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Krankensalbung (letzte Ölung)



Die Krankensalbung (heilige oder letzte Ölung) und ist in der römisch-katholischen Kirche ein Sakrament. Früher wurde die Krankensalbung als Letzte Ölung bezeichnet.
Das Neue Testament stellt, wie bereits das Alte Testament, Krankheit und Leid in einen Bezug zu Gott als dem Herrn über Krankheit und Heilung. Von Jesus von Nazareth erzählen die Evangelien zahlreiche Krankenheilungen. Jesus trug seinen Jüngern auf, Kranken beizustehen und sie zu heilen. Die Jünger taten dies und verwendeten dabei als Zeichen auch ein seinerzeit übliches Mittel zur Wundheilung, die Salbung mit Öl.
Martin Luther wandte sich unter Berufung auf den Jakobusbrief gegen die Umdeutung der Krankensalbung in ein Sterbesakrament und weigerte sich, es in der praktizierten Form als auf Jesus zurückgehendes Sakrament zu akzeptieren. Das Konzil von Trient verteidigte die Sakramentalität der Krankensalbung und die katholische Praxis als der Bibel nicht widersprechend. Die Krankensalbung wird in der katholischen Kirche als ein sakramentales Mittel der Stärkung und Ermutigung verstanden. Sie soll in schwerer Krankheit Anteil am Heiligen Geist schenken und in dem Kranken Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit wecken. Nach katholischem Verständnis hat sie die Wirkung, Sünden zu vergeben. Sie verbindet den Kranken mit dem Leiden, dem Kreuz und der Auferstehung Jesu Christi.
Die Krankensalbung ist gemäss der Apostolischen Konstitution (1972) bestimmt für Menschen, «die sich wegen Krankheit oder Altersschwäche in einem bedrohlich angegriffenen Gesundheitszustand befinden». Das Sakrament kann wiederholt empfangen werden.

Gesalbt werden Stirn und Hände des Kranken. Zur Salbung mit dem Krankenöl spricht der Priester: «Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen, er stehe dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes: Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er dich auf.»

Bei der Krankensalbung wird nicht Chrisam, sondern Krankenöl (geweihtes Olivenöl) verwendet. Dieses Krankenöl wird jedes Jahr in der Chrisammesse am Morgen des Gründonnerstags vom Bischof geweiht und danach in die Pfarreien der Diözese verteilt. Dort soll es, zusammen mit den anderen heiligen Ölen zu Beginn der Messe vom Letzten Abendmahl am Gründonnerstag oder zu einem anderen geeigneten Zeitpunkt feierlich in die Kirche hineingetragen und seine Bedeutung der Gemeinde jährlich aufs Neue erklärt werden. Das Sakrament wird durch den zuständigen Pfarrer gespendet.

Quellen, Literatur: Literatur: www.wikipedia.de (2019)

DETAILS ZUR KRANKENSALBUNG

Bestattungsritual
Im Umgang mit dem Tod nahm das religiöse Bestattungsritual den wichtigsten Platz ein. Zum Bestattungsritual gehörten die Aussegnung, die Überführung des Leichnams in die Kirche, die eigentliche Messe, die Bestattung auf dem Friedhof sowie das Gedächtnis an den Toten. Der Wandel in den verschiedenen Bestattungsordnungen über die Jahrhunderte wurde stark von den Bemühungen geprägt, die soziale Ungleichheit zwischen Verstorbenen durch die Aufwendigkeit der Zeremonien auszugleichen oder abzuschwächen. Denn die Art des Totengeläutes, die Grösse und der Aufwand des Trauerzuges, die Art der Grabmäler und viele Details mehr spiegelten den Stand des Verstorbenen und der Trauerfamilie.

Man wollte zu Hause sterben und wünschte sich einen langsamen Tod. Für die Gläubigen war es wichtig, dass ein Sterbender vor seinem Tod die Sterbesakramente empfangen hatte. Nach dem Eintritt des Todes wurde dem Verstorbenen ein dunkler Anzug angezogen, oft sein bestes Gewand.

Zur Totenwache erschienen die Familienmitglieder, Freunde und Nachbarn. Vielerorts brannte eine Kerze im Zimmer, wo der Tote aufgebahrt lag (Totenlicht). In dieser Zeit kamen die Leute der Umgebung zu Kondolenzbesuchen vorbei und halfen damit, die individuelle Trauer der Angehörigen mitzutragen.

Für die Beerdigung wurde der Sarg im Begleitzug auf den Friedhof getragen. Es handelte sich dabei um einen öffentlichen Akt, wobei man den Gefühlen der Trauer freien Lauf liess. Der Tote wurde im Trauerhaus abgeholt und auf den Friedhof begleitet. Der Trauerzug betete unterwegs den Schmerzhaften Rosenkranz. Am offenen Grab folgte die Andacht zu den Fünf Wunden Jesu. Bei der Bestattung entfalteten sich eindruckstarke Rituale in liturgischen Gewändern und mit Kerzen und Weihrauch. Nach der Beisetzung und dem Besuch der Kirche fand das Leichenessen statt.

Wichtige Momente des Trauerns und des Erinnerns vollzogen sich nach der Bestattung. Mit Gedenkmessen am Siebten und Dreissigsten sowie mit der Stiftung von Jahrzeitmessen gedachte man des Verstorbenen. Solche Messstipendien und Altarstiftungen bildeten eine Haupteinnahmenquelle für den Klerus. Dem Wunsch nach Gebeten für das Seelenheil verdankten mitunter Klöster ihre Gründung und Weiterexistenz.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Kraft aus einer andern Welt, S. 87 ff. Literatur: Senti Alois, Das brauchtümliche Beten, S. 70; Lehner Esther, Sterben und Tod, S. 104.

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Versehgang (Verwahrgang)
Wird die Krankensalbung Sterbenden gespendet, so wird der Kranke, soweit er hierzu jeweils noch in der Lage ist, auch mit den Sakramenten der Busse (vor der Krankensalbung) und der als Wegzehrung gespendeten Kommunion (nach der Krankensalbung) versehen (daher der Name «Versehgang»). Gemäss vom Papst erteilter Vollmacht spendet der Priester zusätzlich den mit vollkommenem Ablass verbundenen apostolischen Segen. Ist der Sterbende nicht gefirmt, kann ihm der Priester auch dieses Sakrament spenden (Sterbesakrament). Versehgang oder Verwahrgang war somit der Gang des Priesters mit einem Begleiter (Sigrist, Ministrant) zu einem Kranken oder Sterbenden, dem erwähnte Sterbesakramente gespendet werden sollten.

Der Weg zum Haus der Sterbenden, war öffentlich, somit letztlich auch das Sterben. Der Priester (mit Versehkreuz und Hostie) und sein Sigrist (mit der Laterne) machten sich zu Fuss auf den Weg, ein Glöcklein machte allen klar, worum es bei diesem Zug ging.

Wenn die Versehglocke läutete, begab man sich aus dem Haus an die Strasse, um dort hinzuknien und den Segen des vorübergehenden Priesters zu erhalten. Dieses Hinausknien war eine schwere Gewissensverpflichtung. Das Volk beachtete es als eine besondere Gnadenangelegenheit, den Segen mit dem Allerheiligsten zu bekommen. Ältere und kranke Leute kamen ans Fenster, um den Segen zu erhalten.

Bis 1931 trug in Altdorf der Pfarrer oder Pfarrhelfer die heilige Wegzehrung in einer kostbaren gotischen Monstranz in öffentlichen Versehgängen zu den Sterbenden, mit der Laterne und dem Glöcklein begleitet.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 597 f. Literatur: Lehner Esther, Sterben und Tod, S. 100; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 425; Muheim-Büeler Josef, Domus, S. 382; www.wikipedia.de (2019).

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Versehgarnitur
Versehgarnituren wurden im Dialekt auch «Verwaarzigg» genannt. Verwaarä bedeutete, jemandem die Sterbesakramente zu überreichen – was ausserordentlich wichtig war zu Zeiten, in denen man nichts so sehr fürchtete wie einen schlechten Tod. Anders als heute war der schlechte Tod einer, der einen plötzlich, unvorbereitet ereilte. Man wollte von ihm nicht im Zustand der Sündhaftigkeit überrascht werden. Dass Utensilien für die Darbringung der Sterbesakramente bei Bedarf gleich zur Hand sein mussten, war deshalb entscheidend für seinen letzten Kampf des Sterbenden mit dem Teufel, für sein Seelenheil nach seinem Tod. In Todesanzeigen las man daher oft «versehen mit den heiligen Sterbesakramenten».

Im 19. Jahrhundert leisteten sich katholische Haushalte wenn möglich den Kauf einer eigenen Versehgarnitur. Versehgarnituren wurden an den Volksmissionen an Devotionalienständen verkauft. Junge Eheleute liessen sich eine solche zur Hochzeit schenken. Diese war Zeichen für die allgegenwärtige Präsenz des Todes im Leben. Sie wurde auch verwendet, wenn eine Person im Haushalt krank oder bettlägerig war und der Priester die Krankenkommunion vorbeibrachte oder in der Wohnung eine heilige Messe las. Eine Versehgarnitur liess sich wie ein kleiner Hausaltar rasch auf dem Tisch aufstellen und enthielt das für das Ritual notwendige Zubehör, damit der Priester nahe beim Kranken eine heilige Messe lesen, die Krankensalbung oder die Sterbesakramente erteilen konnte.

Fast in jedem Hause hatte man eine Versehgarnitur. Sie bestand wesentlich aus einem Kruzifix, zwei Kerzenstöcken mit Kerzen, einem Weihwassergefäss und einem Gefäss mit Watte und Salz zur Reinigung der Hände des Priesters nach der Ölung. Meist gehörte auch ein weisses (oft besticktes) kleines Tischtuch dazu, mit dem man das Verwahrtischchen bedeckte. In vielen Häusern gehörte die Versehgarnitur seit Generationen zum unentbehrlichen Bestand des Hauses. Die Versehgarnitur hatte in jedem Haus seinen bestimmten Aufbewahrungsort. Kerzen dazu, meist bunt dekoriert, brachte man bei Bedarf von Wallfahrten heim.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 598 ff. Literatur: Lehner Esther, Sterben und Tod, S. 99 f.; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 425.

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Öl, heiliges
Die Kirche verwendete Öl bei der Spendung der sieben Sakramente. Als heilig galt auch das Öl vom Ewigen Licht der Gnadenkapelle Einsiedeln. Es wurde gewöhnlich reines Olivenöl nach kirchlichen Vorschriften gesegnet, mit einigen Tropfen Öl aus den Lampen der Gnadenkapelle vermischt, in Fläschchen abgefüllt, versiegelt und verkauft. Äusserlich oder innerlich eingenommen, sprach man diesem Öl grosse Heilkraft zu. Dieses heilige Öl verwendete die Kirche bei der Taufe und bei der Krankensalbung.

Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 280 f. Literatur: Kälin Detta, Zauberwahn und Wunderglauben, S. 32; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 224.

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Brief des Jakobus zu Krankensalbung
Der Brief des Jakobus zeigt, dass in der christlichen Gemeinde in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts die Praxis der Krankensalbung bestand: «Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.» (JAK 5,14–15).»
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DIE KRANKENSALBUNG IN DER URNER SAGE

Das Recht der Geister bei offenen Türen nach Betenläuten
«Niemals soll man abends nach Betenläuten im Hausgang die Türen gegeneinander offen lassen, sonst haben die Geister das Recht des Durchpasses.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1162 e.
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Das Verschwinden der unheimlichen Tiere beim Betenläuten
«Der Hund verharrte in seiner Lage, der Hans in seiner drohenden Haltung bis morgens zum Betenläuten. Beim ersten Chlank der geweihten Glocke verschwand das unheimliche Tier.»

«Als es aber zu Bristen in der Frühe zu beten läutete, verschwand das Tier gleich beim ersten Klang, ...»

«... mit seinen zwei feurigen Augen unverwandt gezündet bis zum Morgenbetenläuten.»

«... d'r Seppi häig mid-em 'kriëget bis am Morged zum Bättälyttä und bim erschtä Chlank syg-er verschwundä, der Bock.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 493, 494, 499, 115 und 557.
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Das Weibervolk verschwindet mit dem Betenläuten
«Erst am Morgen, als es anfing beten zu läuten, ging das unheimliche Weibervolk weg.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 789.
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Der Reiter verschwindet beim Betenläuten
«... es tauchte ein Reiter mit weissgeschiltetem Ross auf und sprengte in scharfem Galopp auf dem Fusspfad der Reuss entlang dem Hohen Weg zu und wieder zur Brücke zurück, und so beständig hin und her, bis es am Morgen zu beten läutete.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 851.
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Die Betglocke am Morgen beendet den Kampf
«... und beide ringen miteinander und zerren sich, bis am Morgen beim ersten Klang der Betglocke der Unbekannte plötzlich nicht mehr zu sehen ist.»

«... kam nicht mehr unter seinem ausdauernden Widersacher weg, bis am Morgen zu Seelisberg die Betglocke läutete. Mit deren erstem Ton war der Unbekannte verschwunden.»

«Ohne Kopf! sei dann heruntergesprungen und habe mit dem tapfern Silener geschwungen bis zum ersten Klang der Betglocke am Morgen.»

«So kämpften sie miteinder bis zum Betenläuten am Morgen.»

«Da fing es in Attinghausen an Ave zu läuten. Mit dem ersten Klang der Glocke verschwand das Gespenst.»

«Aber morgens mit dem ersten Ton der Betglocke war der unbekannte Angreifer plötzlich verschwunden.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 759, 765, 766, 767, 768, 769.
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Erlösung beim Betenläuten am Morgen
«Er kam nicht ans Ziel und landete erst am Morgen bei Betenläuten, zerschunden und zerschlagen, in den Dornen.»

«Vor Betenläuten kam sie wieder zurück und fuhr auf ihm nach Hause.»

«Beim ersten Klang der Betglocke war es wieder ein Weibervolk.»

«... als am Morgen zu Attinghausen die Betglocke läutete, ...»

„... Das dauerte, bis es am Morgen zu beten läutete. ...“

«Wer aber die ganze Nacht bis zum Betenläuten am Morgen den Bettsack immer wieder über die Mauer werfen musste, das war unser Seedorfer.»

«Wer das tat, musste unfehlbar bis Morgen-Betenläuten wandern.»

« Aber beim ersten „Chlank“ der Betglocke verschwindet er.»

«Als am Morgen das Glöcklein zu Abfrutt zu Beten läutete, fanden ihn die Leute auf der Brücke liegen, und er musste ihnen sein Erlebnis erzählen. Erst jetzt liess es ihn los.»

«Dië zwee Gurtnäller häiget dië ganz Nacht keis Äug züe'tah und häiget-si nit 'terfä v'rweiggä bis am Morget, wo's z'bättä glyttet häig. Düä syg-er v'rschwundä.»

«... stellte sich an den Barnen und vergaumte hier den Hanssepp, bis es in der Frühe zu beten läutete.»

«... und liess nicht Aug ab vom Zimmermann bis zum Betenläuten.

«Morgens zur Zeit des Betenläutens hörte er ihn wieder über die Leiter hinunter steigen.»

«Am folgenden Morgen, beim ersten Klang der Betglocke, verschwand der kopflose Geselle, er war erlöst.»

«Als er dort zum zweiten Mal hinaufstieg, da fiel er bewusstlos zu Boden und kam erst am Morgen, als zu Spiringen die Betglocke ertönte, wieder zu sich.»

«Und vo da awägg heig är nymeh vonem sälber gwisst bis am Morget z'Bättälyt tä, und da syg är im Gergertall unnä-n-innärä Grotzä-n-obä ghanget.»

«... und als es am Morgen zu beten läutete, erkannte er sich ob den Hägen auf der Schwand.»

«... bis die frische Morgenluft von Wassen her den ersten Schall der Betglocke in die Schlafkammer wehte.»

«Diä ganz durgänd gschlagä Nacht bis am Morged zum Bättälyttä!»

Müller Josef, Sagen aus Uri, 115 b, 118 1 und 118 2, 245, 254 2, 440, 441, 490, 556, 787, 865 2, 867, 948, 1001, 1497, 1535, 1536, 1562, 1599.
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Erst beim Betenläuten den Weg wieder gefunden
«Erst morgens beim Betenläuten kam er in seinem Hause an, das keine Viertelstunde von der Brücke entfernt war.»

«Am Morged, wo's z'Brischtä z'bättä g'lyttet het, hed-er-si düe erchännt, und da isch er z'obrisch i dä Wydästüdä-n-obä g'standä, eppä-n-äs Viërtelstindli ob d'r Läuwi obä.»

«... und wenn es am Morgen zu beten läutete, standen sie auf dem Punkte, von wo sie in die Irre geführt worden.»

«.... sucht eines Morgens vor Betenläuten den gewohnten Pferdestall auf, um die Pferde zu hirten. ... bis er nach mehr als einer Stunde auf der Seedorfer Reussbrücke, etwa fünfzehn Minuten von seinem Hause entfernt, beim ersten Klang der Betglocke sich zurechtfindet.»

«... ohne je zu wissen, wo er sich befand, und als es am Morgen zu Spiringen zu beten läutete, stand er zu Hergerig auf der Bsetzi vor Ratzigers Gaden.»

«... Erst am Morgen beim Aveläuten trafen sie einander wieder beim Schluchenkreuz.»

«... fuhr es aus der Taltiefe bis in das hochgelegene, schwer zugängliche Hornloch hinauf, und erst am Morgen, als es in der St. Jakobskapelle im Grosstal zu beten läutete, fand er sich zurecht und konnte wieder zutal hinabsteigen.»

«... und als es am Morgen zu beten läutete, stand er immer noch neben dem Stein.»

«... schon manchen Wanderer in die Steingand hinauf oder sonstwie in die Irre geführt, bis ihn der Klang der Betglocke am Morgen befreite.» «Sie ging tyli-tyl, und als es um sechs Uhr in der Kapelle an fing zu beten zu läuten, merkte sie erst, dass sie immer um den Stein herumgelaufen und keinen Schritt weiter gekommen war.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 534, 538, 678 1, 2 und 5; 686 3 und 4; 690 und 754, 865 14.
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Kindern sollen nach dem Betenläuten nach Hause
«Dië Chind, wo nu nah Bättälyttän ummägluffä sind, häig-er hei 'tribä.»

«Andere Erzähler behaupten, das Böse habe Gewalt bekommen über das Kind; das sei oft vorgekommen, dass Kinder, die nach Betenläuten strafweise vor die Haustüre gestellt worden, verschwunden seien.»

«Als vor einigen Jahren eine Frau Huser in der Vorstadt zu Altdorf ihrem Kind laut drohte, sie wolle es, wenn's nicht recht tue, vor das Haus hinausstellen, obschon es schon zu Beten geläutet hatte, eilte die Nachbarsfrau herzu und mahnte sie dringend davon ab, solches zu tun, wenn sie das Kind nicht verlieren wolle.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 827 2, 1543.
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Lustbarkeiten bis zum Betenläuten
«Die laute Lustbarkeit dauerte gewöhnlich bis zum Betenläuten am Morgen; dann zerstreute sich die Gesellschaft in die benachbarten Häuser.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 341 1.
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Umzug der Armen Seelen nach Betenläuten
«Man räumte ihnen (den Armen Seelen) eine Stunde nach Betenläuten ein zum Umzug.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1013 b.
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Vorsicht nach dem Betenläuten am Abend
«Als er nach Betenläuten den Chor wieder betrat, ...»

«Nach Betenläuten: Das Bätt-Toggäli oder Toggäli. Man droht den Kindern damit, dass sie schlafen.»

«... sahen abends, wenn es anfing zu dunkeln und es zu beten geläutet hatte, ...»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 509, 817, 829,
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Vorsicht vor Katzen nach Betenläuten
«„Jää, nah Bättälyttä sell-mä keiner Chatz nymeh z'leid tüe,“ belehren warnend die Alten.»

«Jäh, das het's yser Läbtig g'heissa: Nah Bättgloggä sell-mä mit keiner Chatz nië nymeh z'tüe ha.»

«Er solle sich nach Betenläuten auf den Weg machen, zu bestimmter Zeit an jener Stelle sich einfinden, die Katze auf seine Schulter springen lassen, sie bis zum andern Punkt tragen und dort bleiben, bis es am Morgen Ave läute.»

Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 244 2 und 533 1, 1132.
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SAKRAMENTE

Allgemeines
Bussakrament
Ehe
Eucharistie (Kommunion)
Firmung
Krankensalbung
Taufe
Weihesakrament

FAMILIE

Geburt, Mutter- und Vaterschaft
Heirat / Scheidung
Tod und Trauer

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 3.1.2019