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Das Fischerlatein der Urner Sportfischerei



«Petri Heil» und «Fischer-Latein»
Im «Fischer-Latein» schildern Fischer in trockener bis ausschmückender Weise die Fangerlebnisse und beschreiben Angelerfahrungen - oft nicht immer ganz wahrheitsgetreu.

«Petri Heil» ist die traditionelle Grussformel der Fischer. Der Grüssende wünscht dem Gegrüssten den Fangerfolg des Fischers Petrus, wie er in den biblischen Fischzugsgeschichten Lukas 5,1-11 und Johannes 21,1-14 erzählt wird.

Die Berufung der ersten Jünger (Lukas 5,1-11)
Als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören. Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze. Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus. Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen. Das taten sie, und sie fingen eine so grosse Menge Fische, dass ihre Netze zu reissen drohten. Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, sodass sie fast untergingen. Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füssen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten; ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen. Und sie zogen die Boote an Land, liessen alles zurück und folgten ihm nach.

   
     


«Wo dyyni Zapfä?»
Wenn Frau Schweizer oder Herr Urner sich mit einem Fremdsprachigen unterhalten, ist man sich zwar bewusst, dass in der Konversation nicht der Urner Dialekt in Reinfassung angewendet werden kann, doch scheinen manche das Hochdeutsch auch nicht für die geeignete Sprache zu halten. Die deutsche Sprache ist schliesslich eine schwere Sprache! Gewählt wird ein gut schweizerischer Kompromiss, bestehend· aus einigen Brocken Schweizerdeutsch, angereichert mit Verben im Infinitiv, und alles abgeschmeckt mit einem ausländischen Akzent. So heisst es dann: «Was du machen hittä?» Schliesslich tönt es ja vielfach so, wenn der Ausländer Deutsch mit einem spricht, und es herrscht der Glaube, dass einen der Fremdsprachige so besser versteht. Nur, wie soll der Ausländer die Sprache denn richtig erlernen, wenn seine Umwelt ihm mit einem Kau­ derwelsch begegnet? «Deutsch Sprach - schwer Sprach!»
Der Alltag bringt zu diesem Thema amüsante Situationen. So geschah es einem gebürtigen Italiener, der in der zweiten Generation in der Schweiz lebt. Schauplatz ist die Göscheneralp. Besagter Mann mit südländischem Aussehen steht mit der Fischerrute am Seeufer, mit stoischer Ruhe sehnlichst wartend, dass eine Forelle anbeisst Da gesellt sich ein Urner Fischer zu ihm und nimmt angesichts des schnauzbärtigen, dunkelhaarigen Fischers das Gespräch folgendermassen auf: «Wo dyyni Zapfä? Wo du schaffä?» Der Angesprochene wendet sein Haupt und fragt mit einem Schmunzeln: «Du, Österreicher?» Darauf erwidert der für einen Österreicher gehaltene Einheimische etwas verdutzt: «Näi, näi, ich bi hiä üffgwachsä! Ich lääbä da!» Der vermeintliche «Pescatore» erwidert darauf auf Schweizerdeutsch, dass dies auch bei ihm der Fall sei, und dass sie sich folglich in Dialekt unterhalten könnten. Und so frönten sie dem Fischerlatein in Harmonie und Dialekt ...

Gisler-Jauch Rolf, «Wo du schaffä?», in: UW, Nr. 68, 30.8.1995.

   
     


Fischer


Fischer in voller Montur, 1921. Der Fischer hingegen ist als Narr verkleidet, um ca. 1950.

Der Fischer trat in voller Montur mit Bräntli und Angelrute in Aktion. In Altdorf und in Flüelen liess er von erhöhter Stelle, etwa einer Terrasse oder dem Rathausbalkon, Servelats, Orangen, Chräpfli oder andere Leckereien an einer Fischrute über die Masse der versammelten Kinderhände baumeln. Die Kinder, in der Masse vereint, hatten die Aufgabe, sich ein Stück zu ergattern, was sie mit dem frenetischen Geschrei «miär, miär» zu erreichen versuchten. Der Fischer als Fasnachtsfigur ist jedoch längst wieder verschwunden.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 75.

   
     


Fischereipatent
Text folgt
   
     

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.3.2018