Die ennetbirgischen Vogteien

Lugano   Die Landvogtei Lugano umfasste 100 Gemeinden und stand seit 1513 unter der Herrschaft der Zwölf Alten Orte der Eidgenossenschaft. Der Landvogt wurde von diesen für je zwei Jahre in der folgenden Reihenfolge entsandt: Zürich, Uri, Zug, Freiburg, Bern, Schwyz, Glarus, Solothurn, Luzern, Unterwalden, Basel und Schaffhausen. In der Vogtei Lugano wie Mendrisio wurde das Kanzleramt zwar vom Syndikat («Tagsatzung» der je regierenden Orte für die Ennetbirgischen Vogteien) verliehen, in der Familie derer von Beroldingen erblich geworden. Diese Familie hatte das Recht, einen Anwärter zur Wahl zu präsentieren. Der Kanzler von Lugano (und Locarno) waren während der Tagung zugleich Kanzler des zwölförtigen Syndikats. In der Tagung des Syndikats war der Kanzler von Lugano, ein Urner, befugt, das Syndikat an die Einhaltung der Satzungen und Privilegien der Vogteien zu mahnen: eine Fürsprecherrolle der Urner in den oft korrupten tessinisch-eidgenössischen Vogteiverhältnissen. Zu den privilegierten Gemeinden der Herrschaft Lugano gehörte Magliaso. Auch dieses Lehen in der Form einer Grund- und Gerichtsherrschaft befand sich im Besitz derer von Beroldingen. Im späteren 18. Jahrhundert erwarb Landammann Jost Anton Müller von Altdorf diese Herrschaft.

LANDVÖGTE DES LANDES URI

Jahr		Name / Vorname		Ort
1516 - 1517	902	Stephan Jakob (*)	902
1540 - 1541	902	Imhof Kaspar (*)	902
1564 - 1566	902	Püntener Azarias (*)	902
1588 - 1589	902	von Beroldingen Laurenz (*)	902
1612 - 1613	902	von Beroldingen Hans Kaspar (*)	902
1636 - 1637	902	Püntener Hans Heinrich (*)	902
1660 - 1661	902	Lusser Jakob (*)	902
1684 - 1685	902	Bessler Johann Karl (*1641)	902
1732 - 1733	902	Crivelli Franz Maria Josef Leonz (*1696)	902
1756 - 1757	902	Brand Johann Peter (*1713)	902
1780 - 1781	902	Lauener Franz Josef (*1739)	902

EREIGNISSE IN DER VOGTEI