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Geschichte der Altdorfer Tellspiele

Sonntag, 29. Juni 1823
Eduard Wolf führt Wilhelm Tell von Schiller auf
Nachdem Direktor Eduard Wolf und seine Schauspieler-Gesellschaft einige Komödien in Altdorf aufgeführt hat, führt dieser im Theater zum ersten Mal "Wilhelm Tell“ von Schiller auf. Eine grosse Volksmenge wohnt diesem Schauspiel im Kornhaus auf dem Schächengrund bei und spendet viel Applaus.
Gisler Friedrich, Urner Geschichtskalender, Band 1, S. 32.

Samstag, 15. Januar 1898
Männerchor beschliesst Tellspiele aufzuführen
Der Männerchor Altdorf fasst auf Antrag von Oberstleutnant Alois Huber, Kaufmann, des nachmaligen Landammanns und ersten Tell-Darstellers, den einstimmigen Beschluss, die Tellaufführungen in Altdorf an die Hand zu nehmen. Gemäss den Gründungsstatuten verpflichtete sich die Tellspielgesellschaft Altdorf, Schillers "Wilhelm Tell" zwanzigmal aufzuführen. In den ersten Jahren fanden 26 Vorstellungen statt. Trotz des "jeweilen ausserordentlich günstigen" Besuches kann jedoch noch nicht "ein befriedigender Abschluss konstatiert werden, obschon den sämtlichen Mitspielenden keinerlei Gratifikationen, abgesehen von kleinen Erfrischungen und der Veranstaltung einer Spazierfahrt gewährt worden sind.


Dienstag, 18. Oktober 1898
Volksversammlung betreffend Aufführung der Tellspiele wird einberufen
Es wird eine Volksversammlung ins Gemeindehaus einberufen, die sich einhellig dahin ausspricht, die Tellspiele in Altdorf aufzuführen.


Sonntag, 25. Juni 1899
Erste Aufführung von Schillers "Wilhelm Tell" durch die Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf
Am Sonntag, 25. Juni, findet die erste Aufführung von Schillers "Wilhelm Tell" durch den "Verein für Tellaufführungen" im eigens dafür aus Holz erbauten Tellspielhaus auf der Schützenmatte (heute Sportplatz) statt, das 1200 Sitzplätze aufweist. Elf weiter Aufführungen werden folgen. Regisseur ist Gustav Thiess aus Wien, damals Direktor des Stadttheaters Luzern. Für die Dekorationen sorgt Richard Patzig aus Zürich. Die Kostüme kommen von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich.


Sonntag, 24. Juni 1900
Tellspiele 1900 mit übertroffenen Erwartungen
Beginn der Tellspiele; Beginn: 13.30 bis 5 Uhr; 200 Mitwirkende; 9 Aufführungen Tellaufführungen an klassischer Stätte. Vorausbestellungen der Billette beim Tellkomitee Altdorf werden sehr empfohlen. In einem Rundschreiben an die Mitwirkenden wird diesen mitgeteilt, dass die Erwartungen, die man hege, nicht kleine seien: "Lasst uns dafür sorgen, dass dieselben nicht getäuscht, sondern übertroffen werden!" Nach 14 Aufführungen haben am 9. September die Tellspiele einen würdigen Abschluss gefunden. Die Spiele haben die grössten Erwartungen bei weitem übertroffen. Die Künstlerische Leitung hat wiederum Gustav Thiess übernommen. Für die Dekorationen sorgte wieder Richard Patzig aus Zürich. Die Kostüme waren von neuem von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich.
UW 15. Sept. 1900

Sonntag, 7. Juli 1901
Tellspiele 1901
Die Tellspielsaison beginnt am 7. Juni. Gespielt wird an Sonntagnachmittagen von halb 2 Uhr im eigens errichteten Spielhaus hinter der Schützenmatt. Bis zum 8. September sind insgesamt acht Aufführungen vorgesehen. Wiederum war Gustav Thiess der kunstlerische Leiter und der Zürcher Richard Patzig hatte die Dekoration zu verantworten. Auch bei den Kostümen zählte man erneut auf Verch & Flothow in Berlin und auf Möller und A. Gamma aus Zürich.
UW 6.7.1901

Sonntag, 3. Juli 1904
Tellspiele 1904
Die Tellspielsaison started am 3. Juni. Für das Spiel in den zehn geplanten Aufführungen war wiederumRegisseur Gustav Thiess aus Wien zu gewinnen. Für die Dekorationen sorgt erneut Richard Patzig aus Zürich und die Kostüme von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich bewährten sich auch.


Sonntag, 10. Juli 1904
Prolog von Ernst Zahn zu Schiller-Gedenkfeier
Zu einer Schiller-Gedenkfeier am 10. Juli verfasst Ernst Zahn einen Prolog, den er auch selbst gesprochen hat.


Sonntag, 9. Juli 1905
Tellspiel mit guten Kritikien
Am 9. Juni findet die Premiere der fünften Tellspiele statt. Die "Neue Zürcher Zeitung" schreibt: "Es sind frische, kraftvolle und gesunde Gestalten, die da von Herzen zu Herzen in einer Sprache reden, wie sie Tell und die Tellen geführt haben. Alle sind ergriffen von einem Eifer und einer Begeisterung, die, wenn die Not es wollte, auch heute noch die Freiheit und Ehre zu schützen wüsste." Die neun Aufführungen unter der Leitung von Regisseur ist Gustav Thiess aus Wien waren ein voller Erfolg. Dazu beigetragen hat auch die Dekorationen von Richard Patzig aus Zürich sowie die Kostüme von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich. Angesichts der vielen Volksschauspiele mit historischem Inhalt wird der Gedanke eines Nationaltheaters diskutiert. In ausserkantonalen Presseberichten wird den Altdorfern geraten, "die einmal geschaffene Tradition nicht fallen zu lassen, sondern in gemessenem Abstand - und wär's in die Jahrhunderte hinein - ihr Spiel zum besten zu geben" und dazu sollen sie eine eigene "Tellbühne" erstellen, "ein festes Gebäude, worin zu festlichen Zeiten die Schweiz ihrer schönsten Tage sich weihevoll erinnert und in der Ehrung der Väter sich selbst und ihre Kinder lehrt, gross und frei zu sein wie ihre Alpen."
UW 33, 19.8.2000

Sonntag, 19. Juli 1908
Tellspiele 1908
Am 19. Juni darf Premiere gefeiert werden. Die neun Aufführungen wurden inszeniert von Regisseur ist Gustav Thiess aus Wien, damals Direktor des Stadttheaters Luzern. Für die Dekorationen sorgte Richard Patzig aus Zürich. Die Kostüme kamen von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich


Sonntag, 18. Juli 1909
Tellspiele 1909
Premiere der Tellspiele wird am 18. Juni gefeiert. Acht weitere Aufführungen werden in Altdorf gezeigt werden. Die Regie übernahm von neuem Gustav Thiess aus Wien und Dekorationen Richard Patzig aus Zürich. Auch auf Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich konnte man für die Kostüme einmal mehr zählen.


Sonntag, 28. Juli 1912
Tellspiele 1912
Der erste von sieben Auftritten der Tellspiele 1912 ist am 28. Juni. Die künstlerische Leitung lag wiederum in den Händen von Regisseur Gustav Thiess aus Wien. Die Dekorationen waren das Werk von Richard Patzig aus Zürich. Die Kostüme kommen von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich.


Sonntag, 27. Juli 1913
Dr. Ernst Müller spielt nochmals den Tell in den letzten Spielen vor dem Ersten Weltkrieg
Landrat Dr. Ernst Müller, der Inhaber der Tellrolle, lässt sich bewegen, für das Spieljahr 1913 nochmals mitzuwirken. Somit ist "der Kardinalspunkt glücklich erledigt" und damit die Tellspiele 1913 gesichert. Die Premiere am 27. Juni wird die letzte sein vor dem Ersten Weltkrieg. Sechs weiter Aufführungen folgen bis im September. Zum neunten Mal schwingt das Regie-Zepter Gustav Thiess aus Wien. Und auch die Dekorationen kamen zum neuntenmal von Richard Patzig aus Zürich sowie die Kostüme von Verch & Flothow in Berlin und von Möller und A. Gamma aus Zürich.
UW 20, 17.5.1913

Sonntag, 30. Mai 1915
Das alte Tellspielhaus wird abgebrochen
Das alte Tellspielhaus wird abgebrochen.


Montag, 21. April 1924
Am ehemaligen Gemeindehaus werden Theatersaal und Bühnenhaus angebaut
Am 21. April ist die Grundsteinlegung für den Neubau nach dem Projekt der Zuger Architekten Kaiser und Bracher. Es werden der grosse Theatersaal und das Bühnenhaus angebaut.


Sonntag, 12. Juli 1925
Tell-Aufführungen im neuen Tellspielhaus unter der Regie von Otto Bosshard
Am 12. Juli kann das neue, imposante Tellspielhaus mit der Premiere unter der Regie von Otto Bosshard, Winterthur, eingeweiht werden. Die Szenerie unterlag dem Zürcher Alber Isler und für die Festmusik wurde die Feldmusik Altdorf engagiert.
UW 28, 11.7.1925

Sonntag, 12. Juli 1925
Das neue imposante Tellspielhaus wird eingeweiht
Am 12. Juli kann das neue, imposante Tellspielhaus eingeweiht werden. Das eigens für die Darstellung von Schillers "Wilhelm Tell" erbaute Spielhaus mit rund 1000 Plätzen weist eine Bühne mit einer Fläche von 15 m x 12 m auf.


Mittwoch, 30. Juni 1926
Tellspiele 1926
Künstlerische Leitung: Otto Bosshard, Luzern Szenerien, Albert Isler, Zürich Festmusik: Feldmusik Altdorf


Donnerstag, 30. Juni 1927
Tellspiele 1927
Künstlerische Leitung: Otto Bosshard, Luzern Szenerien, Albert Isler, Zürich Festmusik: Feldmusik Altdorf


Samstag, 31. Mai 1930
Erste Kritik an Tellspielplakat von Heinrich Danioth
Das neue Tellspielplakat erntet reichlich Kritik, Kopfschütteln und Ablehnung. Man stellt sich die Frage: "Kann denn nicht ebensogut etwas Schönes 'die Allgemeinheit beschäftigen', müssen unbedingt nur solche Formen als reklamekräftig angesehen werden?" Geht man vielleicht heute nicht etwas zu weit, wenn man mit spöttischem Lächeln von oben herab sich über anerkannte Kunstwerke ausspricht und deren Werbekraft verneint? Die moderne Kunst ist ein Abbild der modernen Zeit mit ihrer Hast und Unruhe, deshalb nichts Abgeklärtes, Fertiges darin. Wir brauchen keinen "rebellierenden Volksmann unserer Zeit!" Für uns ist der Tell noch der Freiheitsheld einer frühern Zeit und der Retter eines bedrängten Volkes."
UW 22, 31.5.1930

Sonntag, 6. Juli 1930
Tellspiele 1930
Die Premiere wird am 6. Juni gefeiert. Die Spielleute aus Altdorf stehen unter der künstlerischen Leitung von August Schmid und Eugen Aberer. Neu wurde auch der Theatermaler Isler aus Zürich an Bord geholt.


Sonntag, 12. Juli 1931
Tellspiele mit historsch genauer Kostümierung
Die erste von neun Aufführungen findet am 12. Juni statt. Die Tellspiele werden unter der Spielleitung von August Schmid und Eugen Aberer durchgeführt. Für die Dekorationen wurde der Theatermaler Isler aus Zürich engagiert. Das Programm verspricht historisch genaue Kostümierung.


Sonntag, 15. Juli 1934
Tellspiele 1934 mit Radioübertragung nach Amerika
Fritz Ritter aus Basel zeichnet erstmals für die Spielleitung. Die neun Spiele beginnt jeweils am Sonntag nachmittags um 13.45 Uhr und dauert mit einer 15-minütigen Pause 17.30 Uhr. Als Highlight überträgt die SchweizerischeRundspruch-Gesellschaft die Apfelschuss-Szene aus den diesjährigen Tellspielen am 22. Juni nach Amerika, wo diese von der "Columba Broadcasting System New York" empfangen und über das gesamte Netz dieser Gesellschaft, also über 92 Sender, mit insgesamt 30 Millionen Hörer, ausgestrahlt wird.


Sonntag, 14. Juli 1935
Tellspiele 1935
Die 16. Tellspiele feiern am 14. Juni Premiere. Regie übernahm von neuem Fritz Ritter.


Sonntag, 3. Juli 1938
Premiere der Tellspiele 1938
Die Premiere der Tellspiele ist ein voller Erfolg. Den Tell spielt Dr. Diethelm, den Gessler Fritz Iten und den Stauffacher Dr. Eduard Renner. Die Regie lag in den Händen von Otto Bosshard und für das Bühnenbild war das Atelier Isler in Zürich verantwortlich. Für die Maske wurden Georg Schwald und Otto Walker engagiert. Das Stück wird zehnmal bis zum 11. September jeden Sonntag um 13.00 Uhr im Tellspielhaus gespielt. Das Stück wird im Verlaufe des Sommers von rund 135'000 Personen besucht. "Das Tellspiel in Altdorf will uns in ernster Zeit eine heilige Stätte vaterländischer Erneuerung werden." (Bundesrat Philipp Etter).
UW 53, 6.7.1938 UW 84, 22.10.1938

Dienstag, 27. Juni 1939
Gastspiel der Altdorfer Tellspiele in Budapest
Gastspiel der Altdorfer Tellspiele in Budapest auf Einladung der Stadtbehörden. 160 Tellspieler begeistern vom 27. Juni bis 2. Juli auf der riesigen Freilichtbühne der Margaretheninsel Tausende von ungarischen Zuschauern, unter die sich die Angehörigen der Schweizerkolonie sozusagen vollzählig gesellen. Regie führt Otto Bosshard.


Sonntag, 9. Juli 1939
Eröffnung der Tellspielsaison 1939
Am Sonntag, 9. Juli, erleben die Tellspiele eine glanzvolle Premiere. Bis zum 10. September finden ein Dutzend mal jeden Sonntag um 13.00 Uhr die Aufführungen statt. Die Regie für diese Spiele hat zum zweiten Mal Otto Bosshard übernommen und auch das Bühnenbild war wiederum dies des Ateliers Isler aus Zürich. Georg Schwald und Otto Walker wurden wie im Jahr zuvor für die Maske eingespannt.
UW 49, 24.6.1939

Montag, 30. Juni 1941
Zur 650-Jahrfeier der Eidgenossenschaft wird auf dem Rütli geschworen
Die Tellspielgesellschaft Altdorf spielt die Rütliszene zur 650-Jahrfeier der Eidgenossenschaft auf deren historischen Geburtsstätte.


Donnerstag, 3. Juli 1947
Wiederaufnahme der Tellspiele nach dem Weltkrieg
Nach einem durch den Weltkrieg bedingten fast zehnjährigen Unterbruch führt die Altdorfer Tellspielgesellschaft wiederum den "Wilhelm Tell" von Friedrich Schiller auf. Rund 200 Männer, Frauen und Kinder stellen bis Ende August in 18 Aufführungen die dramatische Entstehungsgeschichte der schweizerischen Eidgenossenschaft dar. Die Regie lag in den Händen von Otto Bosshard. Neugestaltung der Bühnenbilder erbrachten Heinrich Danioth und Alber Huber. Beibehalten wurden Georg Schwald und Otto Walker für die Maske. Die Altdorfer Tellspieler führen in der Holen Gasse bei Küssnacht für die Schweizer Diplomaten im Ausland und den hohen Bundesrat "Gesslers Tod" auf.


Sonntag, 5. Oktober 1947
Tellspielausflug in die Ostschweiz
Zum Saisonschluss reist die Tellspielgesellschaft in die Ostschweiz nach Will.
UW 70, 11.10.1947

Sonntag, 18. Juli 1948
50-jähriges Bestehen der Tellspielgesellschaft
Die Tellspielgesellschaft feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Die Premiere wird am 18. Juni gefeiert. Auch diese Tellspiele werden von Otto Bosshard inszeniert. Das Neugestaltete Bühnenbild von Heinrich Danioth und Albert Huber wird auch beibehalten, sowie die für die Maske Vernatwortlichen, Gerorg Schwald und Otto Walker.


Sonntag, 20. März 1949
Tellspiele zum dritten Mal in Folge
Der Vorstand beschliesst, zum dritten Mal hintereinander die Tellspiele aufzuführen. Die Regie wird wiederum unter der Leitung von Otto Bosshardt geführt. Gespielt wird neun Mal vom 31. Juli bis am 11. September an den Sonntagen um 13.15 Uhr und an den Samstagen um 19.30 Uhr. Die Preise der Plätze bewegen sich zwischen 4 und 9 Franken. Dem Bühnebild von Heinrich Danioth und Albert Huber wird zum dritten Mal in Folge treu geblieben und die Masken-Besetzung durch Georg Schwald und Otto Walker wird auch nicht ausgewechselt.
UW 23, 23.3.1949

Donnerstag, 22. März 1951
Tod von Otto Bosshard
In Winterthur stirbt im Alter von 67 Jahren Otto Bosshard. Der Verstorbene war von1925 bis bis an sein Lebensende Regisseur der Altdorfer Tellspiele.
UW 25, 7.4.1951

Sonntag, 6. Juli 1952
Tellspiele unter neuer Regie
Die Tellspiele 1952 stehen neu unter der Regie von Marc Doswald aus Bern. Er führt das Tellspiel als Freiheitsspiel und weniger wie in den vergangenen Jahren als Revolutionsspiel auf. Auch bringt er zum ersten Mal die Parricida-Szene auf die Altdorfer Bühne. Die Premiere wird am 6. Juni gefeiert. Danach folgen 12 Aufführungen. Das Bühnenbild von Heinrich Danioth und Albert Huber bleibt bestehen genau so wie die Masken Verantwortlichen Georg Schald und Otto Walker.


Dienstag, 30. Juni 1953
Erneute Aufführung der "Parricida-Szene"
Unter der neuen Regie von L. Ammann aus Zürich wird erneut die "Parricida-Szene" aufgeführt. Das Bühnenbild wurde von Heinrich Danioth und Albert Huber geschaffen und um die Maske kümmerten sich Georg Schwald und Otto Walker.


Freitag, 24. Juni 1955
Schiller-Feier im Tellspielhaus
Mit einer Kranzniederlegung vor dem Telldenkmal und einem feierlichen Akt im Tellspielhaus gedenkt die Tellspielgesellschaft des 150. Todestags von Freidrich Schiller.
UW 50, 2.7.1955

Sonntag, 15. Juli 1956
Neue Regie der Tellpsiele mit innovativen Ideen
Dr. Oskar Eberle aus Thalwil/Einsiedeln inszeniert die Tellspiele vollkommen neu mit einem Ensemble von 175 Mitwirkenden. Die Maske steht unter der Leitung von Georg Schwald und Otto Walker. Auch das Bühnenbild ist innovativ. Es wird eine Drehbühne errichtet und anstelle der ehemaligen Kulissen treten projezierte Bühnenbilder von Max Bignens aus München. Eberle entlastet das Drama möglichst von allem Gegenständlichen. Er abstrahiert und stylisiert. Dadurch gewinnt seine Darstellung an Innerlichkeit. Pausenlos spielt sich das Drama vor den Zuschauern ab. Jedes Bühnenbild fliesst in das nächste über. Zu Beginn des Spiels stösst der Uristier, allein auf steiler Fluh stehend, ins Horn, als ob er seinen Harsthaufen zum Kampf zusammenriefe. Darauf treten die Mannen des Spiels aus den Türen des Zusschauerraums und singen das Lied "Wilhelm preis ich den Tellen". Dr. Eberle wird kurz vor den Aufführungen am 28. Juni vom Tode ereilt. Das Stück wirt trotzdem elf Mal aufgeführt werden.
UW 18, 7.3.1956; 47, 23.6.1956

Freitag, 18. Januar 1957
Erwin Kohlund als neuer Spielleiter der Tellspiele
Eine ausserordentliche Generalversammlung der Tellspiele wählt den Schauspieler und Regiesseur Erwin Kohlund zum neuen Spielleiter der Tellspiele Altdorf. Er kommentiert im Vorwort die politischen Ereignisse in Ungarn: "Der sonst geruhsame Abschnitt zwischen der letzten Tell-Aufführung und der Wiederaufnahme hat der ungarische Schrei nach persönlicher und nationaler Unabhängigkeit zerrissen und die einzigartige, innere Gültigkeit von Schillers Freiheits- und Befreiungsdrama jäh aufgezeigt und die scheinbar so abgedroschenen Zitate in ihrem ethischen Wert bestätigt. Premiere ist am 14. Juli .
UW 6, 19.1.1957

Sonntag, 14. Juli 1957
Premiere der Tellspiele Altodrf
Unter der Spielleitung von Erwin Kohlund beginnen die Altdorfer Tellspiele ihre Saison 1957 am 14. Juni. Die Saison dauert bis Sonntag, 8. September und das Stück wird elf Mal zum Besten gegeben. Für das Bühnenbild ist Max Bignens verantwortlich. Bei der Maske setzt man nach wie vor auf Georg Schwald und Otto Walker.
UW 55, 17.7.1957

Dienstag, 30. Juni 1959
Extra-Spielzeit zum 200. Todestag von Friedrich Schiller
Die Altdorfer weihen eine Extra-Spielzeit mit dem Klassiker Friedrich Schiller, dem Autor des Freiheitsdramas "Wilhelm Tell" zum 200. Todestag, unter der Regie von Erwin Kohlund. Die Künstlerische Leitung führte Erwin Kohlund. Die Gestaltung des Bühnenbilds unterlag Max Bignens und um die Maske kümmerten sich Georg Schwald und Otto Walker.


Samstag, 7. Juli 1962
Premiere mit Berliner Bürgermeister Dr. Franz Amrehn
Die Tellspielgesellschaft Altdorf ernennt erstmals einen Urner, den Radiomann Dr. Tino Arnold, zum künstlerischen Leiter ihrer Tellspiele. Von Dichterpfarrer Walter Hauser stammt der Prolog. Für die muskialischen Beiträge wurde Hans Vogt engagiert. Um das Aussehen der Spieler kümmert sich in der Maske Max Furrer und als Coiffeur Otto Walker. Während der ganzen Dauer der Spielzeit findet im Foyer des Tellspielhauses die Ausstellung "Knechtschaft - oder Freiheit?" der Vereinigung "Pro Literate" statt. Am 7. Juli ist die festliche Premiere der Tellspiele in Anwesenheit des Berliner Bürgermeisters Dr. Franz Amrehn, dem vom Gemeindepräsidenten eine antike Armbrust zuhanden der freien Stadt Berlin überreicht wird. Elf weiter Spiele folgen in diesem Jahr.


Mittwoch, 3. Juli 1963
Rütliszene auf dem Rütli
Die Altdorfer Tellspieler spielen am 21. Juni auf dem Rütli zu Ehren des in Bern akkreditierten diplomatischen Korps und der Schweizerischen Diplomaten sowie des hohen Bundesrates die Rütliszene.


Samstag, 3. Juli 1965
Einweihung der Expo-Plastik "Rütlischwur" und Uraufführung des "Altdorfer Tellenmarschs"
Die festliche Premiere der Tellspiele wird verbunden mit der Einweihung der Expo-Plastik "Rütlischwur" von Werner Witschi in Flüelen. Als Geschenk des Komponisten Sales Kleeb aus Zug an die Tellspielgesellschaft wird der "Altdorfer Tellenmarsch" uraufgeführt. Die künstlerische Leitung bleibt zum vorherigen Jahr unverändert. Regie führte Tino Arnold, für Musik sorgte Hans Vogt und um das Aussehen kümmerten sich Max Furrer und Otto Walker. Insgesamt wird das Stück 16 Mal aufgeführt werden.
www.urikon.ch

Samstag, 6. Juli 1968
Erwin Kohlund wird erneut Spielleiter
Erwin Kohlund wird wiederum als Spielleiter nach Altdorf berufen. Der Einmarsch der Sovjet-Armee in der Tschechoslowakei verleiht dem Spiel grausame Aktualität. Die erste der 19 Aufführungen findet am 6. Juni statt. Rund 120 Spielleute wirken an den Tellspielen mit. In der Maske arbeitete Max Furrer.


Mittwoch, 30. Juni 1971
Tellspielhaus muss saniert werden können
Die Zukunft der Altdorfer Tellspiele ist ernsthaft in Frage gestellt. Das Tellspielhaus ist erneuerungsbedürftig. Wenn möglich sollte sogar eine ganz neue Lösung gefunden werden. Die Aufgabe wird die Möglichkeiten der Tellspielgesellschaft bei weitem überschreiten. Sie wird auf die tatkräftige Mithilfe ihrer Freunde angewiesen sein.


Samstag, 31. Juli 1971
Permiere mit der Ausstellung "Urner Schüler zeichnen Tell"
Die feierliche Premiere ist am 31. Juli mit der Ausstellung "Urner Schüler zeichnen Tell". Mit den 120 Spielleuten hat wiederum Erwin Kohlund gearbeited und Max Furrer war für die Maske verantwortlich. 20 Mal wird das Stück über die Bühne gehen.


Freitag, 30. Juni 1972
Gebäuderenovation dank Tellspielern und Freunden
Eine Studiengruppe von Tellspielern und Freunden wagt sich an die grosse Aufgabe der Renovation des Tellspielhauses. In Kommissionen aufgeteilt, wird eine immense Arbeit geleistet. Bausteine und Finanzen werden zusammengetragen. Eine umfassende Gebäuderenovation kann von 1974-1976 verwirklicht werden.


Samstag, 24. Juli 1976
Renoviertes Tellspielhaus wird feierlich eröffnet
Am 24. Juli kann das Tellspielhaus mit der feierlichen Premiere nach einer zweijährigen Renovationsphase festlich eröffnet werden.


Sonntag, 25. Juli 1976
Festpremiere für alle Gönner und "Backsteinstifter"
Am 25. Juli findet die Festpremiere für alle Gönner und die spontanen "Backsteinstifter" aus der ganzen Schweiz statt. Die Künstlerische Leitung für die 120 Spielenden obliegt Erwin Kohlund, das Bühnenbild stammt von Prof. Max Röthlisberger aus Zürich. Musikalisch umramte die Spiele Peter Sigrist. Die Maske wurde von Max Furrer geführt. Die Tontechnik übernimmt Benno Germann und das Licht Rolf Derrer. Für Erwin Kohlund ist in einer „Zeit des Zweifels, der Skepsis, der Unsicherheit“ eine Aufführung des Tells zur Mutfrage geworden. Antrieb zur Regiearbeit gibt dem Regisseur vor allem „der unbändige, ansteckende Durchhaltewillen der Altdorfer Tellspielleute“ und die Erkenntnis, „dass uns der Tell, weit über alle politischen Aspekte hinaus, zu Überlegungen führen kann, die unser ganz persönlichstes Sein und Handeln betreffen.“ Die Inszenierung von Erwin Kohlund und Max Röthlisberger möchte nicht die grossartige Berglandschaft, die sich dem Zuschauer bei der Anreise zum Tellspiel bietet, „gemalt", verkleinert, im Theater wiederholen. Die Bühne soll „Fels und Wald" Enge und Bedrohung durch Natur und Mensch symbolisieren, dem Wort, der Aussage, dem erlebten Spiel den Vorrang geben und die Möglichkeit für vielgestaltige Bewegungen und Gruppierungen bieten. Das Tellspiel soll ein doppeltes Ereignis sein: Das Erleben der einzigartigen Bergwelt vor dem Spiel, und im Hause zwei Stunden der Besinnung. Die Tellspiele werden in diesem Jahr 21 Mal zum Besten gegeben.


Samstag, 30. Juli 1977
Tellspielgesellschaft Altdorf wird mit Innerschweizer Kulturpreis geehrt
Als freudige Überraschung wird die Tellspielgesellschaft Altdorf mit der gleiche Inszenierung wie im Vorjahr (Regie Erwin Kohlund, Bühnenbild Max Röthlisberger, Musik Peter Sigrist, Maske Max Furrer, Tontechnik Benno Germann, Licht Rolf Derrer) mit der Verleihung des Innerschweizer Kulturpreises geehrt. Die Premiere fand am 30. Juli statt. Die 120 Spielleute werden das Stück 17 Mal aufführen.


Samstag, 28. Juli 1979
Tellspiele erstmals mit Gratis-Schüleraufführungen
Im Spieljahr 1979 führt Erwin Kohlund die Tellspiele mit rund 120 Spielenden wieder zu einer erfolgreichen Spielsaison. In verdankenswerter Weise ermöglichte die Erziehungsdirektion des Standes Uri erstmals kommentierte Gratis-Schüleraufführungen für die Urner Primarschulen der 4. bis 6. Klasse einschliesslich Transportdienst. Das Bühnenbild ist erneut Max Röthlisberger und der musikalische Beitrag Peter Sigrist zu verdanken. Um die Maske kümmert sich erneut Max Furrer. Die Tontechnik obliegt Benno Germann und das Licht Rolf Derrer. Die Premiere wird am 28. Juni gefeiert. Ihr werden 18 weiter Aufführungen folgen.


Samstag, 24. Juli 1982
Tellspiele mit Besucherrekord
Die Tellspiele werden wiederum unter der Regie von Erwin Kohlund aufgeführt. Am 24. Juni feiern die 120 Spielleute Premiere. Erstmals ist Altdorf an das schweizerische Nationalstrassennetz angeschlossen. Sicher ein Grund für den Besucherrekord dieser Spielsaison. Über 18’000 Zuschauer erleben "Tell", gespielt vom Volk von Altdorf. DAs Bühnenbild war gestalted von Max Röthlisberger und Peter Sigrist bot den musikalischen Rahmen. Max Furrer kümmerte sich in der Maske umd die Spielenden und Rolf Derrer rückte sie ins rechte Licht. Für die Tontechnik arbeitete Benno Germann.


Samstag, 27. Juli 1985
Tellspielgesellschaft ernennt Erwin Kohlund zum Ehrenmitglied
Die rund 120 Tellspieler stehen erneut unter der Regie von Erwin Kohlund. Als Regieassistentin steht ihm seine Tochter, Franziska Kohlund, zur Seite. Das Bühnenbild von Max Röthlisberger bleibt das gleiche. Eine neue Tonanlage mit neuer Geräuschkulisse und Musik von Peter Sigrist aus Kriens und Sterling Jones begeistert besonders die jüngeren Zuschauer. Es stehen vorläufig letztmals Pferde auf der Altdorfer Tellspiel-Bühne. Die Premiere ist am 27. Juni. Ihr folgen noch weitere 21 Auffürungen. Die Maske führt Max Furrer. Die technische Leitung hat Fredy Burkart, die Tontechnik machte Benno Germann und das Licht Rolf Derrer. Am Schluss seiner neunten glanzvollen Spielsaison ernennt die Tellspielgesellschaft ihren künstlerischen Leiter Erwin Kohlund zum Ehrenmitglied. Neben dem Schweizer Fernsehen nimmt auch der Hessische Rundfunk (BRD) Sequenzen aus der Aufführung auf.


Samstag, 30. Juli 1988
Tellspielregie erstmals von Fau übernommen
1988 hatte die künstlerische Leitung der Tellspiele Altdorf erstmals eine Frau inne. Franziska Kohlund, Tochter des langjährigen Regisseurs Erwin Kohlund, sah darin nicht einen Einschnitt, sondern einen Übergang: "Neuinszenierung heisst nicht, dass ich mit der Arbeit von Null anfangen musste. Ich habe das Glück, an die Arbeit meines Vaters Erwin Kohlund anschliessen zu können." Franziska Kohlund und Buschi Luginbühl rückten das Geschehen mit dem Bühnenbild von Toni Businger und dem Licht von Rolf Derrer in eine dunkle Welt. Die Kleider, entworfen von Barbara Meier, allesamt in dunklen Stoffen, und die melancholische Musik von Peter Sigrist verstärkten das Bild der bedrohten Welt, in welches nur der Hochzeitszug in der hohlen Gasse kurz mit Licht und Farbe brach. Die Leitung der Maske wird zum letzten Mal Max Furrer übernehmen. Für den Ton ist Benno Germann verantwortlich und Tellspiel-Vorstandsmitglied Fredy Burkart stellt als Technischer Leiter seine vielen Talente eindrücklich unter Beweis. Premiere ist am 30. Juni. Von August bis September wird das Stück 22 Mal aufgeführt werden.


Samstag, 27. Juli 1991
Tellspiele führen aus Anlass zu 700 Jahren Schweizer Bund
700 Jahre Schweizer Bund! In diesem Jahr hätte in der Zentralschweiz die Landesausstellung CH91 stattfinden sollen. Das Projekt wurde vom Stimmvolk der beteiligten Kantone abgelehnt. Die Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf führte aus diesem Anlass die in einer wiederum eindrücklichen Inszenierung von Franziska Kohlund Schillers "Wilhelm Tell" auf. An ihrer Seite steht nach wie vor Buschi Luginbühl. Das Bühnenbild bleibt das von Toni Businger. Die Kostüme bleiben die von Barbara Maier, für die Musik ist Peter Sigrist und für das Licht Rolf Derrer verantwortlich. Fredy Burkart ist erneut technischer Leiter, Beno Germann macht den Ton und für das Licht sorgt Rolf Derrer. Neu in der Maske arbeited Jakob Peier. Am 27. Juni ist die Premiere. Die 120 Leute werden das Stück noch 29 Mal zum Besten geben.


Samstag, 30. Juli 1994
Erfolgreiche Tellspiele ohne Tells Bart :)
Am 30. Juli gelingt den 120 Spielenden die Premiere! Weitere 21 Aufführungen werden folgen. Die Tellspiel- und Theatergesellschaft führt "Wilhelm Tell" in der dritten Saison unter der künstlerischen Leitung von Franziska Kohlund auf. Das dritten Mal in Folge sind auch Buschi Luginbühl für Dramaturgie, Toni Busiger für das Bühnenbild, Barbara Maier für die Kostüme, Peter Sigrist für die Musik, Rolf Derrer für das Licht, Benno Germann für den Ton und Fredy Burkart als technischer Leiter verantwortlich. Die Maske übernimmt erneut jakob Peier. Bei Telldarsteller Marco Schenardi findet nebst seiner grossen schauspielerischen Leistung auch der Umstand Erwähnung, dass der Tell keinen Bart mehr trägt


Donnerstag, 15. Januar 1998
Tellspielgesellschaft ist 100-jährig
Die Tellspielgesellschaft ist 100jährig. Die Tellspielerinnen und Tellspieler begehen dieses Jubiläum nicht mit Feiern, sondern üben fleissig für die bevorstehende Saison.
UW 5, 21.1.1998

Donnerstag, 12. März 1998
Gemeinde Altdorf will Tellspielhaus übernehmen
=> bei Amstimmung aufnehmen
UW 19, 14.3.1998

Samstag, 29. August 1998
Premiere von "Gasthof Wilhelm Tell"
Am 29. August wird im Tellspielhaus in Altdorf wird Premiere gefeiert. Barbara Schlumpf inszeniert mit rund 50 Spilleuten Friedrich Schillers "Wilhelm Tell" als volkstheaterhaftes Schauspiel "Gasthof Wilhelm Tell". Ihr zur Seite als Regieassistentin steht Eva-Maria Adam. Die Grundlage der Inszenierung bildet die literarische Vorlage von Friedrich Schiller, doch ist die Handlung im heutigen Alltag angesiedelt. Was Schiller beschreibt, kommt in zeitgemässen Bildern zum Ausdruck. Insgesamt wird der "Gasthof Wilhelm Tell" 16 mal gespielt. Die Tellspiele 1998 bieten eine neue Sichtweise des Dramas von Friedrich Schiller. Grundlage für die Inszenierung bildet die literarische Vorlage, doch ist die Handlung im Alltag angesiedelt: Was Schiller beschreibt, kommt in zeitgemässen Bildern zum Ausdruck. Der geblendete Melchtalvater führt die Zuschauerinnen und Zuschauer als Erzähler durch die Tell-Geschichte. Dazu besucht er den Gasthof "Wilhelm Tell" am See. Dieser Gasthof ist das Stammlokal der Handwerker und Bürger; Attinghausen, altehrwürdiger Dampfschiffkapitän, wohnt als Pensionär im Haus, aber auch Gessler hat sich hier seit kurzem eingemietet. Wirtin ist Hedwig, die Frau des Schützen Wilhelm Tell. Gertrud arbeitet als Serviertochter und ist Stauffachers Vertraute. Schillers Handlung spielt in der Wirtsstube und auf der Terrasse im Verlaufe eines Tages. Die Geschichte beginnt morgens um 7 Uhr, wenn die Stühle noch auf den Tischen stehen, und sie endet zur Polizeistunde, wenn wieder aufgestuhlt ist - mit dem kleinen Unterschied, dass sich an diesem Tag Frauen und Männer am Stammtisch gegen die fremden Vögte verschworen haben, Vater Tell seinem Sohn den Apfel vom Kopf geschossen hat, der alte Attinghausen gestorben und Gessler ermordet worden ist. Die Inszenierung von Barbara Schlumpf war geprägt durch die realitätsbezogene Atmosphäre des Bühnenbildes von Peter Bissegger, die heutigen Kostüme von Ruth Kellersowie die rockige Live-Musik von Hanspeter Dommann. In der Maske arbeitete Romy Hauser. Das Amt der technischen Leitungen hatte Fredy Burkart inne und die Inspizienz fühte Leo Brücker-Moro.
UW 68, 2. 9. 1998

Freitag, 1. Januar 1999
Tellspielhaus geht ins Eigentum der Gemeinde Altdorf über
Am 1. Januar geht das Tellspielhaus ins Eigentum der Gemeinde Altdorf über. Diese überträgt den Betrieb des Hauses dem forum theater(uri)Tellspielhaus Altdorf.


Samstag, 27. März 1999
Tellspielgesellschaft zieht positive Bilanz
Die Tellspielgesellschaft Altdorf zieht an ihrer GV positive Bilanz trotz defizitärer Spielsaison: Mit "Gasthof Wilhelm Tell" wurden zehn Prozent mehr Besucher verzeichnet als bei den Tellspielen 1994. Aus dem Spielbetrieb resultierte ein Defizit von rund 14’000 Franken. Die nächsten Tellspiele sollen im Jahr 2003 stattfinden.
UW 24, 31.3.1999

Samstag, 8. April 2000
Tellspielgesellschaft für Theater in der Zwischensaisaon
Die Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf beschliesst an ihrere Generalversammlung auch in der Zwischenspielzeit ein Theater aufzuführen.
UW 28, 12.4.2000

Dienstag, 3. Dezember 2002
Grünes Licht für die Tellspiele 2004
In Altdorf wird 2004 wie geplant Schillers "Wilhelm Tell" auf die Bühne gebracht. Wegen des im gleichen Jahr geplanten "Tell"-Projekts auf dem Rütli war das Unternehmen in Frage gestellt. Die Mitglieder der Tellpiel- und Theatergesellschaft Altdorf geben dem Vorstand an der ausserordentlichen GV, den Auftrag, die nötigen Vereinbarungen für den "Tellsommer 2004" zu treffen. Die Konkurrenz auf dem Rütli sieht man auch als Ansporn. "Wir wollen die besten Tellspiele aller Zeiten auf die Bühne bringen", so Präsident Toni Waser.
UW 96, 7.12.2002

Sonntag, 15. August 2004
Tellspiele basieren auf einer Mundartbearbeitung
Das 26 Mal aufgeführte Stück basiert auf einer Mundartbearbeitung von Hansjörg Schneider. «Der Tell in Altdorf war für mich eine Art biografisches Theater», sagt Regisseur Louis Naef rück-blickend. «Ich hatte das Gefühl, dass die Spielerinnen und Spieler zu den Wurzeln ihrer eigenen Geschichte gefunden haben.» Auch die vier Rahmenveranstaltungen in Luzern, Bürglen und Altdorf galten als echte Trouvaillen des Tell-Sommers 2004. Die Premiere wird am 15. August gefeiert. Neben Louis Naef arbeitete auch Franziska Bachmann Pfister mit den rund 40 Laienschauspielern. Das Bühnenbild entwerfen für diese Tellspielsaison Bernadette Meier und Niklaus Reinhard. Erstgenannte kümmert sich auch um die Kostüme. Das musikalische Arrangement stammt von Fredy Studer mit "Koch-Schütz-Studer". Marina Gantert leisted die choreographische Mitarbeit. Für die technische Leitung wird Fredy Burkart eingespannt und die Inspizien übernimmt Leo Brücker.


Samstag, 16. August 2008
Erfolgreiche Neuinszenierung von Volker Hesse
Am 16. August feiert die überaus erfolgreiche Neuinszenierung von Volker Hesse Premiere. 13‘500 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchen die 31 Vorstellungen im aufwändig zur Landsgemeindearena umgebauten Tellspielhaussaal. Für den Raum und die Kostüme ist Hyun Chu verantwortlich. Die kraftvolle Choreografie von Graham Smith und die aufwühlenden musikalischen Elemente von Töbi Tobbler tragen zu einem emotionalen Theaterabend bei, der niemanden kalt lässt. Neben Volker Hesse arbeited Max Arnold mit den 63 motivierten SChauspielerinnen und Schauspieler. Das Licht koordiniert Rolf Derrer und den Ton Thomas Strebel. Die Inspizienz übernimmt Toni Waser.


Samstag, 16. Januar 2010
Volker Hesse erhält Hans-Reinhart-Ring
Grosse Ehre für Volker Hesse, den Regisseur der Tellspiele 2008 und 2012. Er wird für seine vielseitigen Inszenierungen mit dem Hans-Reinhart-Ring ausgezeichnet.
UW 4, 16.1.2010

Donnerstag, 24. Februar 2011
2012 wird das 500-Jahr-Jubiläum speziell gefeiert. Der Vorstand der Tellsiel- und Theatergesellschaft stellt seine Projekte vor.
2012 wird das 500-Jahr-Jubiläum speziell gefeiert. Neben Volker Hesses Neuinszenierung wird Tell mit einem iranischen Freiheitshelden verglichen, und eine afrikanische Autorin kommt nach Altdorf. Das «Tell»-Konzept sieht vier Kernprojekte vor: Im Mittelpunkt steht die Neuinszenierung von Volker Hesse. Zum Auftakt der 500-Jahr-Feier wird die Marionettenbühne Gelb-Schwarz das neu inszenierte Stück aus dem Mittelalter aufführen. Zwei Kernprojekte schlagen Brücken zum Ausland, in Regionen, wo der Kampf um Freiheit des Individuums Alltag ist und demokratische Strukturen nicht gefestigt oder sehr verletzlich sind.
UW 16, 26.2.2011

Dienstag, 1. Mai 2012
Ausstellung zum Tellenjahr

UW 34, 5.5.2012

Samstag, 18. August 2012
Tellspiele feiern Premiere
Die Jubiläums-Tellspiele sind am Samstag, 18. August, mit der Premiere gestartet. Über 100 Mitwirkende stehen als Schauspielerinnen und Schauspieler oder als Mitglieder des Chores auf der Bühne. 500 Jahre, nachdem in Altdorf erstmals ein Tellspiel aufgeführt wurde, hebt sich erneut der Vorhang für das Schauspiel um den Nationalhelden. Am Samstag, 18. August, feierte die Jubiläums-Tellspiele in Altdorf Premiere. Unter der Regie von Volker Hesse wird «Wilhelm Tell» von Friedrich Schiller neu inszeniert und interpretiert.
UW 64, 18.8.2012; 65, 22.8.2012

Samstag, 20. Oktober 2012
Ende der Ära Volker Hesse - 12’000 Personen sahen die Altdorfer Tellspiele
Die Spielsaison 2012 der Tellspiele Altdorf ist am Samstag, 20. Oktober, mit der Dernière zu Ende gegangen. Insgesamt sahen 12’000 Personen die 32 Aufführungen. Dies entspricht einem leichten Rückgang gegenüber der Spielsaison 2008, als 13’000 Gäste die erstmals von Volker Hesse inszenierten Tellspiele besuchten. «Wir sind mit dem Publikumsaufmarsch zufrieden», bilanziert Leo Brücker, Präsident der Tellspiel- und Theatergesellschaft in der Medienmitteilung vom 22. Oktober. Man habe ausgezeichnete Medienkritiken und Publikumsrückmeldungen erhalten Auch Regisseur Volker Hesse zog anlässlich der Dernièrenfeier in seiner emotionalen Abschiedsrede eine positive Bilanz und lobte die über 100 Mitwirkenden sowie rund 50 Helferinnen und Helfer. Mit der Dernière schliesst Volker Hesse sein Engagement an den Altdorfer Tellspielen ab. Der Träger des Reinhard-Rings 2010 hat die Tellspiele 2008 und 2012 zweimal komplett neu inszeniert.
UW ...

Samstag, 12. April 2014
Tellspiele 2016 - Regisseur plant grosses Spektakel
«Ein Festspiel der Freiheit» – unter diesem Slogan werden die Altdorfer Tellspiele 2016 aufgeführt. Der neue 35-jährige Regisseur Philipp Becker stellt an der GV der Tellspiel- und Theatergesellschaft sein Konzept vor. Es soll ein echtes Spektakel werden. Mit eigenem Festival-Orchester, Choreografien, grossen, sich häutenden Bildern. Mit der Wahl von fünf neuen Vorstandsmitgliedern werden die Weichen für die Tell-Inszenierung 2016 auch im Vorstand gestellt. Barbara Bär-Hellmüller übernimmt von Leo Brücker-Moro das Präsidium.
UW 29, 16.4.2014, S. 7.

Dienstag, 16. September 2014
Franziska Kohlund - Erste Tellspiel-Regisseurin gestorben
Von 1988 bis 1994 inszenierte sie als erste Frau drei Mal die Altdorfer Tellspiele. Nun ist Franziska Kohlund nach einer längeren Krankheit im Alter von 65 Jahren gestorben. Die Schauspielerin und Regisseurin stammt aus der Theaterfamilie Kohlund-Winter. Sie besuchte die Schauspielschule in Zürich und war an verschiedenen Bühnen in der Schweiz und in Deutschland engagiert. 1978 wechselte Franziska Kohlund ins Regiefach. Hier machte sich auch im Kanton Uri von sich reden: als Nachfolgerin ihres Vaters Erwin Kohlund und erste weibliche Regisseurin der Tellspiele Altdorf 1988, 1991 und 1994. Seit 1995 arbeitete Franziska Kohlund wieder vermehrt auch als Schauspielerin und Chansonnière.
UW 74, 20.9.2014, S. 23.

Samstag, 28. März 2015
Der Tell 2016 wird spektakulär
Philipp Becker inszeniert den Tell 2016 mit Mut zum Pathos. Die Zuschauer können sich auf ein Spektakel freuen: ein lebendes Pferd, eine Lasershow und – auf der Bühne wird es regnen. Philipp Becker hat einiges vor mit den Tellspielen 2016. Der Regisseur informiert an der Generalversammlung der Tellspielgesellschaft über sein Regiekonzept. Er will den Tell als Mythos erzählen und «keine krampfhafte Aktualisierung» des Stücks machen. Die Geschichte wird in verschiedenen Zeiten erzählt, unter anderem im hier und jetzt, wo Tell einen Hoodie tragen wird.
Auf der Bühne wird mit der grossen Kelle angerichtet. Wie schon bei der letzten Inszenierung 2012 wird Gessler zu Pferd auf der Bühne zu sehen sein. Der erste Teil des Stücks wird mit filmischen Elementen angereichert. Ein Orchester – mehrheitlich Musiker der MG Schattdorf unter der Leitung von Michel Truniger – wird für die passende Filmmusik sorgen.

UW 24, 1.4.2015, S. 15.

Samstag, 20. August 2016
Premiere der Tellspiele 2016
Im Theater(uri) findet die Premiere des Tellspiels 2016 statt. Es wird stürmisch auf der Tellspiel-Bühne. Wasser ist ein zentrales Element in der Aufführung von Regisseur Philipp Becker. Es spült den Tell an Land, sodass dieser anschliessend den Tyrannenmord begehen kann. Das Premierenpublikum zeigt sich begeistert. Es erlebt ein eindrückliches Festspiel der Freiheit mit starken Bildern, unerwarteten Effekten, fantastischer Livemusik. Nebst den Hauptfiguren Tell (Pan Aurel Bucher) und Gessler (Arianit Sakiri) sind die Rollen mehrfach besetzt. An jeder der 26 Aufführungen sind jeweils weit über 100 Personen beteiligt. Die Zuschauerauslastung liegt bei rund 70 Prozent, was den budgetierten Ticketeinnahmen entspricht.
UW 67, 24.8.2016, S.15.

Samstag, 16. Dezember 2017
Annette Windlin - neue Regisseurin der Tellspiele 2020
Der Vorstand der Tellspiel- und Theatergesellschaft Altdorf wählt Annette Windlin als neue Regisseurin für die Tellspiele 2020. Matteo Schenardi übernimmt die Regieassistenz. Annette Windlin ist 1960 in Küssnacht im Kanton Schwyz geboren. Nach der Dimitrischule absolvierte sie eine klassische Ausbildung zur Schauspielerin und später zur Theaterpädagogin an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich. Seit mehr als 30 Jahren gestaltet Annette Windlin als Schauspielerin, Regisseurin, Theaterpädagogin und Autorin das Theaterleben der Zentralschweiz mit. Sie war langjähriges Mitglied der Kinder- und Jugendtheatergruppe Ond Drom und gründete 1994 ihre eigene Theatertruppe, mit der sie seither zahlreiche Tourneeproduktionen realisiert hat, darunter die Erfolgsproduktion «Einmal noch! – Die Geschichte der Päpstin Johanna» von F. K. Waechter, «Notglück» und «Stosszeit » von Gisela Widmer. Seit 1985 arbeitet sie freiberuflich als Schauspielerin, Regisseurin, Theaterautorin und als Theaterpädagogin. Sie hat unzählige Projekte mit diversen professionellen Ensembles und Laien-Theatergruppen verwirklicht. Ihre letzten grossen Projekte waren 2013 «Big Bang! – ein Spektakel» in der alten Zementfabrik in Brunnen, 2015 das Freilichtspektakel «Morgarten – der Streit geht weiter» anlässlich der 700-Jahr- Feierlichkeiten in Morgarten und 2017 «Stadt der Vögel» für die Luzerner Freilichtspiele. 2008 wurde Annette Windlin mit dem «Anerkennungspreis des Kantons Schwyz» und 2010 mit dem «Innerschweizer Kulturpreis» ausgezeichnet. Annette Windlin bezeichnet sich als Teammensch. Im Team übernimmt der Urner Matteo Schenardi die Regieassistenz. Dominique Müller ist zuständig für die Dramaturgie, Ruth Mächler für die Ausstattung, Valentina- Maria Mächler für die Videokunst, Lukas Schmocker leitet die Choreografie. Musik wird in der Inszenierung eine Rolle spielen. Dafür sorgen Christian Wallner (Gitarre), Carlo Gamma (Saxofon) sowie Fränggi Gehrig (Akkordeon). Mit ihrem Konzept will sie Leitplanken und Eckpunkte setzten: Die Geschichte soll verständlich und spannend auf die Bühne gebracht werden. Der Text von Schiller soll zum Strahlen kommen, er soll erfahrbar, erlebbar werden. Weiter sollen möglichst viele Erzählpassagen szenisch umgesetzt werden. Ganz zentral ist, nicht pathetisch und kitschig zu werden und keine allgemeine Tellsverehrung zu veranstalten. Es geht um Fragen, die in der heutigen Zeit sehr relevant sind: Wann wehrt man sich, und wann rächt man sich. Wo ist die Grenze zwischen Aufstand, um Gerechtigkeit wiederherzustellen, und Rache? Und was zieht welche Konsequenzen nach sich?
UW 100, 16.12.2017, S. 3.

Samstag, 16. Januar 2021
Die Tellspiele 2021 sind abgesagt
Angesichts der unsicheren Situation beschliesst der Vorstand der Tellspielgesellschaft in Absprache mit der Regisseurin Annette Windlin und dem Kulturbeauftragten des Kantons, Ralph Aschwanden, zur Absage der Tellspiele 2021.
UW 04, 16.01.2021, S. 1, 4.

 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 1.2.2018