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Arnold Gustav

01.09.1831 - 28.09.1900
Manchester, Luzern
Beruf: Musiklehrer, Komponist
Ehepartner: Arnold 0328

Gustav Arnold wurde am 1. September 1831 in Altdorf als Sohn des Josef Anton, Landschrei-bers und Kanzleidirektors, und der Josefa geborene Müller geboren. Seine musikalische Bega-bung wurde schon früh offenbar. Er erhielt seinen ersten Klavierunterricht bei Pater Alois Zwyssig in Bauen, dem Bruder des Komponisten Pater Alberik Zwyssig. Er besuchte die Latein-schule von Altdorf und das Gymnasium von Engelberg. Später kam er nach Luzern. Während dieser Studienzeit lernte er Orgel, Violine, Klavier und Cello spielen. Damals entstanden auch seine ersten eigenen Kompositionen.
1846 liess er sich in Sarnen in den kurz zuvor gegründeten Schweizerischen Studentenverein aufnehmen, dessen Musikdirektor er mit 17 Jahren wurde. 1847 übersiedelte er an die Uni-versität Innsbruck. Nachdem diese infolge der politischen Situation 1848 geschlossen wurde, kehrte er zu Fuss nach Uri zurück. An der Hochschule von Löwen in Belgien studierte er später Musik und Geschichte. Sein Klavierspiel war äusserst virtuos, und Gustav Arnold trat als Pianist mit viel Erfolg öffentlich im Konzertsaal auf. Seine ganz grosse Liebe gehörte damals schon der Musik Ludwig van Beethovens.
1850 zog Gustav Arnold nach Lancaster in England, wo er als Organist und Chordirigent ange-stellt wurde und nebenbei auch Sprach- und Musikunterricht erteilte. Die Anstellungsbedin-gungen waren sehr anständig: Orgelspiel an Sonn- und Feiertagen, Dirigieren eines Chores von 10 Personen und zweimaliger Musikunterricht der Schulkinder pro Woche. 1851 heiratete der Urner die begüterte Engländerin Sara Agnes Walmsley. Er führte sein theoretisches und prak-tisches Musikstudium weiter und erprobte seine neuen Erkenntnisse immer wieder in neuen Kompositionen. Von 1854 bis 1865 zogen die Arnolds nach Manchester. Zunächst fand er An-stellung als Organist und Chordirektor an der katholischen Kathedrale von Salfort. Er suchte sich im Klavierspiel noch weiter auszubilden. Er nahm auch Gesangsunterricht und trat als So-lo-Baritonist auf. Charles Halle, ein grosser Beethoven-Kenner, der Gustav Arnold Unterricht erteilte, erschloss ihm die grandiose Welt des Musikers. Gustav Arnold reifte zum eigentlichen Klaviervirtuosen heran und wurde viel bewundert. Fünfzehn Jahre lang blieb er in England. Aber die Sehnsucht nach der Innerschweiz liess ihn nie ganz los. 1865 kehrte er mit seiner Fa-milie – der Frau und seinen fünf Töchtern – in die Schweiz zurück und liess sich in Luzern nie-der.
Gustav Arnold entfaltete ein grosses musikalisches Wirken: Wahl zum städtischen Musikdirek-tor und zum Betreuer des Cäcilienvereins, des Orchesters, der Messen in der Stiftskirche. Wahl zum Musiklehrer am Gymnasium mit Betreuung der Kirchenmusik in der Jesuitenkirche, Gründer eines ständigen Orchesters, Leiter von Konzert- und Opernaufführungen. Die mei-sten Symphonien Beethovens kamen nach und nach zur Aufführung. Er trat als Solist sämtli-cher Klavierkonzerte sowie aller 32 Sonaten des Meisters auf.
Trotz gewisser englischer Allüren − ohne Zylinderhut war Direktor Arnold, wie er in Luzern genannt wurde, undenkbar − war er ein treuer Sohn seiner Heimat. In seinem vielfältigen kompositorischen Schaffen, das er in Luzern fortsetzte, nimmt die grosse vaterländische Kom-position für drei Männerchöre, drei Solisten und grosses Orchester, «Der Rütlischwur», eine zentrale Stellung ein, begleitet von einer Winkelried-Kantate und der Festmusik zur Enthüllung des Telldenkmals in Altdorf anno 1895, welche rauschenden Applaus erntete. Am 3. März 1884 starb seine Gattin.
Mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechtes von Stadt und Kanton Luzern und einer grossen Abschiedsfeier wurde er geehrt. Sein Lebensabend war sehr aktiv. Er komponierte weiterhin und spielte mit Vorliebe Klavier. Dies geschah auch bei Richard Wagner auf Tribschen, mit dem er auch aufs Heftigste politisierte.
Er bekleidete Ämter in Behörden und Musikvereinen. So wurde er zum Präsidenten des Schweizerischen Tonkünstlerverbandes gewählt. Mit zunehmendem Alter zog sich Gustav Arnold immer mehr auf sich und seine Familie zurück. Zwei seiner fünf Töchter verblieben in seiner Haushaltung, zwei traten in religiöse Orden ein und eine verehelichte sich mit Dr. Franz Schmid aus Luzern.
Immer stärker werdende Krankheitserscheinungen verlangten mehrere Kuraufenthalte im In- und Ausland. Von einer Kur zurückgekehrt, traf ihn im September 1900 ein Herzschlag. Am Sonntag, 30. September 1900, wurde Gustav Arnold in den Stiftshallen in Luzern unter gros-ser Teilnahme beerdigt.

EHEPARTNERIN VON GUSTAV ARNOLD


Ehefrau: Walmsley Sara Agnes ()


      

KINDER VON GUSTAV ARNOLD

Arnold Maria Josefa Waldburga
Lebensdaten: 31.03.1853 - 30.06.1910
oo 11.09.1885 Heirat mit dem Luzerner Arzt und Spitaldirektor Franz Schmid.

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Arnold Helene Agnes
Lebensdaten: 30.06.1854 - 30.06.1930
blieb unverheiratet.

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Arnold Franziska Elisabetha
Lebensdaten: 16.11.1855 - 09.10.1905
legte Ordensprofess ab.

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Arnold Cäcilia
Lebensdaten: 30.06.1857 - 30.06.1919
legte Ordensprofess ab.

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Arnold Johanna Maria Theresia
Lebensdaten: 31.05.1860 - 06.06.1914
genannt "Jeannette"; blieb unverheiratet.

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ELTERN VON GUSTAV ARNOLD

Vater: Arnold Josef Anton (1795)
Lebensdaten: 19.06.1795 -
oo 14.7.1817 Josefa Müller, Tochter des Johann Anton Müller und der Elisabetha Meilhherive (?) > 273 > 82 a

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Mutter: Müller Josefa ()
Lebensdaten: -
Tochter des Josef Anton Müller und der Elisabetha (Meulfaivre?)

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GESCHWISTER VON GUSTAV ARNOLD

Arnold Cäzillia
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oo Hauptmann Anton Zgraggen (355 a), Sohn des LA Franz Xaver Zgraggen und der Theresia Curti, Altdorf
Literatur:
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Arnold Elisabetha
18.06.1818 -

Literatur:
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Arnold Josef Anton
05.10.1821 -

Literatur:
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Arnold Joseph
18.03.1825 - 10.04.1891
18.3.1825 Altdorf (UR), 10.4.1891 Altdorf, kath., von Altdorf. Sohn des Josef Anton ( 1839), Landschreibers und Kanzleidirektors, und der Josefa geb. Müller, von Altdorf. ∞ Anna Muheim, Tochter des Caspar, Handelsmanns, Gutsbesitzers und Ratsherrn in Altdorf. Nach einer kaufmänn. Ausbildung wandte sich A. früh der Politik zu. Auf kant. Ebene war er 1841-58 Landschreiber, 1858-60 und 1862-82 Regierungsrat (1866-70 und 1878-80 Landammann), 1860-62 Kriminalgerichtspräs., 1878-91 Erziehungsratspräs., 1884-90 Obergerichtspräs. Unter seiner Leitung verabschiedete die Landsgem. 1869 die Gotthardbahnkonzession. A. gab 1885 auch den entscheidenden Impuls zur Totalrevision der kant. Verfassung und reorganisierte in der Folge 1888-91 als Präs. die Korporation Uri. 1850 durch eine ausserordentl. Landsgem. in den Ständerat gewählt, vertrat A. seinen Kt. bis 1865 in der Kl. Kammer, danach bis 1890 im Nationalrat. 1871-74 gehörte er der Komm. zur Revision der Bundesverfassung an. A. verfolgte eine gemässigt konservative Politik und war fortschrittl. Tendenzen gegenüber aufgeschlossen. 1866-90 war er Ersatzrichter des Bundesgerichts. Am Sonderbundskrieg hatte A. als Adjutant von Anton Maria Schmid teilgenommen. Stationen seiner militär. Laufbahn waren das Urner Kommando 1859 in Locarno, das Platzkommando von Genf 1864-65 sowie das Kommando der 15. Infanteriebrigade 1875. A. war Teilhaber eines privaten Finanzunternehmens in Altdorf, 1860 Mitbegr. der Zementfabrik Rotzloch, 1870 der Dynamitfabrik Isleten (Gem. Bauen) am Urnersee. Verwaltungsrat der Ersparniskasse Uri, der Eidg. Bank, der Gotthardbahnges. sowie der Dampfschiffges. Vierwaldstättersee (Vizepräs.). Mitbegr. und 1881-91 Verwaltungsrat der Papierfabrik Perlen. Nach dem Hinschied von Karl Emanuel Müller ( 1869) war A. unbestrittener Führer der Urner Staatsgeschäfte und genoss bis zu seinem Tode hohes Ansehen. Er verteidigte seine Stellung gegen den Kreis junger kath.-konservativer Politiker rund um Gustav Muheim und das "Urner Wochenblatt" durch die Gründung der "Urner Zeitung" (1878). Vom Vater hatte A., wie sein Bruder Gustav ( -> 8), das musikal. Talent geerbt; er war ein begabter Violinspieler und Mitbegr. des Männerchors Altdorf.
Literatur:
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Arnold Waldburga
15.02.1829 -

Literatur:
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Arnold Johanna
07.03.1834 - 20.09.1861

Literatur:
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Arnold Maria
13.07.1837 - 21.02.1878

Literatur:
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BEZIEHUNGSPERSONEN VON GUSTAV ARNOLD

AUFGEFÜHRTE WERKE

AUFFÜHRUNGEN IN URI

EREIGNISSE

1842  / Montag, 28. Februar 1842
Gesuch für Theateraufführungen im Schützenhaus
Ende Februar stellt Komponist Gustav Arnold namens der Theatergesellschaft das Gesuch, im Schützenhaus Theatervorstellungen geben zu dürfen.
Gasser Helmi, Kunstdenkmäler Altdorf Bd I.II S. 85.
  

 
KLASSISCHE MUSIK IN URI

Übersicht
Neujahrskonzerte
Musikbühne Uri

KIRCHENMUSIK IN URI

Übersicht
Kirchenkonzerte (chronologisch)
Kirchenkonzerte (Komponist)
Gustav Arnold (1831-1900)
Pater Alberik Zwyssig (1808-1854)
Peter Josef Zwyssig (1814-1872)
Cäcilienvereine
Orgeln in Uri
Organisten

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / letzte Aktualisierung: 5.6.2018