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Die Landammänner des Kantons Uri



Mattli Peter
1944 -
Wohnort: Wassen
Beruf: Automechaniker
       

POLITISCHE ÄMTER IN BUND UND KANTON / MILITÄR

1979-1987 Landrat FDP
1987-2004 Regierungsrat FDP
1998-2000 Landammann FDP

PRÄSIDIEN IN URNER GEMEINDEN

1985 - 1988 Wassen Gemeinderat, Präsident

ANSPRACHEN UND ZITATE

1999
Landammann Peter Mattli
Gedanken des Urner Landammanns zum 1. August 1999
   
«Liebe Mitbürgerinnen
Liebe Mitbürger

Es ist ein ehrwürdiges Vorrecht des Landammanns, sich am Nationalfeiertag an Euch zu wenden. Gerne nutze ich diese Gelegenheit; und dies um so mehr, als wir heuer an der Schwelle eines neuen Jahrtausends stehen – einem Ereignis, das uns einlädt, zurück zu schauen und nach vorn zu blicken.

Welche Probleme sind es, die uns gemeinsam bewegen? Ein Blick in die Tagesmedien entdeckt sie leicht: Die Basis-Infrastruktur von Computernetzen zu schützen sei, so ist zu lesen, zur nationalen Aufgabe erklärt worden. Globalisierung der Marktwirtschaft und Internationalisierung der Politik sind weitere Stichworte, die uns täglich begegnen. Wir leben in einer Zeit des technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbruchs, der «globalen Unsicherheit». Da ist es nur verständlich, dass – als Reaktion darauf – der Ruf nach politischer, materieller sozialer Sicherheit täglich zu hören ist. Die schweizerische Bürgerschaft will, wie alt Staatssekretär Franz Blankart sich ausdrückte, «Wohlstand, Sicherheit und Frieden, dies in einem Rechtsstaat, der die Freiheit des Menschen gewährleistet». Damit, so meine ich, sei der Hauptzweck unseres Staates angesprochen.

Vermögen wir den Anspruch zu erfüllen? Ja, wenn wir uns auf das Gemeinwohl besinnen und im Umbruch zusammenhalten. Zugegeben, der Begriff des «Gemeinwohls» ist schillernd. Er dient oft dazu, den eigenen Standpunkt zu rechtfertigen. Dennoch bin ich überzeugt, dass nur jener Staat gestärkt ins neue Jahrtausend wechseln kann, dessen Bürgerschaft das Gemeinwohl als Grundsatz hochhält. Man braucht diesen Begriff nicht philosophisch zu deuten, um zu erkennen, dass sich mit dieser Aussage eine Binsenwahrheit verbindet. Einfache Beispiele verdeutlichen es: Kann der Staat überleben, wenn jeder nur für sich sorgt? Vermag er die an ihn gestellten Forderungen zu erfüllen, wenn alle auf ihren Vorteil bedacht sind? Die Meinung der andern ungeprüft verwerfen? Vom Staat erwarten, was die Familie leisten sollte?

Und wie verhält es sich mit dem Zusammenhalt im Umbruch, der uns täglich begegnet? Geht der Umbruch in Wirtschaft und Gesellschaft nicht oft einher mit Pattsituationen, mit einem Treten an Ort in der realen Politik? Stattdessen gilt es, unsere Kräfte zusammenzuraffen, um so der politischen Erstarrung zu entrinnen. Unser Land, unser Kanton braucht Partnerschaft, nicht Polarisierung. Uri braucht Zusammenhalt, nicht Zersplitterung.

Das neue Jahrtausend, so ist zu erwarten, wird uns noch perfektere Technik, noch mehr Kommunikationsmöglichkeiten, vielleicht auch noch andere Bequemlichkeiten bringen. Es droht aber auch, uns menschliche Verarmung, Vereinsamung und Haltlosigkeit zu bescheren. Der Staat vermag die auftauchenden Probleme sicher nicht alle und nicht allein zu bewältigen. Getragen vom gelebten Gemeinwohl und gestärkt vom Zusammenhalt im Umbruch wird es ihm jedoch gelingen, auch im dritten Jahrtausend einen echten Beitrag zu leisten für den Wohlstand, die Sicherheit und den Frieden der ganzen Bürgerschaft.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, mit gemeinschaftlicher Gesinnung und auf das Wohl aller bedacht, dürfen wir vertrauensvoll dem Millenium entgegenblicken. Mit dieser Grundhaltung wird es uns gelingen, unseren Kanton Uri noch lebenswerter zu gestalten. Ich wünsche Euch einen schönen und fröhlichen 1. August.»

30.07.1999 / Abl UR 1999, S. 1085 f.
 
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1998
Landammann Peter Mattli
Aufruf des Urner Landammanns zum 1. August 1998
   
«Liebe Mitbürgerinnen
Liebe Mitbürger

Die Schweiz feiert heuer 150 Jahre Bundesstaat. Sie blickt zurück auf das, was sie - oft auch mit Entbehrungen und Schmähungen - erreicht hat. Soll diese bewegte Geschichte Lehrstück für heute und morgen sein? Ich meine ja. Denn die Schweiz hat sich insbesondere 1798 und 1848 Problemen gegenübergestellt gesehen, die sie auch heute wieder beschäftigen. Es waren - und sind - einerseits Probleme ihres Verhältnisses zur nachbarschaftlichen Staatenwelt, anderseits aber auch Probleme ihrer inneren Struktur, ihrer Fähigkeit, zeitgerechte und angemessene Lösungen zu finden. Heute wie damals wollen wir unser Verhältnis zu Europa, das sich je länger desto mehr ausdehnt und einigt, definieren. Heute wie damals sind wir bestrebt, die innere Staatsstruktur zweckmässig zu formen: Staatsführung, Demokratie, Subsidiarität, neue Aufgabenteilung und neuer Finanzausgleich, neue Bundesverfassung mögen als Stichworte den Umbruch andeuten.

Neben den politischen Problemfeldern beschäftigen uns zudem weitere Anliegen, die alle unsere Kräfte fordern. Ich meine vor allem den gesellschaftlichen und den wirtschaftlichen Wandel, der sich hinter dem magischen Wort «Globalisierung» verbirgt, dem Wort, das Hoffnung ebenso wie Unbehagen und Angst vermittelt.

Wie können wir angesichts der rasanten Entwicklung Stabilität, Dauerhaftigkeit und sozialen Frieden wahren? Besinnen wir uns auf die Grundwerte, die bereits unseren Vorfahren Rezept waren, um die damaligen Probleme zu bewältigen. Sie sollen auch heute, als zeitlose Werte, Leitstern sein: Wir müssen bereit sein zu gesinnungsmässiger Erneuerung, ohne dabei unsere Eigenheiten zu verleugnen. Und wir müssen zusammenhalten im Umbruch. Radikalität, Sturheit und blinde Kompromisslosigkeit sind allemal fehl am Platz. Nur wer bereit ist, den anderen anzuhören und dessen Argumente und Einwendungen zu würdigen, ist fähig, den gemeinsamen Weg des - inneren und äusseren - Fortschritts zu gehen.

Diese Binsenwahrheiten, die uns die Geschichte eindrücklich lehrt, gelten selbstredend auch für uns, und zwar bei politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen. Wenn wir uns bemühen, mit diesem Gedankengut die anstehenden Probleme zu lösen, dürfen wir mit Zuversicht auf Erfolg hoffen - Erfolg, der den Stolz auf unser Land rechtfertigt.

Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, in diesem Sinn wünsche ich Euch einen frohen, mutvollen und stolzen Staatsfeiertag.»

31.07.1998 / Abl UR 1998, S. 1113.
 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 30.08.2021