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Die Landammänner des Kantons Uri



Arnold Anton
1921 - 2011
Wohnort: Bürglen
Beruf: Landwirt
       

POLITISCHE ÄMTER IN BUND UND KANTON / MILITÄR

1960-1963 Landrat CVP
1963-1982 Regierungsrat CVP
1976-1978 Landammann CVP

PRÄSIDIEN IN URNER GEMEINDEN

1961 - 1962 Bürglen Gemeinderat, Präsident

ANSPRACHEN UND ZITATE

1977
Landammann Anton Arnold
Wort des Landammanns zur Bundesfeier 1977
   
«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Im August 1291 haben unsere Vorfahren mit ihren Bundesgenossen aus Schwyz und Unterwalden vereinbart, «sich gegenseitig mit Hülfe, jeglichem Rat und Förderung, mit Leib und Gut beizustehen» und sich «mit aller Macht und Kraft, gegen eine Gesamtheit oder gegen Einzelne, die ihnen oder einem von ihnen Gewalt antun, sie belästigen oder ihnen Unrecht zufügen und gegen ihr Leib und Gut Böses im Schilde führen sollten» zu verteidigen.

Wenn wir am 1. August dieser Bundesgründung gedenken und damit den 686. Geburtstag unseres Landes begehen, stehen viele dieser Feier mit ablehnender Verlegenheit gegenüber. Diese Skepsis bezieht sich oft auf die Form der Feier, manchmal aber auch auf den Inhalt. Dabei mag einfach die Weigerung eine Rolle spielen, die Schweizergeschichte als Lehrmeisterin zu befragen. Distanzierte Skepsis entsteht aber auch, wenn wir bei der Betrachtung der urnerischen oder schweizerischen Realität den Blickwinkel auf die gewiss nicht kurze «Mängelliste» einengen.

Es mag sein, dass aus der Vergangenheit keine allgemein gültigen Schlüsse für die Zukunft gezogen werden können. Unbestreitbar schärft aber die Sicht in die Vergangenheit unseren Blick für die Gegenwart und für die Zukunft. Der Bundesbrief aus dem Jahre 1291 zeigt uns, dass in einer «arglistigen» Zeit Solidarität erforderlich ist, um das Erreichte «im richtigen Stand» zu erhalten und auszubauen. Der Bundesbrief verlangt auch, dass Meinungsverschiedenheiten unter Mithilfe der «Einsichtigen der Eidgenossen» ohne Gewalt zu lösen sind. Wenn sich aber Bürger weigern, sich «dem Recht zu fügen», sind alle angerufen, sich «mit aller Macht und Kraft» gegen die Gewalt und Belästigung zu verteidigen. Diese Mahnung hat in einer Zeit, in der als gewaltlos etikettierte Gewaltaktionen stattfinden, hohe Aktualität.

Niemand ist der Ansicht, dass in unserem Land alles zum besten bestellt ist. Es sollte aber auch nicht die «Mängelliste» verabsolutiert werden. Es gilt festzuhalten, dass vieles, was gestern noch auf dem Katalog der Forderung stand, verwirklicht wurde oder gegenwärtig verwirklicht wird. Man mag sich über bestimmte Nahziele, über die Art und Weise des Vorgehens usw. streiten, wichtig ist, dass man sich unterwegs befindet.

Der Tag der Bundesfeier könnte aber auch Anlass sein, sich über unser schweizerisches Selbstverständnis und damit über unsere allgemeine Zielrichtung neue Klarheit zu verschaffen. Dabei dürfte sich ein gelegentlicher Blick in unsere Geschichte als nützlich erweisen. Hat sich Masshalten nicht günstig für unsere Entwicklung ausgewirkt? Hätte uns Fanatismus weitergebracht? War der Sinn für das Mögliche und Realistische nur kleinbürgerliche Mittelmässigkeit oder günstige Voraussetzung, um Neues zu schaffen? Die Fragestellung nach unserem schweizerischen Selbstverständnis genügt aber nicht. Kein Land kann bestehen, wenn die Bürger den Staat nur als gigantisches Dienstleistungsunternehmen ansehen, mit dem man sich nur nach einer sorgfältigen Kosten-NutzenRechnung einlassen darf. Um einen freien, menschenwürdigen Staat zu erhalten und zu schaffen, bedarf es des Engagements des Einzelnen. Wir dürfen uns nicht in erster Linie als Wohlstandsgemeinschaft begreifen. Wir sind eine Schicksalsgemeinschaft, welche die Mitarbeit aller nötig hat. Zu dieser Mitarbeit seid Ihr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, anlässlich des Bundesfeiertages erneut aufgerufen. Der Machtschutz des Allerhöchsten unterstütze unsere und Eure Bemühungen.»

18.07.1977 / Abl UR 1977, S. 745 ff.
 
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1976
Landammann Anton Arnold
Wort des Landammanns zur Bundesfeier 1976
   
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Wie jedes Jahr seit der ersten offiziellen Bundesfeier von 1891 rüstet sich auch das Land Uri, den Tag der Gründung der schweizerischen Eidgenossenschaft vor 685 Jahren in schlichter aber würdiger Weise zu begehen. Und wie schon seit längerer Zeit möchte sich der Regierungsrat auch dieses Jahr wieder angesichts der Besonderheit des Anlasses an Euch wenden.

Angesichts der bösen Zeit haben am 1. August 1291 die drei Länder Uri, Schwyz und Unterwalden den ersten und ewigen Bund geschlossen. Dankbar erinnern wir uns der Gründer der Eidgenossenschaft, dankbar erinnern wir uns aber auch dessen, was unsere Altvordern seither zum Bestand und zur Entwicklung unseres Landes getan haben. Im Leben der Eidgenossenschaft gab es wie im persönlichen Leben des Menschen auch Höhen und Tiefen. Immer wieder galt es, die Gemeinschaft zu verteidigen, zu festigen und auszubauen, wobei Krieg und Frieden im Ablauf der Zeit einander ablösten. All diesem Einsatz haben wir letztlich die heutige schweizerische Gemeinschaft zu verdanken.

Doch es wäre sicher nicht richtig, am 1. August nur in der Vergangenheit leben zu wollen. Die Gegenwart bringt wie damals auch schwere Probleme und zwingt zur Besinnung, zur Ueberdenkung und zur Planung für die Zukunft. Was uns schliesslich alle bewegt, hat der grosse französische Denker Blaise Pascal (1623-1662) in die Worte gefasst: «Die Vergangenheit und die Gegenwart sind unsere Mittel, die Zukunft ist unser Ziel». Der Regierungsrat ist gewillt, seine Verpflichtungen der Gegenwart und der Zukunft gegenüber bestmöglich zu erfüllen und soll ihm dies gelingen, bedarf es der Einsicht, der Bereitschaft und der Mitwirkung aller. Mehr denn je zwingt uns die Lage, unsere Freiheiten und Ansprüche zu überprüfen und weise zu beschränken. Wir haben schon früher darauf hingewiesen, dass wir den überbordenden Gebrauch des Wohlstandes zügeln müssen, ohne ihn jedoch zu vernichten; die vergangenen zwei Jahre zeigen mit aller Deutlichkeit, wie recht wir mit unserer Mahnung hatten. Die gewaltigen Aufgaben unserer Zeit erfordern den täglichen Einsatz, aber auch die persönliche Einschränkung im Interesse sowohl der Gegenwart wie auch der Zukunft.

Im Sinne der Ereignisse, welche am Anfang unserer staatlichen Gemeinschaft stehen, wird auch dieses Jahr unser Nationalfeiertag begangen. Dies scheint uns gut so, denn es besteht nach unserer Meinung kein Grund, um jeden Preis nach Neuerungen für diesen historischen Anlass zu suchen. Der Mensch und Bürger kann auch bei einer traditionellen Bundesfeier den zeitaufgeschlossenen Geist bewahren. Uebrigens steht ganz Uri wieder im Zeichen der Aufführungen von Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» im renovierten Tellspielhaus in Altdorf. Jene Sätze, welche der Dichter einst geprägt hat, sie gelten heute noch so gut wie damals. Dieses aufrüttelnde Spiel von der Freiheit hat an Aktualität nichts eingebüsst und passt so gut in unsere Zeit und zu unserm Nationalfeiertag.

In diesem Sinne wünschen wir Euch, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, einen besinnlichen und doch frohen Bundesfeiertag, einen Bundesfeiertag in Freiheit, Unabhängigkeit und Verbundenheit. Wir wünschen Euch Mut, Kraft und Zuversicht für die Zukunft und empfehlen Euch samt uns in den immerwährenden Machtschutz des Allerhöchsten.»

19.07.1976 / Abl UR 1976, S. 701 ff.
 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 30.08.2021