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Die Landammänner des Kantons Uri



Dahinden Hansheiri
1932 -
Wohnort: Altdorf
Beruf: lic. oec., Redaktor
       

POLITISCHE ÄMTER IN BUND UND KANTON / MILITÄR

1971-1974 Geb Füs Bat 87, Kommandant Major
1972-1976 Landrat FDP
1976-1987 Regierungsrat FDP
1982-1984 Landammann FDP

PRÄSIDIEN IN URNER GEMEINDEN

1968 - 1971 Altdorf Gemeinderat, Präsident

ANSPRACHEN UND ZITATE

1983
Landammann Hansheiri Dahinden
Wort des Landammanns zur Bundesfeier 1983
   
«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Am 1. August, mitten in der Ferienzeit, wenn in vielen Arbeitsräumen die allgemeine Hektik schwindet, gedenken Volk und Behörden der Gründung unserer Eidgenossenschaft. Der Anlass erlaubt dem Regierungsrat, sich an Euch zu wenden, ohne einem konkreten Problem verpflichtet zu sein.

Wir leben nicht in einer Zeit idyllischer Ruhe. Zuviel ist in Bewegung, zuviel Fragen sind offen. Stichworte wie Kurzarbeit, Entlassungen, Betriebsschliessungen, Probleme des Umweltschutzes, Erhaltung des Lebensraumes, Finanzknappheit und andere mehr vermögen die Situation zu skizzieren. Hinzu kommt, dass unsere Zeit geprägt ist von der heimlichen oder offen eingestandenen Angst vor wirtschaftlichen, technischen und sozialen Vorgängen, die sich der Kontrolle durch den Einzelnen und den Staat immer mehr entziehen. Schliesslich scheint der Staat an der Grenze seines Leistungsvermögens angelangt zu sein, die gesetzt ist durch die Verknappung der finanziellen Mittel, durch eine gewisse Schwerfälligkeit des Verwaltungs- und Vollzugsapparates sowie durch den lähmenden Verlust echter Autorität.

Zeiten der Unsicherheit sind aber immer auch Zeiten der Chance. Die Geschichte lehrt, dass selbst so gewichtige Probleme, wie sie heute anstehen, mit gezieltem Einsatz und mit der richtigen Geisteshaltung bewältigt werden können. Denn unsere jetzige Situation, politisch und wirtschaftlich gesehen, ist mit allen Gefährdungen, die sie belasten, nicht neu. Wir brauchen nur an die wirtschaftlichen Krisen nach dem ersten Weltkrieg zu denken oder an die politischen Wirren vor der Gründung unseres Bundesstaates. Damals musste sich die Schweiz durch eine Phase der Unsicherheit kämpfen, musste fertig werden mit der politischen und rechtlichen Ungleichheit zwischen Stadt und Land, einer mangelhaft ausgebildeten Trennung der Gewalten, mit wirtschaftlichen Krisen, mit dem Auseinanderstreben politischer und konfessioneller Gruppen. Und dennoch sind diese Krisen überwunden worden, sonst wäre die Schweiz nicht, was sie heute ist.

Aus dem Rückblick auf die Geschichte können wir zweierlei an Erkenntnissen gewinnen: die Einsicht erstens, dass es immer schon und immer wieder Zeiten der Unsicherheit gegeben hat; die Erkenntnis zweitens, dass es immer wieder gelungen ist, solche Situationen mit den vorhandenen politischen Mitteln der direkten Demokratie, vor allem aber mit dem Willen der Zusammenarbeit zu bewältigen. Es wäre also falsch, im jetzigen Zeitpunkt, wo wir zugegebenermassen mit echten Problemen konfrontiert sind, zu zweifeln an der Tauglichkeit des überlieferten Verfassungs- und Gesetzesinstrumentariums und nach neuen «Therapien», sogar nach Gewaltkuren zu rufen. Weder Resignation noch Fatalismus noch blinde Euphorie sind verlangt, sondern Zuversicht gepaart mit einer gesunden Skepsis. Was Not tut, ist also die Anpassung an den besonderen Charakter unserer Zeit, aber auch der Widerstand gegen ihren Ungeist. Die anstehenden Probleme lassen sich lösen, wenn gleich nur mit geeinten und konstruktiven Kräften sowohl der Behörden wie der Bevölkerung.

In diesem Sinne baut der Regierungsrat auf echte Unterstützung der Bevölkerung, wenn es gilt, die Gegenwart und die Zukunft zu bewältigen. Er weiss, dass er sich auf Euch verlassen kann. Doch nichts vermag der Mensch ohne den Machtschutz Gottes. Darum empfehlen wir Euch samt uns dem Allerhöchsten und wünschen Euch, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, einen besinnlichen und frohen Bundesfeiertag.»

29.07.1983 / Abl UR 1983, S. 725 ff.
 
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1982
Landammann Hansheiri Dahinden
Wort des Landammanns zur Bundesfeier 1982
   
«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
Traditionellerweise wird am 1. August auch von Seiten des Regierungsrates der Gründung der Eidgenossenschaft gedacht. Volk und Behörden von Uri werden dies heuer mit gemischten Gefühlen tun. Staatspolitische Stabilität und Wohlstand einerseits, Unrast der Jugend und verschärfte politische Auseinandersetzungen anderseits prägen das Bild des heutigen Alltags.

In dieser widersprüchlichen Zeit hält es schwer, zum Tag der Bundesgründung das rechte Wort zu finden. Wenn sich der Regierungsrat zu diesem Anlass auch heuer an seine Mitbürger wendet, so tut er dies nicht ohne Besorgnis. Er tut dies im vollen Bewusstsein des herrschenden Zwiespaltes, der eine eindeutige Kennzeichnung der heutigen Lage schwierig macht. Wohl wissen wir, was wir den Bundesgründern zu verdanken haben, wohl steht «der Grund, auf den sie bauten», fest und unverbrüchlich da, doch was aus ihrem Bau geworden ist, wird da und dort in Frage gestellt. Es ist nicht bestritten, dass es in unserer Schweiz Probleme zu lösen gibt. Doch können sie nur in gemeinsamem, offenem Gespräch und innerhalb unserer Rechtsordnung gelöst werden. «Demokratie heisst Diskussion», so lautet eine bewährte staatspolitische Maxime. Das gegenseitige vertrauensvolle Gespräch ist aber nicht möglich, wenn die Kritiker in der Anonymität, ja selbst in der Illegalität arbeiten.

In diesem Jahr wird in Altdorf einmal mehr Friedrich Schillers Nationaldrama «Wilhelm Teil» aufgeführt. Das bewegende, ja oft geradezu turbulente Geschehen wird gewissermassen überstrahlt durch die weise Abgeklärtheit des greisen Attinghausen, dem Tode näher als dem Leben. Er weiss, dass nur in einem engen Schulterschluss aller die starken Wurzeln der vaterländischen Kraft liegen. Wir alle sind eine Schicksalsgemeinschaft, die nur in einer Ueberwindung bestehender Gegensätze den Frieden, die Unabhängigkeit und den Weiterbestand zu sichern in der Lage ist. Am Ende seiner irdischen Laufbahn findet der greise Attinghausen jene Worte, welche, alles überstrahlend, den Weg zum Ziel vorzeigen: «Seid einig, einig, einig». Diesen Wunsch möchte der Regierungsrat aus seiner ganzen Sorge um Land und Volk von Uri zur Losung des diesjährigen Bundesfeiertages machen.

Wir wünschen Euch, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, mit diesem Appell zur Solidarität und gemeinsamen offenen Problemlösung einen besinnlichen, aber auch einen frohen Bundesfeiertag, der in uns allen den Willen zur Zusammengehörigkeit und gemeinsamen Verantwortung stärken soll. Möge uns der Machtschutz Gottes bei diesen Anstrengungen helfen.»

26.07.1982 / Abl UR 1982, S. 689 f.
 
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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 30.08.2021