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Freitag, 9. Mai 2025

Samstag, 9. Mai 2009
Verein Alpen-Initiative feierte sein 20-jähriges Bestehen und 15 Jahre Alpenschutzartikel
Der Alpenschutzartikel ist nur ansatzweise umgesetzt. So musste sich Bundesrat Moritz Leuenberger an der Feier in Flüelen auch Kritik anhören. Auf der Allmend in Flüelen stand ein leuchtend rotes Zirkuszelt. Der Föhn zerrte mit aller Kraft daran und stiess einige Topfpflanzen vor dem Eingang um. Doch keine Raubtiere und Seiltänzer zeigten in diesem Zelt ihre Kunststücke. Der Verein Alpen-Initiative feierte am Samstag, 9. Mai, darin gleich zwei Jubiläen: Vor 20 Jahren wurde der Verein gegründet, und vor 15 Jahren stimmten die Schweizerinnen und Schweizer der Initiative «Zum Schutz des Alpengebietes vor dem Transitverkehr» zu. In der Manege traten bekannte Gäste mit viel Witz und Charme auf. «Als nach Annahme der Alpen-Initiative getanzt wurde in Altdorf, freute ich mich still mit», sagte Bundesrat Moritz Leuenberger beim Polit-Apéro. Der Schweizer Verkehrsminister lobte den Verein Alpen-Initiative für die konstruktive Zusammenarbeit, etwa beim Aushandeln des Landverkehrsabkommens. «Das Ziel der Schweiz ist und bleibt die Güterverkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene», betonte Moritz Leuenberger. Die vom Verein lancierte Alpentransitbörse sei eine von verschiedenen Ideen, wie die negativen Folgen des Schwerverkehrs einzudämmen wären. Als wichtigste Verkehrsmassnahme sieht Moritz Leuenberger die Förderung des öffentlichen Verkehrs. «Eine Initiative dafür ist bereits in der Pipeline.» 5000 Euro Preisgeld des European Railway Award schenkte der Verkehrsminister dem Verein Alpen-Initiative. Für Nationalrat Fabio Pedrina, Präsident des Vereins Alpen-Initiative, ist der Alpenschutzartikel auch nach 15 Jahren nur ansatzweise umgesetzt. «Das Glas der Verlagerungspolitik ist erst halb voll. Bis das Ziel erreicht ist, bleibt der Druck des Vereins Alpen-Initiative weiterhin nötig.» Der Schwerpunkt bildet auch für ihn die Einführung der Alpentransitbörse. «Mit einer zügigen Einführung ist das Ziel vor 2019 erreichbar», betonte Fabio Pedrina. Auch Bernhard Tilg, Mitglied der Tiroler Landesregierung, und Michel Dubromel, Vertreter von 3000 französischen Umweltverbänden, setzen hohe Erwartungen an die Transitbörse (Box!). Landratspräsidentin Annalise Russi lobte die Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Alpen-Initiative. Sie betonte aber, dass das Volk noch heute auf die Umsetzung des Alpenschutzartikels wartet. «Es scheint, als ob alles, was mit privatem oder schwerem Verkehr zu tun hat, die Priorität einer Grossbank geniesst.» Auf der anderen Seite sei die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene wohl «ein Fall für Amnesty International». «Wir wollen und wir werden nie Ruhe geben, bis der Wille der Schweizer Bevölkerung im Jahre 1994 umgesetzt wird», betonte Annalise Russi. Auf die Unentschlossenheit und Trägheit in Bern wies die Urner Landratspräsidentin speziell hin: «Wenn der Bundesrat will, dann kann er im Bezug auf die Alpentransitbörse Verträge mit dem Ausland anpeilen, aber er muss nicht.» Auch für die kommenden Jahre sieht Landammann Isidor Baumann viele Herausforderungen für den jubilierenden Verein. «Die Alpen-Initiative muss auch in Zukunft der Dompteur des Verkehrsmolochs bleiben», sagte Landammann Isidor Baumann. «Denn Uri wartet immer noch, dass es dem Parlament mit dem Verlagerungsziel ernst ist.» Der Alpenschutzartikel habe den Kanton Uri bisher vor der zweiten Strassenröhre am Gotthard bewahrt. «Ob dies Fluch oder Segen ist, hängt vom jeweiligen Standpunkt ab», so Isidor Baumann. Nach dem Polit-Apéro packte Bundesrat Moritz Leuenberger sein Geschenk, das er vom Verein Alpen-Initiative erhalten hatte, in den roten Rucksack und stapfte los durch die Allee Richtung Gotthard - mit Blick zum Bristenstock. Die kleine Schweizerfahne auf dem Gepäck flatterte wild im starken Wind. Mit weiteren Ansprachen und einem abwechslungsreichen Unterhaltungsprogramm dauerten die Feierlichkeiten im Zirkuszelt von Flüelen noch bis tief in die Nacht hinein.
Quellen / Literatur: UW 36, 13.5.2009

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021