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Samstag, 17. September 2011
Unterschächen - Albert-Köchlin-Stiftung zeichnet Schächä-Express aus
Nach 19.00 Uhr gibt es keine Busverbindung mehr nach Unterschächen. Die Gemeinde hat gemeinsam mit Freiwilligen eine Lösung gefunden – und wird nun mit 30`000 Franken dafür ausgezeichnet.
Die Freude beim Unterschächner Gemeindeverwalter Karl Imholz ist gross. Diese Woche hat die Albert-Köchlin-Stiftung (AKS) das Projekt «Schächä-Express» mit einem Förderpreis von 30`000 Franken bedacht. «Ausgezeichnet werden die Initiative und die Freiwilligkeit dieses Projektes», heisst es in der Begründung der Stiftung. Das freut Karl Imholz, der den Schächä-Express organisatorisch leitet, besonders: «Unsere Fahrerinnen und Fahrer stellen sich freiwillig für diese Aufgabe zur Verfügung. Der Förderpreis ist für uns und für alle Beteiligten ein Zeichen der Wertschätzung und der moralischen Unterstützung.»
Mit dem Schächä-Express hat die Gemeinde Unterschächen auf unkonventionelle Art ein Problem gelöst, das viele Berggemeinden beschäftigt: Vielerorts führt die zu geringe Nachfrage dazu, dass das Angebot des öffentlichen Verkehrs reduziert wird. Das schwächt die Standortattraktivität einer Gemeinde. Für den Erhalt der Buslinien fehlt den Gemeinden jedoch das Geld. Auch nach Unterschächen fährt nach 19.00 Uhr kein Bus mehr. «Es gibt aber Lehrlinge und Jugendliche, die erst nach 19.00 Uhr mit dem Zug in Flüelen ankommen. Andere besuchen Kurse in Altdorf», führt Karl Imholz aus. Dank dem Schächä-Express bleibt Unterschächen nun auch für Personen ohne eigenes Fahrzeug nach Fahrplanschluss des öffentlichen Verkehrs gut erschlossen. «Und zwar nicht nur für die Jugendlichen», betont der Gemeindeverwalter.
Die Idee des Schächä-Expresses ist dabei relativ einfach: Freiwillige Fahrerinnen und Fahrer bieten in den Monaten Oktober bis Mai von Montag bis Freitag zweimal Fahrten von und nach Unterschächen an. «Jeweils um 19.00 Uhr und um 22.00 Uhr steht eine Fahrt ab Unterschächen, um 19.30 Uhr und 22.30 Uhr eine Fahrt ab Altdorf Telldenkmal auf dem Plan», erklärt Karl Imholz – der übrigens von Beruf Postautochauffeur ist. Wer mitfahren will, wählt im Voraus eine Natelnummer, dann machen sich die Fahrerinnen und Fahrer auf den Weg. Eine Fahrt kostet dabei 5 Franken. Die fünf Freiwilligen, die zurzeit für den Fahrdienst unterwegs sind, erhalten eine Kilometerentschädigung sowie eine kleine Pauschale pro Fahrt. Die Gemeinde übernimmt das kleine Defizit, das dabei entsteht. «Rund 200 Personen nutzten den Fahrdienst im vergangenen Jahr», erklärt Karl Imholz. «Die meisten nützen dabei den Schächä-Express, um heim nach Unterschächen zu kommen.»
Wie man die 30`000 Franken genau verwenden will, kann Karl Imholz noch nicht sagen. «Das Projekt ‹Schächä-Express› ist aber dadurch für die nächsten Jahre finanziell gesichert.» Eines ist für ihn aber klar: «Die freiwilligen Fahrerinnen und Fahrer werden wir im Herbst als kleines Dankeschön zu einem Nachtessen einladen.»
Quellen / Literatur:
UW 73, 17.9.2011
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