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Freitag, 22. August 2025

Montag, 22. August 2005
Unwetter 2005 in Uri
Unwetter 2005 in Uri Das grösste Schadenpotenzial Nach den grossen Unwettern von 1977 und 1987 nun 2005. Es ist, gemessen am Schadenpotenzial, das vermutlich schlimmste Unwetter in der jüngeren Geschichte des Kantons Uri überhaupt, glaubt Franz Steinegger, der Chef des kantonalen Führungsstabes Uri (Kafur), noch vergleichbar mit dem Unwetter von 1977. Aber 1987 war Uri flächenmässig breiter vom Unwetter betroffen als heute. «Das eigentliche Pièce de Résistance in der Talebene war die Mündung des Schächens in die Reuss», sagt Franz Steinegger. Die Bagger brachten das Material, das der Wildbach aus dem Schächental mitführte, schliesslich nicht mehr weg. Die Hilfskräfte mussten den Einsatz aus Sicherheitsgründen abbrechen. Das Material blieb im Mündungsbereich stecken. Die stille Reuss und das Bachbett des Schächens wurden aufgefüllt, und es kaum zu einem Rückstau. Das Industriegebiet von Altdorf und Schattdorf sowie der Bahnhof Altdorf und angrenzende Gebiet wurden überflutet. Die starken Regenfälle führten im Schächental, vor allem aber im Maderanertal und im Isenthal zu grossen Verwüstungen. Schliesslich stieg trat der Urnersee über die Ufer. «Der See war noch nie so hoch wie jetzt», meint Franz Steinegger. Vergleich mit 1977 Er weiss ganz genau,vom was er spricht. Franz Steinegger hat bei den grossen Unwettern der vergangenen Jahre jeweils den kantonalen Führungsstab geleitet. Und so kennt man ihn in der Schweiz auch als «Katastrophen-Franz». Er vergleicht das Unwetter dieser Tage in etwa mit jenem von 1977. Auch damals sei vor allem der untere Kantonsteil zu Schaden gekommen. Das Unwetter von 1987 war flächenmässig grösser. Damals war der ganze Kanton Uri stark betroffen. Die Fläche zwischen Hospental und Andermatt stand 1987 unter Wasser. In Wassen war die Autobahnbrücke über die Reuss stark beschädigt worden. Für Franz Steinegger ist das Unwetter dieser Tage, gemessen am Schadenpotenzial mit den zerstörten Seitentälern und dem überfluteten Industriegebiet, das schlimmste in der jüngeren Geschichte des Kantons Uri. Der Kanton hat seit 1977 rund 400 Millionen Franken in den Hochwasserschutz investiert. Ohne diese Massnahmen wäre Uri in diesen Tagen noch verheerender zu Schaden gekommen, betont Kantonsingenieur Peter Püntener. Das Hochwasser hat rund 150 Firmen und Betriebe im Talboden und in den Seitentälern überflutet. Betroffen sind KMU-Betriebe und grosse Unternehmungen wie die Dätwyler AG, die Ruag oder Jumbo/Manor. Die Schadensumme kann noch nicht beziffert werden, aber sie wird horrend hoch sein. Schreinereien, Garagen, Einkaufszentren, Gärtnerei, Landwirtschaftsbetriebe, Industriebetriebe, das Hochwasser hat in den Seitentälern und im Gebiet von Bürglen, Altdorf und Schattdorf verheerenden Schaden an Betriebanlagen, Einrichtungen und Gebäuden angerichtet. Die Volkswirtschaftsdirektion Uri geht von über 150 Gewerbebetrieben und Unternehmungen aus, die beim Unwetter zu Schaden gekommen sind. Die Schadensumme kann noch nicht beziffert werden, aber sie wird horrend sein. Dazu kommen Produktions- und Verkaufsausfälle. In vielen betroffenen Betrieben und Unternehmungen sind Notfallkonzepte ausgearbeitet worden. Dramatische Rettung in Amsteg Elias Tresch aus Bristen hatte riesiges Glück. Im Einsatz für das Dorf Amsteg hätten ihn die Fluten der Reuss beinahe mitgerissen. Am Dienstagvormittag, 23. August, versuchte er, mit einem grossen Bagger Grünmaterial, das sich in der Reuss festgesetzt hatte, wieder in Bewegung zu setzen, damit dieses wegfliessen konnte. Die Reuss drückte nämlich immer bedrohlicher gegen das Dorf. Während der Arbeit soff jedoch der Motor ab, und es dauerte nicht lange, da hatten die Wassermassen die Maschine in ihrer Gewalt. Unverzüglich benachrichtigten die umstehenden Personen die Rega, die den in der Kabine festsitzenden Elias Tresch kurz darauf mit einer Seilwindenrettung befreien konnte.
Quellen / Literatur: UW 67, 27.8.2005

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 20.09.2021