Gemeinde Altdorf
Altdorf ist der Hauptort des Kantons Uri und liegt auf 458 müM in der Reussebene am Fusse des Bannwaldes. Zur Gemeinde gehört neben dem Dorf auch die Streusiedlung Eggbergen (1410–1'678 müM).
Um das Altsiedlungsgebiet von Altdorf spannte sich das Kulturland in weitem Bogen vom Schächengrund über den Ruberst, das Gebiet Magigen, Gross- und Kornmatt bis hin zum Gross- und zwischen der Reuss und dem Seegestade von Flüelen. Im steil abfallenden Bannwaldgebiet waren die obere und mittlere Planzeren besiedelt.
Der Ortskern von Altdorf liegt. in der Reussebene, wenig oberhalb der Mündung der Reuss in den Urnersee.
Die Siedlung dehnte sich entlang der Gotthardstrasse und dem Alten Klausenweg aus. Der Bahnhof der Gotthardbahn lag fernab in der Reussebene und wurde mit der Bahnhofstrasse verbunden. Um 1900 dehnte sich der Dorfkern in dieser Richtung aus. Mit dem neuen Kantonsbahnhof soll an gleicher Stelle soll ein neues Geschäfts- und Wohnquartier entstehen.
In den 1960er-Jahren wurden im Quartier Moosbad grosse Mehrfamilienhäuser an den Rand der Gemeindegrenze gestellt. Umfahrungsstrassen (Ring- und Expressstrasse) wurden in der gleichen Zeit von den Altdorfer Stimmbürgern abgelehnt. Die Umfahrung mit der Nationalstrasse brachte nur eine kurze Entlastung. Die stark einsetzende Motorisierung und die damit verbundene Mobilität der einheimischen Bevölkerung liess den Durchgangsverkehr wiederum stark zunehmen. Das Gewerbe klammerte sich ebenfalls an das Auto und setzte das grosse unterirdische Parkhaus zuhinterst im Dorf an den Bannwald. Die Befreiung vom Durchgangsverkehr rückte damit in weite Ferne. Die Siedlungsfläche dehnte sich auf Kosten der Landwirtschaftsfläche ständig aus.
Die westliche Gemeindegrenze bildet die Reuss. Kurz vor ihrer Einmündung in den Urnersee dreht die Gemeindegrenze nach Nordosten, umschliesst in einem Halbrund die Streusiedlung Eggbergen und geht zur Höchegg, dem höchsten Punkt der Gemeinde. Von dort verläuft sie bergab bis kurz vor den Schächen. Und schliesslich nördlich des Bachs in westlicher Richtung zurück zur Reuss. Zwischen der Gemeinde Altdorf und der Gemeinde Schattdorf verläuft immer ein schmaler Streifen der Gemeinde Bürglen.
Altdorf grenzt im Westen an Attinghausen und Seedorf, im Norden an Flüelen, im Osten und Süden an Bürglen und bildet mit diesen eine grosse Agglomeration.
Durch die Gemeinde fliesst als künstlicher Kanal der Altdorfer Dorfbach. Dieser wurde für die einsetzende Industrialisierung und den Antrieb von Wasserrädern (Mühlen) gebaut.
Einzelfunde auf dem Gemeindegebiet gehen bis in die Bronzezeit zurück. Die Anwesenheit von Alemannen ist für das 7. Jahrhundert nachgewiesen. Um 680 wurde die Kirche St. Martin gestiftet.
Altdorf brannte 1400, 1693 und 1799 ganz oder teilweise ab. Am 5. April 1799 – Altdorf war von den Franzosen besetzt – waren 400 Gebäude betroffen, unter ihnen 225 Wohnhäuser.
Laut dem Stück von Friedrich Schiller ist Altdorf der Schauplatz des Apfelschusses von Wilhelm Tell. Dies soll sich auf dem Altdorfer Marktplatz ereignet haben. 1895 wurde deshalb vor einem alten Wohnturm («Türmli») das Telldenkmal errichtet. Die Bronzestatue wurde von Richard Kissling geschaffen und zeigt Tell mit seinen Sohn Walter, wie sie von Bürglen nach Altdorf schreiten. 1899 wurde zwecks Aufführung von Friedrich Schillers Schauspiel Wilhelm Tell ein Tellspielhaus errichtet, zuerst als Provisorium, ab 1925 im ehemaligen Gemeindehaus.
Fotos: Altdorf um 1900 (Fotoarchiv Von Matt, StAUR Slg Bilddokumente 111.02-BI-760).
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WAPPEN
Gespalten von Gelb mit halbem, rotbewehrtem und -gezungtem schwarzem Adler am Spalt und von Rot mit zwei weissen Linksschrägbalken. Das heutige Altdorfer Wappen lässt sich bis 1684 zurückverfolgen.
Die linke Schildhälfte mit den drei roten Tinkturen soll an die drei Dorfbrände von 1400, 1693 und 1799 erinnern, während der schwarze Adler in Gelb auf die ehemalige Reichszugehörigkeit hinweist (Die Urschweiz und ihre Wappen, S. 33).
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NAME
Der Name wird überwiegend als „altes Dorf“ gedeutet. Der Name unterscheidet sich zu jüngeren Dorfbildungen. Eine Sage besagt, dass das Dorf nach wegen der Gefahr des Steinschlags in das Gebiet des heutigen Bahnhofs verlegt wurde. Nach einem Hochwasser ist man wieder ins "alte Dorf" umgesiedelt.
Eine andere Theorie besagt, dass zur Zeit der alemannischen Einwanderung schon eine geschlossene Siedlung bestand und als altes Dorf bezeichnet wurde.
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ERSTE ERWÄHNUNG
1223 Alttorf
KARTE
FLÄCHE / HÖHENLAGE
Fläche: 1021 ha
Dorfzentrum: 462 müM
Tiefster Punkt: 435 müM (Wild Ried)
Höhenunterschied: 1350 m
Koordinaten: 691 529 / 192 889
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Höchster Punkt:
Höch Egg (Bannwald)
(1785 müM
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NACHBARGEMEINDEN
Attinghausen (UR)
Seedorf (UR)
Flüelen (UR)
Bürglen
(UR)
STRASSENANLAGEN
| | Rosenbergweg |
| | Bahnhofstrasse Altdorf |
| | Nationalstrasse A2 |
| | Strasse Altdorf - Seedorf - Bauen |
| | Gotthardstrasse |
| | Klausenstrasse |
| | Hellgasse |
| | Schmiedgasse |
| | Gurtenmundstrasse |
| | Rynächtstrasse |
| | Herrengasse |
| | Tellsgasse |
| | Schützengasse |
| | Gitschenstrasse |
| | Attinghauserstrasse |
EISENBAHNEN
| | Gotthardbahn (GB)xxx |
LUFT- UND STANDSEILBAHNEN
| | Altdorf-Eggberge |
TÄLER
GEWÄSSER
| | Bachtalen |
| | Fleschsee |
| | Gruonbach |
| | Reuss |
| | Urnersee |
| | Weidbach |
BERGE
Schön Chulm (2023 müM)
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Axenberg (0 müM)
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Diepen (2222 müM)
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Äbneter Stöckli (2087 müM)
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Rophaien (2078 müM)
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Hagelstock (2181 müM)
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Hüenderegg (1874 müM)
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BODENNUTZUNGSFLÄCHE
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1021 ha (0.95 % UR) |
Überbaute Gebiete und Bauzonen:
299 ha (29.3 %)
Intensive Land- und Forstwirtschaft:
280 ha (27.4 %)
Extensive Land- und Forstwirtschaft:
441 ha (43.2 %)
Alpgebiete und unproduktive Gebiete:
0 ha (0 %)
Quelle:
Lisag (Februar 2017)
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PARZELLEN / GEBÄUDE
Anzahl Parzellen: 2261 (2017)
Anzahl Gebäude: 2699 (2017)
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Gesamtverzeichnis
UR
NUTZTIERBESTAND
Rindvieh: 947 (2005)
Pferde: 0
Esel: 8
Schweine: 1416
Schafe: 110
Ziegen: 113
Hühner: 1724
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KARTE
WEBSEITE
GEMEINDENUMMER
1201
POSTLEITZAHL
6460
GEMEINDEN
GEMEINDEBEHÖRDEN
Gemeindepräsidium:
Kälin Urs (1959)
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GENOSSAME
Wahlbezirk. Eine der 10 Genossamen hatte sechs Ratsherren zu wählen
(bis 1850). Die 11. Genossame Ursern hatte vier Ratsmitglieder zu
wählen.
VERTRETUNG IM LANDRAT
Affentranger Fabio (*1992), SVP
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Arnold Nino (*1995), SP
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Arnold-Barengo Michael (*1973), CVP
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Baumann Noel (*2000), GLP
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Brunner Claudia (*1978), SVP
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Gisler Kurt (*1971), CVP
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Gisler Lea (*1974), CVP
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Imhof Jonas (*1996), SP
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Keusch Rafael (*1984), CVP
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Muheim Quick Petra (*1969), FDP
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Schillig Ivo (*1960), FDP
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Schmidt Valentin (*1978), GBU
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Tarelli Dori (*1973), FDP
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von Mentlen Michael (*1998), SVP
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Wild Loa (*2003), GLP
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EIGENSTÄNDIGE PFARREI
um 680 (Kirchenbau)
WOHNBEVÖLKERUNG
Total: 8861 (2010)
Frauenanteil: 51 %
Ausländeranteil: 13.9 %
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SCHÜLERZAHLEN
| | 2019/20 | | Kindergarten | | 175 |
| | 2019/20 | | Primarschule | | 535 |
| | 2019/20 | | Oberstufe | | 177 |
ARBEITSSTÄTTEN
Land- und Forstwirtschaft: 16
Industrie: 18
Dienstleistungen: 59
Totel Arbeitsstätten: 93 (2008)
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ARBEITSPLÄTZE
Land- und Forstwirtschaft: 32
Industrie: 208
Dienstleistungen: 338
Totel Vollzeitäquivalente: 578 (2008)
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SEHENSWÜRDIGKEITEN
HÖCHSTE GEBÄUDE
Pfarrkirche St. Martin
37.7 m
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Hochhaus
0 m
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Abgegangene Gebäude
MUSEEN
BRAUCHTUM
EREIGNISSE
VEREINE
LITERATUR
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