Unfälle in Uri
Verkehrsunfall, Fuhrwerk, Kutsche
(Zusammenfassung folgt)
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EREIGNISSE IM DETAIL
1901
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Donnerstag, 15. August 1901
Unfall zwischen Fuhrwerk und Automobil
In den Schöllenen kommt es beinahe zu einem schweren Unglück, weil die Pferde eines fünfspännigen mit 19 Personen, vorwiegend mit Engländern besetzten Omnibusses - durch ein Automobil erschreckt - scheuen. Das Verhöramt Uri wirft in seinem Unfallbericht an den Regierungsrat die Frage auf, "ob es nicht angezeigt wäre, den Verkehr mit Motorwagen im Kanton Uri zu verbieten." Von einem generellen Verbot sieht der Regierungsrat jedoch vorerst ab, beantragt aber dem Landrat, ein Automobilverbot auf den Alpenstrassen zu erlassen.
UW Nr. 33, 17. August 1901; GP Nr. 34, 24. August 1901; Vorlage des Regierungsrates an den Landrat von Uri betreffend Einschränkung des Automobil-ver-kehrs vom 24. August 1901 (StA UR R-720-11/28).
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1904
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Freitag, 8. Januar 1904
Unglücksfall an der Axenstrasse
Auf der Axenstrasse scheut ein Fuhrwerk und reisst die Kutsche samt den vier Insassen in den See. Ein Familienvater ertrinkt, Pferd und Wagen gehen verloren.
UW 2, 9.1.1904
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1904
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Samstag, 10. September 1904
Aufsicht über die Kutscher wird gefordert
Nach einem schweren Unglück 1904 in den Schöllenen bei dem ein Einspänner mit einer Reisegesellschaft von drei Personen über das Strassenbord gestürzt sind und zwei Engländer sowie das Pferd den Tod fanden, wird in den Urner Zeitungen eine Aufsicht über die Kutscher gefordert: "Die Kutschen werden nicht selten von Leuten geführt, denen ein Fuhrwerk mit Personen auf unseren Bergstrassen nicht anvertraut werden sollte. Man kann junge Bürschchen daherfahren sehen, die gar nicht mit Pferden umzugehen wissen, vielleicht nie zuvor ein Leitseil in den Händen hatten. Fast noch gefährlicher sind Gewohnheitstrinker!“
GP, No. 37, Erstes Blatt, 10. September 1904
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1905
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Samstag, 23. September 1905
Automobillunfall in Göschenen
Der Göschener Korrepondent des "Urner Wochenblatts" ist der Ansicht, dass jede bemerkenswerte Ortschaft heutzutage Automobilunfälle verzeichnen müsse. Daher sei nun auch von Göschenen so was zu melden. Es traf den Gemeindepräsidenten. Ein dahersausendes Automobil fuhr in den Einspänner des Metzgermeisters. Der Autler, ein Prinz Waldemar Napoleon, zahlte sofort die geforderte Entschädigung von 2000 Franken.
UW 38, 23.9.1905
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1905
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Samstag, 23. September 1905
Zwei Unfälle eines Automobils an einem Tag
Ein französischer Automobilist veruracht auf der Gotthardstrasse einen Unfall mit einem Fuhrwerk. Dieser entschädigt den Fuhrhalter mit 2000 Franken, obwohl das Pferd nur Schürfungen hat und der Wagen für 100 Franken repariert werden kann. Bei den Intschiflühen stösst das Automobil neuerdings mit dreispännigen Fuhrwerk zusammen. Diesmal ist es ein Wunder, dass nicht grösseres Unheil entsteht. Die Maschine erleidet grösseren Schaden und muss von den zwei Fuhrleuten aus dem Graben gezogen und wieder flott gemacht werden. Auch hier fragen die Reisenden nach dem Schaden. Die Fuhrleute, von dem ersten Rencontre nichts wissend, begnügen sich mit einem 'Zabig', was ihnen bereitwilligst gewährleistet wird. Das Autonmobil fährt alsdann in ziemlich defektem Zustande nach Altdorf, wo bereits die Polizei seiner wartet und der Inhaber wohl oder übel sich nochmals „einen Aderlass am Geldbeutel“ gefallen lassen muss.
GP, No. 38, Erstes Blatt, 23. September 1905
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1914
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Samstag, 18. Juli 1914
Weiterfahrt nur nach Schadenersatzzahlung
Auf der Gotthardstrasse wird ein Militärpferd "durch ein unvernünftig fahrendes Automobil eines Deutschen" scheu und dadurch getötet. Die Gotthardwache sperrt die Strasse militärisch ab, und nachdem der Täter "energisch empfangen" und "1500 Franken für den toten Gaul abgeladen“, darf er ins Tessin weiterreisen.
GP, No. 29, Erstes Blatt, 18. Juli 1914.
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UNFÄLLE IN URI
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