Unfälle in Uri
Bergtod (Schneebrett)
(Zusammenfassung folgt)
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EREIGNISSE IM DETAIL
1899
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Dienstag, 3. Januar 1899
Zwei Tourenskifahrer kommen am Sustenpass ums Leben
An der Westflanke des Sustenpasses kommen Dr. Gustav Moennichs (30) und Dr. Reinhold Ehlert (28) aus Strassburgin einer Lawine ums Leben. Die beiden Naturwissenschafter sind erprobte Skialpinisten. Sie werden durch Berner und Urner Rettungsleute lange gesucht. Man findet sie zufällig erst am 27. Juli auf dem Steingletscher. Am 29. Juli werden sie in Wassen beerdigt.
Gamma Karl, Russi Fredy; 100 Jahre Skiklub Andermatt, S. 12.
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1903
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Sonntag, 1. März 1903
Brieftauben alarmieren Rettungskolonne
Bei einer Patrouillenübung im März durch das Unteralptal über den Maigelspass und die Oberalp nach Andermatt herrscht leicht nebliges Föhnwetter. Es werden 10 Brieftauben mitgenommen. Bei der Abfahrt fährt der Spitzenmann der Patrouille, Feldweibel Furrer, wegen der schlechten Beleuchtung zu viel nach links hinaus und gerät in einen steilen Talhang am Fusse des Lohlenpasses. Dabei löst sich ein Schneebrett. Zehn Mann beginnen mit ihren Stöcken nach dem Verschütteten zu suchen. Durch drei Brieftauben wird an den Platzarzt von Andermatt die Unglücksmeldung abgesetzt. Zwei gute Fahrer begeben sich mit der gleichen Meldung nach Andermatt. Nach 50 Minuten wird der Verschüttete geortet und mit Händen und Ski gelocht. In 1,20 m Tiefe kann der Kopf von Furrer blossgelegt werden. Ein guter Schluck Cognac wird ihm sofort verabreicht und weiter ggeht das Graben. Furrer kann lebend gerettet werden. Die rechte Schulter ist ausgerenkt und ein Fuss verstaucht. Er wird in Decken und in entbehrliche Kleidungsstücke gebettet. Vier Mann blieben bei ihm. Von den übrigen wird die Patrouillenübung über den Maigelspass-Obera]p-Andermatt vollständig durchgeführt. Der Platzarzt mit der Rettungsmannschaft ist bereits am Eingang des Unteralptales unterwegs, als die zwei Meldefahrer ihm begegnen. Den besten Dienst haben die Brieftauben geleistet.
Koenig Hans, Die Anfänge des Militärskifahrens in der Schweiz, S. 196 f.
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1909
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Freitag, 22. Januar 1909
Drei Skialpinisten sterben in Schneebrett am Furkapass
Am Furkapass befinden sich vier Skialpinisten im Aufstieg zum «Reduit» (Furkastock). Augenzeugen müssen vom Hotel Furkapass aus das schreckliche Ereignis mitansehen. Ein riesiges Schneebrett reisst alle vier Männer mit sich, bis an den Gegenhang am blauen Berg. Bergführer Johann Bleuer aus Grindelwald, Major der Kavallerie Merian aus Basel und Leutnant Berkeley aus England können nur noch tot geborgen werden. Der vierte, in der Spur etwas zurückgebliebene Mann wird am Rand der Lawine ebenfalls mitgerissen, bleibt jedoch unverletzt. Der Unglücksort wird seither «MerianPlangge» genannt.
Gamma Karl, Russi Fredy; 100 Jahre Skiklub Andermatt, S. 13.
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1963
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Sonntag, 21. Juli 1963
Tödlicher Absturz an der Claridenwand
Am Sonntagmorgen begibt sich eine Gruppe aus Stäfa (ZH) bei schönem Wetter auf eine Bergtour auf den Clariden. Um 9.45 Uhr begibt man sich zur Abfahrt. Bei der Eiswand rutscht ein 16-jähriger Jugendlicher vor den Augen seines Vaters aus und stürzt über eine Felswand. Er zieht sich dabei tödliche Verletzungen zu.
StAUR G-300-12/80-3 (5,2).
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1963
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Freitag, 27. Dezember 1963
Schneebrett erfasst Jugendlichen
In einiger Entfernung der Leutschachhütte fährt am späten Morgen eine Gruppe Jugendlicher Ski. Sie werden von einem Erwachsenen aufgefordert wegen Schneebrettgefahr nur oberhalb der Hütte zu fahren und gerade abwärts in Richtung Bach aus der Gefahrenzone zu fahren. Sie überqueren jedoch quer den Hang. Mit einem Knall löst sich ein Schneebrett. Im Gegensatz zu dem Rest der Gruppe, der aus dem Schneebrett fährt, bleibt ein 17-jähriger Jugendlicher aus Menzingen (ZG) erstarrt stehen und wird von dem Schneebrett erfasst. Dieser kann nur noch tot geborgen werden.
StAUR G-300-12/80-3 (5,1).
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1964
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Sonntag, 29. März 1964
Zwei Tote bei Lawinenunglück im Meiental
Am Morgen des Ostersonntags bricht eine 10er-Gruppe von der Sustlihütte auf, um eine Tour im Gebiet des Grassens zu unternehmen. Rund 100 Meter unterhalb des Gipfels werden die Skis deponiert, in der Absicht über den Grat zu Fuss den Gipfel zu erreichen. Eine Einbuchtung des Grats ist durch eine Wächte überdeckt. Bei den ersten beiden Bergsteigern gibt diese nach und die beiden stürzen rund 350 Meter ein Couloir hinunter. Die beiden, 36- und 28-jährig, beide in Uster wohnhaft und bei der Firma Zellweger AG angestellt, werden dabei tödlich verletzt.
StAUR G-300-12/80-3 (5,6).
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1964
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Sonntag, 12. April 1964
Schweres Lawinenunglück im Fellital
Im Fellital an der westlichen Talflanke zwischen Hinterwaldi und Rinderboden im Gebiet Bächental kommt es zu einem schweren Lawinenunglück. Eine Gruppe von neun Personen vom Skiklub Küssnacht ist vom Oberalppass auf einer Skitour unterwegs, als vier Mitglieder, zwei Frauen und zwei Männer im Alter zwischen 26 und 33 Jahren werden von einer Lawine verschüttet. Zwei Tage später können zwei Leichen geborgen werden, die letzte jedoch erst am 26. Mai.
StAUR G-300-12/80-3 (6,14).
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1971
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Sonntag, 21. November 1971
Lawinenunglück am Bälmeten
Am Sonntagmittag wird ein 49-jähriger Schattdorfer auf einer Skitour unterhalb der Bälmetenlücke von einem Schneebrett erfasst und verschüttet. Die Leiche des Verunfallten kann wegen schlechten Wetters erst nach sechs Tagen durch die Rettungskolonne geborgen werden.
UW 27.11.1971
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1998
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Mittwoch, 7. Januar 1998
Mitarbeiter der LAG nach Lawinenunfall gestorben
Der 26jährige Mitarbeiter des Pistendienstes der Luftseilbahn-Andermatt-Gemsstock (LAG), der am 21. Dezember 1997 beim Lawinensprengen zur Sicherung der Abfahrtspiste von Schneemassen verschüttet wurde, erliegt im Universitätsspital in Zürich seinen Verletzungen.
UW 2, 10.1.1998
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2009
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Donnerstag, 27. August 2009
Absturz eines Strahlers
Ein 66-jähriger Strahler aus dem Kanton Zug stürzt am Winterstock, Gemeinde Göschenen, ab und kommt ums Leben. Der Verunfallte war zusammen mit drei Kollegen im Gebiet Winterstock/Gletschhorn beim Strahlen. Er stürzte dabei über einen kleinen Felsen und anschliessend rund 150 Meter über eine steile Geröllhalde ab. Der Abgestürzte stirbt noch auf der Unfallstelle.
UW 67, 29.8.2009
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2012
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Freitag, 27. Januar 2012
Schneebrett fordert Todesopfer
Ein 38-jähriger Deutscher wird am Gemsstock im unteren Felsental durch ein Schneebrett in den Tod gerissen.
UW 8, 1.2.2012
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2013
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Montag, 4. März 2013
Frau kommt in Lawine am Oberalp ums Leben
Eine 54-jährige Skitourenfahrerin aus dem Kanton Thurgau wird bei Tschamut von einem Schneebrett erfasst und tödlich verletzt. Die Verunglückte fuhr zusammen mit einer Kollegin unterhalb einer Galerie der Oberalpstrasse talwärts, als sich ein Schneebrett löst und über die Galerie hinweg stürzt. Während die eine der beiden Frauen sich mit einem Sprung in die Galerie retten kann, wird die Frau von den Schneemassen erfasst und verschüttet.
UW 17, 6.3.2013, S.
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2017
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Samstag, 7. Januar 2017
Jugendlicher stirbt in Lawine
Kurz nach 15.00 Uhr sind fünf jugendliche Skifahrer aus dem Kanton Uri im Skigebiet Gemsstock abseits der Piste unterwegs. Die fünf fahren im Gebiet Lutersee / oberer Geissberg Richtung Gurschenalp. Während der Abfahrt, auf einer Höhe von zirka 2400 Metern über Meer, löst sich eine Lawine. Die Schneemassen reissen drei Skifahrer mit sich und verschütten diese teilweise. Die unverletzten Jugendlichen leiten sofort Rettungsmassnahmen ein und beginnen mit der Bergung ihrer Kollegen. Sie können diese selbstständig lokalisieren, ausgraben und bis zum Eintreffen der Rettungskräfte betreuen. Zwei der Jugendlichen werden verletzt. Ein Schüler aus Gutnellen kann nur noch leblos geborgen werden. Die Rega bingt die Verletzten in umliegende Spitäler. Im Einsatz stehen die Pistenrettung der Gemsstockbahnen, die Rega, die Swiss Helicopter AG sowie Einsatzkräfte der Kantonspolizei. Für die Betreuung der Angehörigen wird das Care-Team Uri aufgeboten.
UW 3, 11.1.2017, S. 24.
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UNFÄLLE IN URI
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