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Die Eisenbahn im Kanton Uri
ALLGEMEINES ZUM EISENBAHNWESEN N URI
Mit der Gründung der Schweizerischen Centralbahn im Jahre 1852 in Basel nahm das Projekt einer Gotthardbahn seinen Anfang. Von der Gesellschaft wurde eine Eisenbahn von Basel über Olten nach Luzern gebaut. Diese sollte durch die Alpen weitergeführt werden. Schritt für Schritt setzte sich die Gotthardbahn-Idee durch. Immer mehr Kantone und Bahngesellschaften schlossen sich der Bewegung an. Nach dem Einschwenken Zürichs und der Nordostbahn mit dem mächtigen Alfred Escher (1819-1882) wurde die Gotthardvereinigung gegründet. Zum Durchbruch der Gotthardbahn-Idee kam es jedoch erst, als sich Italien (1866) und Preussen (1869) für den Gotthard entschieden. Im internationalen Gotthardvertrag verpflichtete sich die Schweiz, die Gotthardbahn doppelspurig zu bauen und zu betreiben. Die Kosten wurden auf 187 Millionen Franken veranschlagt. Daran leisteten Italien 45 Millionen, Deutschland und die Schweiz je 20 Millionen. Der Rest von 102 Millionen Franken war privat zu finanzieren. Uri beteiligte sich mit einer Million. Als 1877 eine Finanzkrise das Gotthardunternehmen fast lahm legte, konnte Uri nicht weitere Hilfsgelder beschliessen. In den Konzessionsverhandlungen wahrte die Regierung die gerechtfertigten Interessen Uris, unter anderem die Genehmigung der Projektpläne und die Sicherung der Arbeiten für Urner Bewerber. Wie in anderen Kantonen bestand eine starke Opposition, welche demokratische Rechte in Eisenbahnfragen und eine Verminderung der finanziellen Belastung des Kantons anstrebte. Kernforderungen waren 1869 an der Landsgemeinde, die Bahnpläne seien vom Landrat statt von der Regierung zu genehmigen und die Gotthardbahn sei der Steuerpflicht zu unterstellen. Beide Postulate wurden abgelehnt. Die überwiegende Mehrheit sah die Bedeutung der Bahn für die Zukunft des Landes und riskierte nicht, mit übertriebenen Forderungen alles zu gefährden. Der Bau der Bahn erfolgte in den Jahren 1872 bis 1882. Die Bahngesellschaft beharrte auf den geplanten Standorten der Bahnhöfe Flüelen und Altdorf und setzte ihre Linienführung durch. Der Genfer Unternehmer Louis Favre (1826-1879) erhielt den Zuschlag für den Tunnelbau, ungeachtet seiner nur geringen Erfahrung im Tunnelbau. Der Vertrag war für beide Seiten ruinös, Favre starb 1879 bei der Arbeit im Tunnel. Der gesamte Bahnbau an der Gotthardline forderte 310 Tote und 955 Verletzte.
1877 drohten der Gotthardbahngesellschaft die Finanzen zu versiegen. Das Bauprogramm musste verkürzt werden. Unter anderem wurde das zweite Geleise ausser im grossen Tunnel gestrichen. Am finanziellen Hilfsprogramm des Auslandes wie des Bundes kann sich Uri nicht mehr beteiligen. Alfred Escher hatte die Leitung des Gotthardbahnunternehmens abzugeben. Einen enormen Einsatz erforderte der Bau der Zufahrtslinien. Trotz aller Rückschläge war das Werk 1882 vollendet. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 227 Millionen Franken.
Die Bahn sicherte dem Land die Zukunft. Zwar verloren wenige Karrer, Kutscher und Wildheulieferanten ihre Arbeit, die Bahn brachte jedoch bedeutend mehr neue Arbeitsplätze. Die Gotthardbahn war von Beginn an erfolgreich. Bereits im ersten vollen Betriebsjahr 1883 wurden rund 460'000 Tonnen Güter und gut 1 Million Personen transportiert. Die Einnahmen stiegen auf 10,5 Millionen. Die Betriebsergebnisse erlaubten den Bau des zweiten Geleises. Erneut bot die Bahn willkommene Arbeit für viele. 1896 war die Doppelspur von Flüelen bis Giubiasco gebaut, und ein Jahr später war mit der Inbetriebnahme der Zufahrten Luzern-Immensee und Zug-Arth Goldau das gesamte im Staatsvertrag von 1869 beschlossene Schienennetz fertig erstellt.
1909 ging die Gotthardbahn ins Eigentum des Bundes über, die Finanzanteile Deutschlands und Italiens wurden zurückgekauft. 1922 war die Gotthardstrecke von Luzern bis Chiasso elektrifiziert.
Der Axen zwischen Brunnen und Flüelen wurde während des Zweiten Weltkriegs zweispurig ausgebaut. Der einsame Kampf eines Flüeler Bäckermeisters für eine Verlegung der Bahnlinie in den Berg blieb jedoch erfolglos.
> Geschichte der Neat folgt demnächst!
In den Jahren 1912-1917 wurde die Schöllenenbahn von Göschenen nach Andermatt gebaut. 1926 konnte die Furka-Oberalp-Bahn den durchgehenden Dampfbetrieb von Brig bis Disentis aufnehmen. 1982 erhielt die Bahn einen Basistunnel von Realp nach Oberwald. Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke (DFB) führt seit 1992 in den Sommermonaten über den Furkapass und den Scheiteltunnel von Realp nach Oberwald.
Literatur: Jung Joseph, Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz, Band 2, S. 556 ff.; Kuoni, Gotthardbahn, S. 9 f.; Stadler-Planzer Hans, Geschichte des Landes Uri, Bd 2 b, S. 265 ff.; Stadler, Planzer Hans, Karl Emanuel Müller, S. 491 ff; Wanner Martin, Geschichte der Begründung des Gotthardunternehmens, 1880, S. 42 ff.
Foto: Mittlere und Obere Meienreussbrücke (Rolf Gisler-Jauch, 2013).
THEMEN ZUR GOTTHARDBAHN (GB), 1863-1908
1849-1869 / Der Entscheid für den Gotthard
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1852 / Gotthardbahn-Projekt von Gottlieb Koller
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1852 / Gotthardbahn-Projekt von Pasquale Lucchini
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1853 / Gotthardbahn-Projekt von Karl Emanuel Müller
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1863-65 / Gotthardbahnprojekt von Ingenieur Kaspar Wetli
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1864 / Das Gotthardbahnprojekt der Ingenieure Beckh / Gerwig
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1869 / Genehmigung der Konzession für die Gotthardbahn
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1870-1879 / Die Standortfrage des Bahnhofs von Flüelen
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1871-1882 / Gotthardbahn, Oberingenieur
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1872 / Projekt Hellwag mit gerader Linienführung
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1872 / Vertrag mit Louis Favre zum Bau eines Gotthardtunnels
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1872-1882 / Der Bau der Zufahrtstrecken
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1872-1882 / Der Bau des Gotthardtunnels
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1872-1909 / Gotthardbahn-Gesellschaft
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1875-1876 / Die Kehrtunnels von Wassen
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1879 / Das Projekt Segesser will den Bahnhof zu Altdorf rücken
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1882- / Die Lokomotiven auf der Gotthardstrecke
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1908 / Von der Gotthardbahn zur SBB
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THEMEN ZUR SBB (Gotthardstrecke), seit 1909
1920-1921 / Die Elektrifizierung der Gotthardstrecke
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1920-1980 / Autoverlad durch den Gotthard
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1935-1983 / Die Idee eines «Gotthardbasistunnels»
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1937-1938 / Bühlers Kampf um die Umfahrung von Flüelen
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1988-1999 / Der Gotthard setzt sich erneut durch
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1999-2016 / Der Bau des Gotthard-Basistunnels
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THEMEN ZUR SCHÖLLENENBAHN (SchB), 1912-1961
1863 / Der Anschluss von Ursern an die Gotthardbahn
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1882-1895 / Verschiedene Projekte, doch keines wird realisiert
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1903-1912 / Die Konstituierung der Schöllenenbahn-Gesellschaft
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1912-1913 / Vorarbeiten und Finanzierung des Schöllenenbahn-Projekts
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1913-1917 / Der lange beschwerliche Bau der Schöllenenbahn
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1917- / Die Elektrolokomotiven der Schöllenenbahn
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THEMEN ZUR FURKA-OBERALP-BAHN (FO), 1925-2002
1926-1961 / Der Betrieb der Furka-Oberalp-Bahn
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THEMEN ZUR DAMPFBAHN FURKA-BERGSTRECKE (DFB), seit 1992
(Angaben folgen)
THEMEN ZUR MATTERHORN GOTTHARD BAHN (MGB), seit 2003
ALLGEMEINE THEMEN ZUR EISENBAHN
1920-1929 / Konkurrenz für die Eisenbahn
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1930-1939 / Konkurrenz zwischen Bahn und Strasse beim Gütertransport
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KONZESSIONEN FÜR EISENBAHNEN AUF URNER GEBIET
Das Eisenbahngesetz von 1872 erteilte dem Bund umfassende Kompetenzen im Bahnwesen. Die Erteilung der Eisenbahnkonzessionen geschah nun ausschliesslich durch den Bund. Die Bundesbeschlüsse sowie die Konzessionsverlängerungen von Bahnen auf Urner Gebiet wurden jedoch weiterhin im Urner Rechtsbuch publiziert. 1873 wurde dem Eidgenössischen Handelsdepartement eine Eisenbahnabteilung angegliedert (Eisenbahn- und Handelsdepartement) und 1879 das Post- und Eisenbahndepartement neu geschaffen. 1897 genehmigten die eidgenössischen Räte das sogenannte Rückkaufsgesetz, das ein Jahr später vom Schweizer Volk (bei einem Nein von Uri) angenommen. 1900-1909 erwarb die Eidgenossenschaft die fünf grossen Eisenbahngesellschaften – unter ihnen die Gotthardbahn (273 km). Die ausgehandelte Kaufsumme von über 1 Milliarde Franken lastete man nicht dem Bundesbudget direkt, sondern den neu gegründeten SBB an, die 1901 unter der Führung einer Generaldirektion in Bern und fünf Kreisdirektionen in Lausanne, Basel, Zürich, St. Gallen und Luzern den Betrieb aufgenommen hatten.
Konzession für den Bau und Betrieb der Gotthardbahn auf Urnergebiet
27.06.1869
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LB UR Bd 1 (1892), S. 337-348.
Link:
Gesetzestext
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Bundes-Beschluss betreffend die Konzession für den Bau und Betrieb der Gotthardbahn auf dem Gebiete des K. Uri
22.10.1869
/
LB UR Bd 1 (1892), S. 348-351.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Verlängerung der Konzession für die Eisenbahnlinie Alpnachstad-Altdorf
06.02.1894
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 116.
Link:
Gesetzestext
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Bundesratsbeschluss betreffend Verlängerung der Konzession für die Eisenbahnlinie Alpnachstad-Altdorf
16.07.1895
/
LB UR Bd 5 (1893-1900),S. 213.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Erneuerung der Konzession einer Eisenbahn von Göschenen nach Andermatt (Schöllenenbahn)
24.06.1896
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 231-232.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Erneuerung der Konzession für eine Eisenbahn von Göschenen nach Andermatt (Schöllenenbahn)
23.09.1896
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 234-235.
Link:
Gesetzestext
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Bundesratsbeschluss betreffend Verlängerung der Konzession für die Eisenbahnlinie Alpnachstad-Altdorf
22.01.1897
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 235.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Konzession einer Zahnradbahn von Treib über Seelisberg und Emmetten nach Beckenried
08.04.1898
/
LB UR Bd 5 (1893-1900),S. 172-179.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Konzession einer Eisenbahn von Göschenen nach Andermatt (Schöllenenbahn)
08.04.1898
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 164-172.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Konzession einer elektrischen Eisenbahn von Meiringen nach Wassen
01.07.1898
/
LB UR Bd 5 (1893-1900), S. 309-316.
Link:
Gesetzestext
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Bundesbeschluss betreffend Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn von Alpnachstad nach Altdorf
24.04.1902
/
LB UR Bd 6 (1901-1909), S. 64-73.
Link:
Gesetzestext
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Bundesratsbeschluss betreffend Verlängerung der Konzession für eine Schmalspurbahn von Alpnachstad nach Altdorf
30.12.1903
/
LB UR Bd 6 (1901-1909), S. 154.
Link:
Gesetzestext
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Konzession einer schmalspurigen Eisenbahn (teilweise Zahnradbahn) von Göschenen nach Andermatt (Schöllenenbahn)
24.06.1904
/
LB UR Bd 6 (1901-1909), S. 174-183.
Link:
Gesetzestext
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ABSTIMMUNGEN ZUM EISENBAHNWESEN
Datum
Titel
E/K
UR
CH
04.10.1896
Bundesgesetz betreffend das Rechnungswesen der Eisenbahnen (27.3.1896)
E
Nein
Ja
20.02.1898
Bundesgesetz betr. die Erwerbung und den Betrieb von Eisenbahnen für Rechnung des Bundes und die Organisation der Verwaltung der schweiz. Bundesbahnen
E
Nein
Ja
29.10.1967
Hilfe an der Furka-Oberalp-Bahn
K
Ja
-
30.01.1972
Kantonsbeitrag Basistunnel FOB
K
Ja
-
13.06.1976
Gewährung einer Hilfe des Kantons Uri an die Furka-Oberalp-Bahn zur technischen Erneuerung und für die Verbesserung der Anlagen
K
Ja
-
04.12.1983
Gewährung von Krediten für die technische Verbesserung der Furka-Oberalp-Bahn
K
Ja
-
06.12.1987
Konzept Bahn 2000
E
Ja
Ja
27.09.1992
Alpentransitbeschluss NEAT
E
Nein
Ja
25.09.1994
Verpflichtungskredit für die Ausarbeitung einer Vorprojektstudie einer Linienführung der NEAT im Berg
K
Ja
-
09.02.2014
Bundesbeschluss über die Finanzierung und den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur
E
Ja
Ja
Legende: E = Eidgenössisch; K = Kantonal; UR = Entscheid in Uri; CH = Entscheid in der Schweiz
>
Zu den Abstimmungsresultaten im Kanton Uri
EISENBAHNLITERATUR
Jung Joseph,
Alfred Escher – Der Aufbruch zur modernen Schweiz 1819-1882, Teil 2,
Zürich 2006.
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Seidel Kurt,
Das grosse Buch der Furka-Oberalp-Bahn - Wissenswertes und Technisches, Ernstes und Heiteres aus der ereignisreichen Geschichte einer einzigartigen, zukunftsorientierten Schmalspurbahn der Schweizer Alpen,
Mainz 1982.
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Willen Peter,
Lokomotiven der Schweiz,
Zürich 1970-1975.
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EISENBAHNWESEN IN URI
Eisenbahnwesen - Übersicht
Chronologie der Ereignisse
Eisenbahnanlagen Übersicht
Bahnhöfe und Stationen
Lokomotiven, Zugkompositionen
Eisenbahnpioniere Übersicht
Eisenbahn-Denkmäler
Eisenbahnunglücke in Uri
Zitate zur Eisenbahn
Eisenbahn-Briefmarken
BAHNGESELLSCHAFTEN
Schweizerische Bundesbahnen
Matterhorn-Gotthard-Bahn
Dampfbahn Furka-Bergstrecke
Schweizerische Südostbahn
TILO
SBB Cargo-Rail
BLS Cargo-Rail
Cisalpino
Gotthardbahn-Gesellschaft
Furka-Oberalp-Bahn
Schöllenenbahn
EISENBAHNGEMEINDEN
Sisikon
Flüelen
Altdorf
Schattdorf
Erstfeld
Silenen
Gurtnellen
Wassen
Göschenen
Andermatt
Hospental
Realp
Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr /
Impressum
/ Letzte Aktualisierung: 25.5.2021