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Der Nationalfeiertag im Detail

1978

Donnerstag, 1. Juni 1978



Sujet: Rotes Kreuz mit Doppelspitzen mit Schweizerkreuz an rot-weisser Kordel
Zweck der Bundesfeierspende: kein spezieller Zweck; Beiträge sind Sinnbild für die Solidarität, welche ein Pfeiler der Eidgenossenschaft bleibt.

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Wort des Landammanns zur Bundesfeier 1978
Landammann Josef Brücker


«Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger
In unserem Aufruf zur Bundesfeier 1977 bezeichneten wir den Tag der Bundesfeier als Anlass, um sich über unser Selbstverständnis und über unsere allgemeine Zielrichtung neue Klarheit zu verschaffen. Im Zusammenhang mit dem Entwicklungskonzept des Kantons Uri haben sich Bevölkerung und Behörden eingehend mit den äusseren Faktoren und Möglichkeiten unserer Entwicklung befasst.

Die Natur hat diesen neuen Start in die Zukunft nicht begünstigt. Ein verheerendes Hochwasser am 31. Juli / 1. August des letzten Jahres, ein Felssturz und grosse Lawinenniedergänge im Winter schufen neue und grosse Schwierigkeiten. Gleichzeitig rückt auch die Inbetriebnahme der durchgehenden Nationalstrasse mit allen wirtschaftlichen und organisatorischen Problemen immer näher. Andererseits haben gerade auch die Anstrengungen bei der Behebung der Unwetterschäden gezeigt, dass im Kanton Uri viel Gemeinschaftssinn, guter Wille, Anständigkeit aber auch Kompetenz vorhanden sind, um grosse Probleme zu meistern. Ueberdies konnte der Kanton Uri eine Woge der Solidarität aus der übrigen Schweiz erfahren.

Probleme sind da, um gelöst zu werden, Ziele sind da, damit sie erreicht werden. Alle sind aufgerufen, dabei mitzudenken, mitzuhandeln und mitzuentscheiden. Voraussetzung für diese Mitarbeit ist, dass man diesen Kanton nicht so schlecht findet, dass es sich nicht lohnen würde, ihn besser zu machen.

In unserem Kanton ist tatsächlich viel anzufassen, zu bewegen, in Schwung zu bringen. Dabei kann man natürlich von verschiedenen Feldern her operieren, es muss aber ein Mindestmass an Loyalität vorhanden sein. Bei allen Gegensätzen ist die Loyalität in unserem Kanton weitgehend vorhanden. Wir werden deshalb weiterkommen und uns dabei sowohl von den Ideen als auch von der Wirklichkeit leiten und führen lassen.

Wenn wir von Entwicklung reden, dürfen wir aber nicht nur an quantitatives Wachstum denken, um vielleicht Fehler zu machen, die andere bereits büssen und bereuen. Es gilt auch an die qualitative Entwicklung zu denken. Es gilt zu berücksichtigen, dass eine Rückbesinnung auf das Wirtschaftsprinzip der Knappheit und des Haushaltes stattfinden kann, ja stattfinden muss. Wir haben sicherzustellen, dass unsere Entwicklung nicht an diesen Erfordernissen vorbeiläuft und dann mit neuer Verspätung den Rückzug antreten muss.

Unser schöner Kanton ist auf die Mitarbeit aller angewiesen. Am 1. August seid Ihr, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, erneut zu dieser Mitarbeit aufgerufen. Der Machtschutz des Allerhöchsten unterstütze unsere Bemühungen.»

24.07.1978 / Abl UR 1978, S. 777 f.

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(Angaben folgen)

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / letzte Aktualisierung: 22.08.2021