Katze und Kätzchen in Uri
lateinischer Name:
Felis silvestris catus
Urner Dialekt:
Chatz, Zislä
Bezeichnung: Katze, Kätzin (W), Kater (M), Kätzchen (J)
Die Hauskatze st eine Unterart der Wildkatze und deren Haustierform. Sie ist ein Fleischfresser und zählt zu den beliebtesten Heimtieren. Je nach Lebensart lässt sich die Hauskatze noch von der Stallkatze unterscheiden, die im Kuhstall leben und auch Mäuse jagen.
Alle Fellfarben der Katze beruhen auf den zwei Farbstoffen Eumelanin (Schwarz) und Phäomelanin (Rot). In der Streifenzeichnung der wilden Vorfahren kommen beide Farbstoffe vor. Das Fellmuster der Katzen wird durch ein Gen bestimmt. Jede Katze hat die Veranlagung zu einer der typischen Fellmusterungen: getigert, gestromt, getupft oder getickt. Beide Farben können durch andere Gene aufgehellt werden. Weisse oder gescheckte Katzen entstehen dadurch, dass der Haut die pigmentbildenden Zellen fehlen.
In der närrischen Zeit wird dem Tier mit der Katzenmusik Ehre angetan.
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SEUCHEN BEI KATZEN
KATZENARTIGES
Die Katze in der Sage
Man glaubte, dass denjenigen, der ein neu errichtetes Gebäude als Erster betrat, ein Unglück treffen würde, d. h., der Teufel holte sich die Seele dessen Person. Mit einem Opfer wollte man die zukünftigen Bewohner schützen. Man liess deshalb zuerst eine Katze ins Haus und sperrte sie ein, bis sie verhungert war. Dieses Opfer hatte nun den Fluch auf sich gezogen. Damit war das Haus geweiht, vom Bösen geschützt. Dem gleichen Gedanken galt der Brauch, bei einer neu erstellten Brücke zuerst ein Tier über das Bauwerk zu jagen. Dank diesem Ritual entstanden die Teufelsbrückensagen.
Die Hexe erschien oft als Katze. Wem eine schwarze Katze über den Weg lief, dem stand ein Unglück bevor. Schwarzen Katzen war nachts nicht zu trauen. Weichten sie nicht aus dem Weg, war es besser, selber auszuweichen. Gab man solchen Tieren einen Fusstritt, bekam man leicht ein geschwollenes Bein. Oft erschien das Toggäli in Katzengestalt.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 327 f. Literatur: Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof, S. 30; Zihlmann Josef, Volkserzählungen und Bräuche, S. 258 f.; Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 526 bis 542.
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Die Schwarze Katze
Katzen und Hexen haben in der Urner Sagenwelt eine sehr enge Beziehung zueinander. So glaubte man, dass es aus verwilderten Katzen alte Hexen gebe. In Isenthal meinte man deshalb etwa, wenn eine Katze Brot frass: «Das isch ämel kei Häx!», denn Hexentum und das heilige Brot schlossen sich ein für allemal aus.
Literatur: Iten Karl, Stadler Emil; Zeitungsserie «Rings um ds Ürner Chuchigänterli», in: GP Nr. 2, 10.1.1970.
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Fasnachtskatzen
Der Name Katzenmusik ist der Natur entlehnt. Im Februar miauen die Katzen in der Nacht. Die zunehmende Länge der Tage leiten bei den Kätzinnen eine Phase sexueller Empfänglichkeit ein. Sind weibliche Katzen rollig, das heisst paarungsbereit, verkünden sie die Tatsache durch wiederholtes laut und eigentümlich klingendes Miauen. Sämtliche Kater der Nachbarschaft kommen dann herbei und bieten ihre Dienste an. Auch die Rufe des Katers sind weithin hörbar. Mit ihnen macht das Männchen sich beim Weibchen bemerkbar und teilt gleichzeitig anderen Katern mit, dass es keine Rivalen dulden wird. Viele Katzenmusik- Gesellschaften haben in Uri die Katze zu ihrem Signet erkoren, hängen ein wetterfestes Kunststoff- oder Stoffexemplar irgendwo im Ort auf oder führen eine übergrosse Katze vor der Katzenmusik durchs Dorf.
> Fasnachtskatzen
> Katzenmusik
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SAGENHAFTES ZU KATZEN
Die aufschwellende Katze
«... Sie (Katze) strich ihm um die Beine und rieb ihren Kopf an seinen Füssen. Weil er so nicht vorwärts kam, gab er ihr einen Fusstritt. Aber da schwoll sie auf einmal an, sprühte Feuerfunken, schaute ihn mit gleissenden Augen an und wollte an ihn. Nur mit seiner Sense konnte er sich ihrer erwehren ... »
«... Aber jetzt erhob sich das Tier (Katze), machte einen riesigen Buckel, hob den Schwanz, sträubte die Haare und stierte ihn eine Weile mit funkelnden, feurigen Augen an. ... Es hatte zuletzt die Grösse eines Hundes ... »
«... Aber da wurde sie (Katze) auf einmal so gross wie eine Kuh oder wie ein Laubsack ... »
«... Ä b’hiët-is, dië Chatz syg doch i par Sekundä-n-uffg’gangä wiën-nä Loubsack ... »
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 525 4, 534, 535, 537.
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In der Nacht ist keiner Katze zu trauen
«Wiä-n-ich aber das Chrytz gmacht ha, isch diä cheibä Chatz niänä meh gsy. – Jä, gregiärt het mi diä dersälb Abed scho! – Hm, das het mä-n-eisster gseit, der d'Nacht syg keiner Chatz nytt z'trüwä.»
«Jä, mä seit susch: »D'r d'Nacht sind all Chatzä-n-alt Häxä!»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 247 und 251.
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Katze bringt dem Vieh «ds Gräis» (Rauschbrand)
«Man hat einigemal ein schwarzes Kätzchen gesehen von einem Rind oder einer Kuh herunter springen, die gerade im Bache tranken; das betreffende Stück Vieh, gewöhnlich das schönste der ganzen Herde, wurde dann regelmässig vom Greiss befallen. Die Alpgenossen haben darauf angefangen, jedes Jahr eine Anzahl heilige Messen lesen zu lassen, die sogenannten Brunnimessen. Seitdem ist in der Brunnialp kein Fall von Greiss mehr vorgekommen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 889 1.
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EREIGNISSE MIT KATZEN
2007
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Sonntag, 28. Oktober 2007
Urner Tierheim öffnet seine Tore
Der Verein Tierhilfe Urschweiz hatte bei seiner Gründung im Jahr 2004 ein grosses Ziel: In drei Jahren soll es im Kanton Uri ein Tierheim geben. Der Verein unter dem Präsidium von Kurt Unternährer unternahm in der Folge grosse Anstrengungen, um das ehrgeizige Vorhaben in die Tat umzusetzen, wobei man aber auch auf Widerstand von verschiedenen Seiten stiess. Es wurde schliesslich ein Projekt erarbeitet, welches ein grosses Tierheim mit einer Ferienstation in Seedorf beinhaltete. Doch mit einer Absage seitens der Gemeinde Seedorf wurde das Projekt vor gut einem Jahr auf der Zielgeraden gestoppt.
Zwei Jahre Arbeit waren umsonst. Für Kurt und Verena Unternährer war klar, dass sie sich weiterhin für das Wohl der Tiere einsetzen, und sie beschlossen, ihr eigenes Haus in Bürglen für ein redimensioniertes Tierheimprojekt zur Verfügung zu stellen. Kurt Unternährer gab seine berufliche Tätigkeit als Masseur auf. Die dadurch frei gewordenen Räumlichkeiten wurden so umgebaut, dass rund 30 Katzen und 30 Nagetiere genügend Platz haben und möglichst artgerecht leben können. Die Materialkosten wurden vom Verein Tierhilfe Urschweiz übernommen, die Umbauarbeiten erfolgten ehrenamtlich. Nach einem Besuch in Bürglen gab der Kantonstierarzt sein Okay, sodass das Tier- und Ferienheim für Katzen und Nager eröffnet werden kann.
UW 83, 24.10.2007
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2008
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Sonntag, 6. April 2008
Erste Katzenausstellung in Uri
Katzenzüchter aus fünf Nationen zeigten ihre Tiere in Seedorf der Jury und den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern. Mehr als 400 Rassekatzen sind im Wettkampf um den Championtitel.
Die urschweizerische, bäuerliche Hauskatze ist in Seedorf an der ersten internationalen Katzenausstellung, welche in Uri stattfindet, nicht zu sehen. Vielmehrist alles anwesend, was in der Katzenwelt Rang und Namen hat. Das reicht von der luchsartigen norwegischen Waldkatze bis hin zum Perser. Oder über die haarlose Sphinx-Katze bis zur heiligen Birma. Die internationale Katzenwelt beinhaltet von der ausserirdisch anmutenden Devon Rex hin zur Somali und der Türkischen Angora alles und von überall her. Gar die Verwandtschaft eines TV-Stars war vor Ort: Die aus der Sheba-Katzenfutterwerbung bekannte Britisch Kurzhaar-Katze mit ihrem wohlig genährten Körperbau.Die Richter beurteilen die Pflege, den Körperbau, rassetypische Merkmale und die Augenfarbe plus Schwanz.
UW 29, 6.4.2008
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2014
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Samstag, 29. März 2014
Tierschutzverein kann zurückgetretenen Vorstand ersetzen
Nachdem der bisherige Vorstand bereits im September 2013 verlauten liess, dass er an der GV komplett zurücktreten werde, engagiert sich Gründungs- und Ehrenmitglied Christoph Zopp intensiv darum, Mitglieder für einen neuen Vorstand zu finden und damit eine drohende Auflösung des Vereins zu verhindern. Es gelingt schliesslich den Vorstand wiederum mit neun Personen zu besetzen. Neuer Präsident ist Hanspeter Berger. Als Erstes will die neue Leitung eine Aufnahmestation für Katzen und Nager realisieren.
UW 29, 16.4.2014, S. 19.
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2017
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Montag, 16. Januar 2017
Volksmusikant Jonny Gisler gibt Abschiedskonzert
Volksmusikant Jonny Gisler gibt im Saal des «Schützenhauses» in Altdorf sein Abschiedskonzert. Über 120 Volksmusikliebhaber geniessen die rund 40 vorgetragenen Melodien wie «Urner Gmüet» oder «Schwarze Katzen» der vier Musikanten Ernst (Jonny) Gisler (ersten Handorgel), Franz Schmidig (zweite Handorgel), Peter Gisler (Bass) und Roger Schmidig (Klavier). Im Alter von 87 Jahren gibt Joonny Gisler ein über vierstündiges Konzert, ohne Noten und lange Pausen.
UW 6, 21.1.2017, S. 13.
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