Begriffe des Urner Münzwesens
Schützentaler
Die Schützentaler sind Schützenmedaillen in Talergrösse. Sie wur-den teilweise als Zahlungsmittel verwendet und hatten deshalb nicht nur den Charakter von Medaillen, sondern auch von Gedenk-münzen.
Die beiden Schützen-Fünfliber der Schützenfeste Schwyz 1867 und Lausanne 1876.
Die Medaillen der Eidgenössischen Schützenfeste entsprachen zwi-schen 1855 und 1885 in Durchmesser, Legierung und Gewicht exakt den zirkulierenden Fünf-Franken-Stücken. Sie waren nicht nur als Erinnerungsstücke gedacht, sondern auch als Zahlungsmittel während des Schützenfestes. Weil sie de facto den Wert von fünf Franken auch nach dem Fest beibehielten, gelangten sie auch in den allgemeinen Zahlungsverkehr.
Ab 1865 war die Schweiz Mitglied der Lateinischen Münzunion. Der Umlauf dieser Münzen und ihr halboffizieller Charakter widersprach den Unionsverträgen. Auf Druck der anderen Mitgliedsstaaten stellte die Schweiz die Prägung nach 1885 ein. Nach dem Ende der Münzunion 1927 wurden noch zweimal Schützentaler geprägt, nämlich zu den Festen in Freiburg 1934 und in Luzern 1939.
Vorläufer der Schützentaler waren die von Kantonen anlässlich von Schützenfesten geprägten Münzen (4 Franken 1842 Graubünden, 40 Batzen 1847 Glarus und 10 Francs 1851 Genf). Heute werden von privater Seite zu kantonalen und eidgenössischen Schützenfes-ten Medaillen mit Wertangaben ausgegeben, welche häufig ebenfalls als Schützentaler bezeichnet werden.
|
|
URNER MÜNZGESCHICHTE
ÖFFENTLICHE FINANZEN
PRIVATES FINANZWESEN
|