Geld und Münzen bei den Kelten
Der keltische Goldschatz von Erstfeld, bestehend aus sieben Goldringen, wurde im Jahre 1962 bei Bauarbeiten für einen Schutzwall vor Steinschlag entdeckt. Die Originale befinden sich im Landesmuseum in Zürich. Im Historischen Museum Uri sind täuschend echte Kopien zu sehen.
Die Entstehung des Goldschatzes fällt in die Epoche, wo die Kelten die Wanderungen aus dem Stammland (heutiges Frankreich, Belgien, Süddeutschland) nach Osten und Süden begannen. Das Land am Gotthard befand sich in der Transitzone der nach Italien vorstossenden keltischen Bevölkerungsgruppen. In diesem Zusammenhang kann auch die Deponierung des Erstfelder Goldschatzes gesehen werden. Den keltischen Einwanderern, die über den See kamen, bot sich mit dem wie eine Pyramide im Tal stehenden Bristenstock einen besonderen Anblick. Der Goldschmuck wurde hier nicht einem Grab beigegeben, sondern in freier Natur deponiert. Mit der Deponierung und Weihung der sieben Goldringe versicherte sich der Stifter der Unterstützung und des Schutzes durch höhere, göttliche Mächte.
Die Figuren mit den menschengestaltigen Doppelwesen, den Menschen verschlingenden Raubtieren, den Schlangendrachen, der phantastischen Tier- und Fabeltierwelt zeichnen das Bild einer allmächtigen Gottheit, die man im weitesten Sinn als Herrin über Leben und Tod, als fürsorgende Schutzgottheit auf der einen, als gefährliche Todesdämonin auf der anderen Seite bezeichnen kann.
Die Kelten lebten zwar autark. In dieser Zeit begannen sie jedoch auch eigene Münzen zu prägen, wobei sie zunächst griechische, später auch römische Münzen imitierten und schliesslich eigene stilisierte und ornamentalisierte Münzbilder gestalteten.
In Uri wurden bisher noch keine keltischen Münzfunde gemacht.
Gisler-Jauch Rolf, Historisches Museum Uri, Sommerausstellung 2007 – Münzen und Medaillen; Literatur: Wyss Rene, Der Schatzfund von Erstfeld – Frühkeltischer Goldschmuck aus den Zentralalpen, Gesellschaft für das Schweizerische Landesmuseum Zürich, 1975.
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