Arbeitslosigkeit in Uri
Die Arbeitslosigkeit bezieht sich auf die Erwerbstätigkeit und hat folgende Voraussetzungen:
- Arbeitsfähigkeit;
- Keine Erwerbstätigkeit in der Referenzperiode;
- Arbeitswilligkeit, aktives Bemühen um Erwerbsarbeit.
Die Arbeitsfähigkeit darf durch Alter, Krankheit, Unfall oder Verpflichtungen nicht ausgeschlossen sein.
Die Arbeitslosigkeit trifft vor allem Männer, da Frauen sich bei Entlassungen oft vom Arbeitsmarkt zurückziehen.
Die Leute, die keiner geregelten Erwerbsarbeit nachgingen und denen deshalb die Mittel zum Lebensunterhalt fehlten, bildeten die Masse der Armen. Deren Schicksal wurde als gottgegeben oder als individuelles Versagen gedeutet.
Tiefgreifende Verschiebungen in der Wirtschaft führen zu struktureller Arbeitslosigkeit (Niedergang einer Branche). Wirtschaftliche Krisen verursachen eine konjunkturelle Arbeitslosigkeit. Eine dritte Form der Arbeitslosigkeit hing vom Wetter ab (saisonale Arbeitslosigkeit) und war vor allem früher bedeutend.
Die Arbeitslosenquote blieb im internationalen Vergleich in der Schweiz und im nationalen Vergleich in Uri gering.
Mit dem Zweiten Weltkrieg setzte eine von nur leichten Rückschlägen unterbrochene, jahrzehntelange Phase guter Beschäftigungslage ein. Zwischen 1973 und 1976 aber gingen fast 11% der Arbeitsplätze verloren, ohne dass sich dies in den Arbeitslosenzahlen entsprechend niederschlug. So reisten viele entlassene Ausländer in ihre Herkunftsländer zurück.
Als Folge wurden 1976 eine Verfassungsänderung und ein dringlicher Bundesbeschluss verabschiedet. Die Einführung des obligatorischen Beitritts zur Arbeitslosenversicherung erfolgte ab 1977. Zum Abschluss kam das Gesetzgebungsverfahren mit der Annahme des Bundesgesetzes über die obligatorische Arbeitslosenversicherung und die Insolvenzentschädigung (AVIG) im Juni 1982 (Inkrafttreten 1983). Ausgeschlossen von der Versicherung waren Selbstständige und Personen, die weniger als 500 Franken im Monat verdienten.
Literatur: www.hls.ch (Arbeitslosigkeit, 2020).
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ARBEITSLOSENQUOTE IN URI UND DER SCHWEIZ
Die Arbeitslosenquote ist der Anteil der Arbeitslosen an der Zahl der Erwerbspersonen der letzten Volkszählung.
Seit der Wirtschaftskrise der 1990er-Jahre schwankt die Arbeitslosenquote in Abhängigkeit mit der Konjunktur. Die Arbeitslosenquote bewegt sich seither in der Schweiz zwischen 1,7 (2001) und 3,88 Prozent 2004, in Uri zwischen 0,4 (2001) und 1,34 Prozent (2012).
Quelle: Bundesamt für Statistik, Arbeitslose nach Kanton. Jahresdurchschnitt - T 3.3.2.3 .
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AKTUELLE ARBEITSLOSENQUOTEN 2020
Die Arbeitslosigkeit sank im Monat Juli von 1,4 % auf 1,3 % (Vorjahr: 0,9 %). In Uri waren damit 260 Personen ohne Arbeitsstelle (2019: 174), 106 Frauen und 154 Männer. Von allen eingeschriebenen Arbeitslosen waren 116 Personen oder 44,6 Prozent Schweizerbürger; 144 Personen oder 55,4 Prozent waren ausländischer Herkunft. Im Juli 2020 waren 42 Personen länger als ein Jahr ohne Dauerbeschäftigung (40 Personen).
Quelle: KIGA
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ZAHL DER ARBEITSLOSEN IN URI SEIT 1973
Die Arbeitslosigkeit war in Uri seit 1973 immer tiefer als in der Schweiz. 1997 ist das Jahr mit den durchschnittlich meisten Arbeitslosen in Uri (388).
Bis Ende 1982 wurde die Zahl der Ganzarbeitslosen, ab 1983 die Zahl der Arbeitslosen insgesamt erfasst:
Quelle: Bundesamt für Statistik, Arbeitslose nach Kanton. Jahresdurchschnitt - T 3.3.2.3 .
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STELLENSUCHENDE IN URI 2020
Im Juli 2020 suchten im Kanton Uri 507 Personen eine Stelle (Vorjahr: 339).
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BETRIEBE IN URI MIT KURZARBEIT
Stand: Ende Mai 2020
Anzahl Betriebe: 340
Anzahl Arbeitnehmende: 2'433
Anzahl Ausfallstunden: 151'420
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GESCHÄFTE ZUHANDEN DER LANDSGEMEINDE
Gesetz über die Arbeitslosenversicherung im Kanton Uri.
Landesgemeinde vom 6. Mai 1928 (letzte Urner Landsgemeinde)
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Detailangaben
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EREIGNISSE IM DETAIL
Montag, 1. März 1920
Eidg. Arbeitsamt in Altdorf wird aufgehoben
Das eidgenössische Arbeitsamt in Altdorf wird aufgehoben. Sein Leiter, Dr. Schaller, der das Arbeitsamt ebenso menschenfreundlich wie tatkräftig geführt hat, übersiedelt ins Bundeshaus nach Bern. Im"Urner Wochenblatt" wird ihm der Wunsch mitgegeben, dass er nie ein verknöcherter eidgenössischer Bürokrat werde, sondern in stetem Kontakt mit jungerhaltendem Leben stehe.
UW 9, 28.2.1920
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Donnerstag, 30. Juni 1921
Landrat beschliesst Massnahmen zur Behebung der Arbeitslosigkeit
Die Verdienstlosigkeit nimmt in beinahe allen Berufsgruppen derart zu, dass sich die Zahl der angemeldeten Arbeitslosen von 244 pro 1920 auf 663 pro 1921 erhöhte. Dazu kommen noch zirka 50 teilweise Arbeitslose, sodass Ende 1921 713 Personen von der Arbeitslosigkeit betroffen sind. Der Landrat beschliesst deshalb im Juni Massnahmen zur Behebung der Arbeitslosigkeit. Die neue Ordnung soll allen unverschuldet arbeitslos Gewordenen "die Wohltat dieser sozialen Einrichtung sogleich zuteil" werden lassen, dagegen aber auch jeden Missbrauch der Arbeitslosenunterstützung zum voraus ausschalten. Im Jahre 1921 werden rund 20'000 Franken an Unterstützungsbeiträgen ausbezahlt.
LB UR Band 8, S. 473; RSchB 1920/21, S. 113, 115 ff.
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Donnerstag, 15. Februar 1923
Arbeitslosenstatistik
Die Statistik des eidgenössischen Arbeitsamtes zeigt in Zahlen den Rückgang der Arbeitskapazität in der Munitionsfabrik Altdorf nach dem Ersten Weltkrieg. Im Jahre 1918 waren in diesem Betrieb 1800 Personen beschäftigt, davon waren 61 % im Kanton Uri heimatberechtigt. Im Jahre 1919 sank die Beschäftigungszahl auf 700 ab, hingegen stieg der Anteil der Urner auf 75 Prozent. 1923 finden in der Munitionsfabrik 585 Personen Arbeit, 80 % davon sind in Uri heimatberechtigt. Der Prozentsatz der Arbeitslosen an der Wohnbevölkerung beträgt 0,08 % (CH: 0,61 %).
UW 10, 10.3.1923
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Samstag, 22. Juni 1935
Taglöhner erfroren aufgefunden
Ein auf Wanderschaft befindlicher Landarbeiter und Sticker aus dem Toggenburg wollte sich vor Monaten über den zugeschneiten Klausenpass nach Glarus begeben. Nach der Schneeschmelze im Frühsommer wird seine Leiche in einer Scheune vor dem Pass gefunden. Der Landarbeiter hatte durch Erschöpfung und Erfrieren den Tod gefunden.
UW 25, 22.6.1935
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Donnerstag, 30. Oktober 1997
300 Arbeitslose im Oktober
Die Arbeitslosigkeit sinkt in der Schweiz im Oktober mit 4,8 Prozent auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr. Ende Oktober sind im Kanton Uri 300 Personen arbeitslos, was einer Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent entspricht. IM Oktober 1996 waren in Uri 381 Personen als arbeitslos registriert.
UW 89/12.11.1997
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Sonntag, 30. September 2012
Arbeitslosigkeit steigt auf 1 Prozent
Die Zahl der Erwerbslosen in Uri hat im September zugenommen. Ende Monat waren 187 Personen als arbeitslos eingeschrieben.
Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vormonat um zwölf Personen; das liege im Trend der saisonalen Beschäftigungsschwankungen, schreibt das kantonale Amt für Arbeit und Migration in einer Medienmitteilung. Die Arbeitslosenquote stieg somit von 0,9 auf 1 Prozent. Sie liegt 1,8 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Arbeitslosenquote der Schweiz von 2,8 Prozent.
Im September meldeten sich insgesamt 76 Personen neu als Stellensuchende beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Uri an. In der gleichen Zeit meldeten sich 35 Stellensuchende ab. Die Zahl der Stellensuchenden lag per Ende September bei 371 Personen (August: 330; Vorjahr: 335). Von allen Stellensuchenden waren im Berichtsmonat 94 Personen in einem Zwischenverdienst und 30 Personen in einer vorübergehenden Beschäftigung.
Von allen eingeschriebenen Arbeitslosen waren 102 Personen oder 55 Prozent Schweizer Bürgerinnen oder Bürger; 85 Personen beziehungsweise 45 Prozent waren ausländischer Herkunft.
Wie das Amt für Arbeit und Migration weiter mitteilt, waren im Juli im Kanton Uri zwei Betriebe mit 26 Personen und 2199 Ausfallstunden von Kurzarbeit betroffen.
UW 79, 10.10.2012
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Sonntag, 31. Dezember 2017
Entlassungen bei Impreglon in Altdorf
Die Impreglon Coatings AG in Altdorf entlässt auf Ende Jahr 17 Mitarbeitende. Als Gründe werden Verluste in den vergangenen zwei Jahren und der Wegfall eines Grossauftrags angegeben. Es ist nicht das erste Mal, dass die in Altdorf angesiedelte Oberflächenbehandlungsfirma, deren Hauptsitz sich in Deutschland befindet, in die Schlagzeilen gerät. Im November 2015 hatte die Firma bereits mehrere Kündigungen im Zusammenhang mit einer Arbeitszeiterhöhung von 42 auf 44 Stunden ausgesprochen. Trotzdem wurde einigen Arbeitnehmenden gekündigt.
UW 66, 19.8.2017, S. 2.
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Donnerstag, 31. Dezember 2020
81 Personen mehr arbeitslos als im Vorjahr
Ende Dezember sind in Uri 324 Personen als arbeitslos eingeschrieben. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vormonat von 38 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 1,4 Prozent auf 1,6 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent). Sie liegt unter der durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent der Schweiz.
81 Personen mehr arbeitslos als im Vorjahr Zunahme der Arbeitslosigkeit Die Zahl der Erwerbslosen nahm im Dezember zu. Ende Dezember waren 324 Personen als arbeitslos eingeschrieben. Dies entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vormonat von 38 Personen, wie das Amt für Arbeit und Migration Uri mitteilt. Arbeitslosenquote steigt von 1,4 auf 1,6 Prozent Die Arbeitslosenquote stieg von 1,4 Prozent auf 1,6 Prozent (Vorjahr: 1,2 Prozent). Sie liegt 1,9 Prozentpunkte unter der durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent der Schweiz. Mit 324 Personen ist die Zahl der Arbeitslosen am Ende des Berichtsmonats im Vergleich zum Vorjahr (Dezember 2019: 243 arbeitslose Personen) höher. Im Monat Dezember 2020 meldeten sich insgesamt 111 Personen neu als Stellensuchende beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum (RAV) Uri an. In der gleichen Zeit meldeten sich insgesamt 64 Stellensuchende ab. Die Zahl der Stellensuchenden lag per Ende Dezember 2020 bei 594 Personen (November 2020: 547; Vorjahr: 425). Als Stellensuchende gelten Arbeitslose, Personen in einer vorübergehenden Beschäftigung (welche im Rahmen der aktiven Arbeitsmarktmassnahmen angeboten werden), Personen im Zwischenverdienst sowie übrige Stellensuchende. Von allen Stellensuchenden waren im Berichtsmonat 126 Personen in einem Zwischenverdienst und 34 Personen in einer vorübergehenden Beschäftigung. Eine langzeitarbeitslose Person weniger Ende Dezember vergangenen Jahres waren von den 324 Arbeitslosen 109 weiblichen Geschlechts. Dies ergibt einen Anteil von 33,6 Personen am Total der erwerbslosen Personen. Von allen eingeschriebenen Arbeitslosen waren 140 Personen oder 43,2 Prozent Schweizerbürger; 184 Personen beziehungsweise 56,8 Prozent waren ausländischer Herkunft. Die Anzahl der langzeitarbeitslosen Personen – das sind Arbeitslose, die länger als ein Jahr ohne Erwerbsmöglichkeit sind – nahm gegenüber dem Vormonat ab. Im Berichtsmonat waren 48 Personen länger als ein Jahr ohne Dauerbeschäftigung (49 Personen im Vormonat). 35,4 Prozent aller Langzeitarbeitslosen sind Schweizer. Kurzarbeitsstatistik Ende Oktober vergangenen Jahres Im Kanton Uri waren im Oktober vergangenen Jahres 44 Betriebe mit 288 Arbeitnehmenden und 15 379 Ausfallstunden von Kurzarbeit betroffen (Oktober 2019: keine). Auf den 1. Juli 2018 wurde die Stellenmeldepflicht für Berufsgruppen mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 8 Prozent schweizweit eingeführt. Ab Januar 2020 sind alle Berufsgruppen mit einer Ar- beitslosenquote von 5 Prozent meldepflichtig. Im Dezember vergangenen Jahres waren schweizweit 25 226 Stellen bei den RAV gemeldet. Im Kanton Uri waren es 73 Stellen. (UW) UW 2, 09.01.2021, S. 4.
UW 02, 09.01.2021, S. 4.
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ARBEIT UND WIRTSCHAFT
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