FASNÄCHTLICHES URI

Allgemeines Fasnachtsdörfer Fasnacht Aktuelles Katzenmusik Guggenmusik Fasnachtsumzüge Narrenblätter Schnitzelbänke Maskengehen Fasnachtsgruppen Hausfasnacht Plaketten Kulinarisches Fasnachtsflöhe Fasnachtskatzen Diverses Fasnachtsende

 

Die Fasnacht in den einzelnen Urner Dörfern



Fasnächtliches Seedorf

(in Arbeit)

FASNACHTSUMZUG

(in Arbeit)

  Mehr Umzügliches

KATZENMUSIK



In Seedorf findet die Katzenmusik bereits im Jahre 1910 Erwähnung. Ungeliebte Begleiterscheinungen des Konzertes waren, dass geschossen und Knallfrösche in Häuser und Wohnungen geworfen wurden. In den 1930er-Jahren kannte man in Seedorf ein Eröffnungskonzert, das am Mittwochabend um 19.30 Uhr auf der Reussbrücke seinen Anfang nahm und dann bis zirka 22 Uhr das Dorf hinauf und hinab zelebriert wurde. Rund ein Dutzend Katzenmusikanten nahm an der morgendlichen Katzenmusik teil, diese begann um 3 Uhr und endete um zirka 4.30 Uhr. Um 7 Uhr ging es dann an die Arbeit. In diesen Jahren spielten vor allem die Kinder mit den üblichen Lärminstrumenten Katzenmusik. Gespielt wurde der «Heeräli»-Marsch mit 15 Schlägen. Die grossen Ölfässer hatte man jeweils im Steinbruch besorgt, oder man fuhr in der Nacht über den See und holte sich die öligen Klangkörper vom gegenüberliegenden Ufer. Die Ölfässer wurden an der Katzenmusik auf einem Brückenwagen von menschlicher Kraft gezogen.

Die Katzenmusik wurde jedoch von der Bevölkerung nicht immer freudig begrüsst. Vor allem wurde dem Alkohol zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. In der Folge verbot der Gemeinderat mit strikter Hand die Katzenmusik. Mit diesem Verbot goss man jedoch Öl ins Feuer. Am Abend vor dem Schmutzigen Donnerstag war die ganze Bevölkerung von Seedorf auf den Beinen. Über 60 Katzenmusikanten zogen durch Seedorfs Strassen. Nur die Gemeinderäte waren an diesem Abend im Dorf nicht zu sehen. Nach dieser Kräftedemonstration sah der Gemeinderat von weiteren Repressalien gegenüber den Narren ab. Andererseits wurde der Ruf immer lauter, dass in die Katzenmusik eine gewisse Ordnung gebracht werden müsse.

Am 18. Januar 1951 trafen sich 16 Karnevalisten auf Initiative des Präsidenten des Velo-Moto-Clubs, Friedrich Wyrsch, zu einer Orientierungsversammlung im Restaurant Rössli in Seedorf. Diese beschlossen, wiederum eine Katzenmusik durchzuführen, welche «jedes Herz höher schlagen» lassen sollte. Die Karnevalisten hielten in euphorisch-philosophischer Stimmung fest: «Warum sollte dies auch heute nicht möglich sein, wo der Mann als Maschine und Mittel zum Zweck bei der rastlos zersplitterten Weltanschauung bloss fadlose Luftschlösser bauen kann. Eine durchdringende und schmetternde Katzenmusik vermag uns zu retten, drum ans Werk und es gelingt!» Michael Wyrsch hatte in der Freizeit zehn Pauken erstellt und diese an bestandene Seedorfer Katzenmusiker abgegeben. Dieser Instrumentenpark liess die Frage nach einer Fasnachtsgesellschaft aufkommen. Das Hauptaugenmerk wollte man auf eine «glänzende Organisation» legen und auch musikalisch wollte man sich hören lassen. Voraussetzung war deshalb, dass der Musikverein an der Katzenmusik teilnahm. Es wurde sodann ein Komitee mit sieben Mitgliedern gegründet. Zur Finanzierung der Katzenmusik wurde ein «Vorläufer mit Kasseli» der Katzenmusik vorausgeschickt, um dieses den Schaulustigen entgegenzuhalten. Die Hauptparole der Katzenmusik sollte heissen: «Organisation, Ordnung und alkoholische Enthaltsamkeit bis nach Schluss der Marschmusik.» Nach dem Konzerterfolg wurde am 1. März 1951 die Gründungsversammlung einberufen. Es wurde zudem beschlossen, am Güdelmontag vom Velo-Club die Organisation der Kinderkatzenmusik zu übernehmen.

1953 trat die Katzenmusik in einheitlichen Kostümen auf. Das Motto Strassenputzer stürzte die Zunft jedoch in «unbewusste schlechte Kritik». Ein Jahr später gab man sich vorsichtiger, das Motto lautete: «Jeder nach seinem Geschmack!» Auch die Distanz zum Alkohol verringerte sich mit der Zeit. 1954 stellte der Vorstand der Zunftversammlung den Antrag, den Jahresbeitrag auf 5 Franken zu erhöhen, dafür nach dem Eröffnungsmarsch neben dem Käsekuchen auch noch eine Flasche Bier gratis zu verabreichen. Das Frühkonzert wurde in den 1950er-Jahren vom Donnerstagmorgen auf den Güdelmontag verlegt. Man marschierte dabei, zwischen 30 und 50 Personen stark, bis nach Bolzbach (letztmals 1991).



In Seedorf kann der Zunftmeister die Routenwahl bestimmen. So gibt es zahlreiche Quartierkatzenmusiken, zu welchen ab- wechslungsweise die Dorfvereine eingeladen werden. Das Eröffnungskonzert fand ursprünglich am Mittwochabend statt. Dann wurde es wegen dem «Ytrummälä» in Altdorf auf den Dienstagabend vorverschoben. Seit dem Jubiläum (1991) wird das Eröffnungskonzert nun wieder am Mittwochabend abgehalten. Ein spezieller Brauch ist die «Wyyberchatzämüüsig» am Fasnachtsdienstag. Die Anregung hierzu wurde 1961 gemacht.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 103 f.; Fotos: Christof Hirtler, Altdorf.

  Mehr Katzenmusikalisches        

GUGGENMUSIK

(in Arbeit)

  Mehr Kakophonisches         

FASNACHTSGRUPPEN

(in Arbeit)

  Mehr zu den Kostümgruppen     

NARRENBLATT

Seit den 1990er-Jahren erscheint in Seedorf das Narrenblatt «Gitschä-Echo». 2020 wird die Herausgabe ausgesetzt.

  Mehr Narrenblätter      

FASNACHTSPLAKETTE

(keine Plaketten bekannt)

Mehr Fasnachtsplaketten

SCHNITZELBANK

(in Arbeit)

Mehr Schnitzelbänke

FASNACHTSENDE

Fasnachtsdienstag, 19.15 Uhr,
«Üsslumpätä»; nur Trommeln und Pauken; individuelle Kos- tümierung.

Aus der Not einen Brauch gemacht, hatte man eine Zeit lang an der «Üsslumpetä» in Seedorf. An der Generalversammlung 1960 sprach der Gemeindepräsident im Namen des Gemeinderats «im besorgniserregendem Zustand», ob nicht eine andere Mode als das «Böögg»-Verbrennen eingeführt werden könne, welches sehr gefährlich sei. Nach reichlicher Diskussion beschloss die Versammlung einstimmig, den «Böögg» nicht mehr zu verbrennen, sondern ihn als Ballon in die Luft zu heben. So stiegen dann in den 1960er-Jahren in Seedorf Ballone in die Höhe, welche als letztes Relikt der vergangenen närrischen Zeit entschwanden. 1963 erhielt die Fröschenzunft Meldung von der Landung von «Bungo» aus Sensales im Kanton Freiburg, und 1965 landete «Bambi II» in Tuttwil TG.

Text: Gisler-Jauch Rolf, Fasnächtliches Uri, S. 342 und 344.

  Mehr zum Fasnachtsende

 

DIE OFFIZIELLEN WAPPEN





URNER FASNACHTSDÖRFER

Altdorf
Amsteg
Andermatt
Attinghausen
Bauen
Bristen
Bürglen
Erstfeld
Flüelen
Göschenen
Gurtnellen
Hospental
Isenthal
Meien
Realp
Schattdorf
Seedorf
Seelisberg
Silenen
Sisikon
Spiringen
Unterschächen
Wassen

 

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 12.10.2021