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Die Covid-19-Pandemie in Uri im Jahre 2020

Januar - Dezember 2020
Auszug aus dem Jahresbericht 2020 des «Urner Wochenblatts» (UW 30.12.2020)
Autor: Rolf Gisler-Jauch

Januar  2020
Wuhan
  
Im Dezember 2019 ist in der chinesischen Stadt Wuhan ein neuer Lungenvirus ausgebrochen. Die Millionenstadt war hierzulande bisher vor allem Sportbegeisterten bekannt, weil gut einen Monat davor die Triathletin Jolanda Annen dort an den Welt-Militärspielen den Triathlon gewonnen hatte. Dieses Jahr ist die Schattdorferin eine von drei Urner Olympiahoffnungen. Doch Olympia in der japanischen Hauptstadt Tokio wird nicht stattfinden und der Name Wuhan frisst sich als Beginn einer pandemischen Katastrophe in unsere Erinnerung.

In der ersten Hälfte des Januars beherrschen noch zwei Themen traditionell das Gesundheitswesen. Der Kanton Uri hat nach dem Kanton Appenzell Innerrhoden auch 2020 die zweittiefsten Krankenkassenprämien der Schweiz. Die Grippewelle setzt in der zweiten Januarwoche vor allem im Welschland ein.
Die Grippe bleibt hingegen 2020 kein Thema mehr, denn am 24. Januar erreicht das Coronavirus Europa. In Frankreich und in Italien treten die ersten Fälle auf. Der «Patient 0» wird zu einem festen Begriff.
Drei Tage später bringt das «Urner Wochenblatt» auf seiner «Letzten Seite» erstmals eine Meldung zum Coronavirus. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) ergreift präventive Massnahmen gegen das Coronavirus. Ärzte und Laboratorien müssen Fälle mit Verdacht auf eine Corona-Infektion innerhalb von 2 Stunden den Kantonen und dem Bund melden. Die drei Buchstaben «BAG» werden zum allgemeinen Begriff.
Die Urner Gesundheitsbehörden – der Kantonsarzt, das Amt für Gesundheit und das Kantonsspital – treffen erste Schutzmassnahmen, die vor allem in der Information und Instruktion der Urner Ärzteschaft bestehen. Das Kantonsspital Uri vermeldet zudem, dass man für die Aufnahme und Behandlung von Coronavirus-Patienten gerüstet sei. Die Urner Gesundheitsbehörden stehen auch in Kontakt mit der in China tätigen Dätwyler AG, der internationalen Schule im St. Josef, an der viele Jugendliche aus China studieren, sowie drei Gastrobetrieben in Sisikon, Flüelen und Erstfeld, wo häufig chinesische Touristen übernachten.

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Februar  2020
Corona kommt näher
  


Das Coronavirus wird immer noch vor allem mit China in Verbindung gebracht. Dort macht es auch der Dätwyler Gruppe zu schaffen. Die Wirtschaft ist weitgehend lahmgelegt. Nach einem Stillstand läuft die Produktion in den drei Fabriken wieder. Dätwyler beschäftigt in China insgesamt rund 2’000 Mitarbeiter, der Umsatz belief sich letztes Jahr auf rund 150 Millionen Franken. In Frankreich stirbt ein chinesischer Tourist am Coronavirus.

Die Urner Fasnacht spielt sich noch im gewohnt närrischen und fröhlichen Rahmen ab. Nach dem Aschermittwoch übernimmt jedoch Corona das Diktat. Der Bundesrat stuft die Situation als «besondere Lage» gemäss Epidemiengesetz ein und verbietet Grossveranstaltungen mit über 1’000 Teilnehmern. Betroffen sind die Basler Fasnacht, der Genfer Autosalon und Konzerte. In altehrwürdigen Valascia beendet der HC Ambri-Piotta die Play-off-Qualifikation mit zwei Geisterspielen und auf dem 10. Platz. Die Meisterschaft wird dann abgebrochen und die Eishockey-WM in der Schweiz abgesagt.
Nachdem bei einem 70-jährigen Tessiner der erste Coronavirus-Fall in der Schweiz aufgetreten ist, wird der Sonderstab Uri zur Bewältigung des Coronavirus aktiviert. Das Bundesamt für Gesundheit wendet sich mit Hygiene- und Verhaltensregeln an die Bevölkerung: Gründlich Hände waschen; in Taschentuch oder Armbeuge husten und niesen; bei Fieber und Husten zu Hause bleiben.
Die Angst vor dem Coronavirus führt in Teilen der Schweiz zu Hamsterkäufen. Die Schutzmasken sind ausverkauft und bis auf Weiteres auch nicht mehr erhältlich. Leer gefegt in den Regalen ist auch das Toilettenpapier! Das Coronavirus hat Auswirkungen bis aufs stille Örtchen!

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März  2020
Schweizerin und Schweizer gehen auf Abstand
  
 

Im März verschärft sich die Situation rund um das neue Coronavirus. Der Bund passt die Grundfarbe seiner Kampagne «So schützen wir uns» an und fügt weitere Hygiene- und Verhaltensregeln hinzu. Die Plakate wechseln ihre Farbe – gelb wird rot! Neu gilt es nun auch, vom Mitmenschen Abstand zu halten - anfänglich 1, später 2, schliesslich 1,5 Meter! «Social distancing» gilt es ins Vokabular aufzunehmen und danach zu leben. Das Händeschütteln fällt aus dem Verhaltenskodex.
Damit jedoch nicht genug! Der Bundesrat ergreift Notrecht und ordnet drastische Massnahmen an. Er verbietet alle Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen. In Restaurants, Bars und Diskotheken dürfen sich maximal 50 Personen aufhalten – Personal inklusive. An den Schulen darf kein Unterricht mehr stattfinden. Es gibt Empfehlungen für Personen über 65 Jahre.

Mitte März geht es in den Lockdown
Mitte März steigt die Zahl der Corona-Fälle sprunghaft an. Nach dem Tessin verordnen nun im Stundentakt andere Kantone den Stillstand. Die Mobilität wird eingeschränkt. Länder werden zur Schutzzone erklärt, Grenzen geschlossen, Flugverbindungen eingestellt, für bestimmte Nationalitäten ein Einreisestopp verhängt. Der Regierungsrat setzt den Kantonalen Führungsstab (Kafur) offiziell ein. Dieser führt die Aufgaben des Sonderstabs Coronavirus weiter. Am 16. März ruft der Bundesrat wegen der Coronavirus-Pandemie die ausserordentliche Lage aus. Per Notrecht verordnet er weitere einschneidende Massnahmen für die Bevölkerung in allen Kantonen: keine unnötigen Kontakte, ältere Menschen sollen zu Hause bleiben, besonders gefährdete Personen sollen im Home office arbeiten! Sämtliche öffentliche und private Veranstaltungen sind verboten. Alle Läden, Märkte, Restaurants, Bars sowie Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe müssen schliessen. Zu machen müssen auch Betriebe, in denen das Abstand nicht eingehalten werden kann, wie Coiffeur- oder Kosmetikstudios. Der «Lockdown» (Stillstand) nistet sich in den Alltags-Wortschatz ein. Ausgeklammert bleibt eine Maskenpflicht, offiziell weil ihr Schutz nicht bewiesen sei, tatsächlich weil viel zu wenig Masken vorhanden sind.

Assistenzdienst des Militärs und Tröpfli-System
Zur Unterstützung der Kantone in den Spitälern, bei der Logistik und im Sicherheitsbereich mobilisiert der Bundesrat bis zu 8’000 Armeeangehörige. Der Kantonale Führungsstab erlässt eine Ausgangsbeschränkung für Personen über 65 Jahre, die auf Geheiss des Bundes jedoch wieder zurückgenommen werden muss. Die Lebensmittelläden führen das Tröpfli-System ein. Die Zahl der Kunden wird limitiert. Der öffentliche Verkehr wird auf Schiene und Strasse schrittweise reduziert Die erste mit Covid infizierte Person muss ins Kantonsspital eingeliefert werden. Maximal sind im April 10 Personen hospitalisiert.

Viel Stiär-Biär – Solidarität im Durstlöschen
Der Bund stellt Kredite für Bürgschaften in der Höhe von 20 Milliarden Franken zur Verfügung. Bürgschaftskredite bis 500'000 Franken werden innert kurzer Frist und per sofort gewährt. Diese sind zu 100% vom Bund abgesichert. Der Zinssatz ist auf null Prozent festgelegt.
Mehrere Grossanlässe, Kundenanlässe und Messen hätte Stiär Biär beliefern sollen. Dementsprechend ist in den vergangenen Wochen auf Hochtouren gebraut worden. Die Biertanks sind nun voll. Man hofft nun auch auf viel Goodwill bei den Urner Biertrinkerinnen und Biertrinkern.
Take-Away bei Urner Restaurants! Einige Restaurants richten ihren Betrieb in der Corona-Krise auf Take-Away ein: mit «Cordon-Bleu», «Gizzi» und «Poulet».

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April  2020
Covid-19 fordert auch in Uri seine Opfer
  


Am 1. April trifft ein, was auch hierzulande zu befürchten ist. Im Kanton Uri stirbt erstmals eine Person an den Folgen des Coronavirus. Es handelt sich um die 75-jährige Priorin des Benediktinerinnenklosters in Seedorf, die im Kantonsspital Uri hospitalisiert war. Vier weitere Personen werden im April noch an Covid-19 sterben.

«Bleiben Sie bitte zuhause!»
Der April macht nicht was er will und zeigt sich von seiner sonnigen Seite. Es fällt umso schwerer der Bitte des Bundesrats sowie des Kantonalen Führungsstabs «Bleiben Sie bitte zuhause!» Folge zu leisten.
Die grosse Nagelprobe bilden die Ostertage. Sie präsentieren sich denn auch sonnig und warm. Die Kantonspolizei Uri trifft bei ihren Patrouillen eine steigende Anzahl Personen im öffentlichen Raum an. Vermehrt müssen Personen wegen des Abstandes ermahnt und in einigen wenigen Fällen auch mit einer Ordnungsbusse bestraft werden. Ebenfalls wird eine stärkere Nutzung der Passstrassen durch Fahrrad- und Motorradfahrer sowie Skitourengänger festgestellt.

Der Osterstau bleibt aus
Tessiner Politiker haben die Forderung gestellt, den Gotthard zu schliessen, um zu verhindern, dass das von Covid-19 arg geplagte Tessin an Ostern von Ausflüglern und Zweitwohnungsbesitzern überschwemmt wird. Für den Bundesrat ist die Gotthardschliessung jedoch unvorstellbar. Im Vergleich zu den Vorjahren fährt nur rund 20 Prozent des üblichen Verkehrs durch den Gotthard. Der Osterstau bleibt für einmal aus.

Gottesdienste ohne Gläubige
Abgesehen von Gottesdiensten stehen die Türen der Pfarrkirche in Altdorf zu den regulären Öffnungszeiten zum Besuch offen. Das Spenden von anderen Sakramenten wird derzeit nach Möglichkeit verschoben. Immer noch abgehalten werden Beisetzungen auf dem Friedhof. Der zugehörige Gottesdienst wird meist auf einen späteren Zeitpunkt festgelegt.

«Mehr Uri!» und «Mit Herz für Uri»
Wegen der Corona-Krise verbringen viele Urnerinnen und Urner mehr Zeit zu Hause. Einige nutzen die Zeit, um mal wieder aufzuräumen. Die Urner Recyclingunternehmen merken jedenfalls einen Zuwachs der Abfallmenge an den Abgabestellen. Zahlreichen Unternehmen und Produzenten drohen jedoch wegen der Coronavirus-Pandemie happige Einbussen. Wirtschaft Uri – der Dachverband der Urner Wirtschaftsverbände – schafft zusammen mit dem Kanton und weiteren Partnern eine Onlineplattform für einheimische Angebote – ganz nach dem Motto: «Mehr Uri!» Mit dem Slogan «Mit Herz für Uri» starten Privatpersonen eine Aktion, um das lokale Gewerbe ein wenig finanziell zu entlasten. Mit dem Kauf eines Pins kann man die kleineren und mittleren Unternehmen und die damit verbundenen Arbeitsplätze unterstützen. Die Nachfrage nach Bürgschaftskrediten ist sehr gross. Der Bundesrat verdoppelt das Volumen für Corona-Notkredite deshalb von 20 auf 40 Milliarden Franken.

Solidarität über Generationen hinweg
Die Corona-Krise kann auf diversen Ebenen sehr belastend sein. Mit der Kampagne «10 Schritte+ für psychische Gesundheit» will die Gesundheitsförderung Uri da entgegenwirken.
Der SRK-Kantonalverband Uri spürt eine grossartige Solidarität über Generationen hinweg. Seit dem Lockdown haben sich über 200 Freiwillige beim SRK Uri gemeldet und sich bereit erklärt, Besorgungen für Kranke, Behinderte und Menschen über 65 Jahren zu erledigen.

Das «Urner Wochenblatt» in Zeiten der Corona-Pandemie
Das «Urner Wochenblatt» und dessen Mutterhaus Gisler 1843 AG wollen in der «ausserordentlichen Lage» umso mehr Informationszentrum sowie verlässliche Anlaufstelle für Bevölkerung, Behörden und lokale Gewerbebetriebe sein. Insbesondere die Druck- und Werbeabteilung werden durch den faktischen Stillstand der Wirtschaft hart getroffen. Die Zeitungsredaktion jedoch kann aufgrund der Tatsache, dass der Alltag derzeit nicht von der Agenda bestimmt wird, die Eigenrecherche massiv ausbauen.

Teile der Armee werden entlassen
Die Armee entlässt die ersten Angehörigen der Sanitätstruppen. Sie werden wegen der geringen Nachfrage der Kantone aktuell nicht mehr benötigt, müssen sich aber für weitere Einsätze bereithalten. Die Diensttage werden in der Länge von maximal zwei Wiederholungskursen angerechnet.

Bundesrat will keine allgemeine Maskentragpflicht
Am Ende des Monats gibt es Lockerungen der Schutzmassnahmen. Der Bundesrat sieht dazu jedoch keine allgemeine Maskentragpflicht vor. Abstand halten und Händewaschen bleiben die wirkungsvollsten Schutzmassnahmen. Die Branchen und Betriebe sind verpflichtet, die Lockerung mit Schutzkonzepten zu begleiten. Darin können sie die Nutzung von Masken vorsehen.
Spitäler können wieder sämtliche Eingriffe vornehmen, Coiffeursalons nehmen ihren Betrieb wieder auf. Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien dürfen wieder öffnen. Die bestehenden Sortimentsbeschränkungen in Lebensmittelläden auf lebensnotwendige Güter gelten jedoch weiterhin.
Das Bundesamt für Gesundheit passt seine Kampagne zum Schutz vor dem neuen Coronavirus an und schaltet die neuen Plakate der Grundfarbe auf Pink. Das Leben nähert sich ganz langsam der Normalität.

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Mai  2020
So manches wird wieder erlaubt
  
Der Mai bringt nicht nur den Frühling, sondern auch die Hoffnung, dass bessere Zeiten wiederkehren. Mitte des Monats ist die letzte Ansteckung an Covid-19 in Uri zu verzeichnen. Leider nur vorläufig!

Schutzkonzept für Unterricht in Uri
Nach den Frühlingsferien beginnt wieder der Präsenzunterricht an den Volksschulen. Die rund 3’800 Schülerinnen und Schüler von Kindergarten, Primarschule, Oberstufe und Untergymnasium kehren zurück in die Schulzimmer. Sechs Wochen Fernunterricht haben damit ein Ende. Die Urner Schulen müssen sich jedoch an ein Schutzkonzept halten. Dieses sieht vor, dass sich die Schulkinder der obligatorischen Schule möglichst normal im Klassenverbund, auf dem Schulweg und auf den Pausenplätzen verhalten und bewegen können.

Geselligkeit mit Abstand von 1,5 Metern
Der Alltag kehrt teilweise zurück – allerdings auch hier mit den vorgeschriebenen Schutzmassnahmen. Geschäfte und Gaststätten öffnen wieder. Die Geselligkeit hat sich an die Platzzahl zu beschränken. Am Tisch dürfen vier Personen sitzen – mit Abstand von 1,5 Metern von Tisch zu Tisch. Das Schutzkonzept von Gastro Uri umfasst sieben A4-Seiten. Der ägyptische Tourismusunternehmer Samih Sawiris kritisiert in der «Sonntags-Zeitung» die Massnahmen der Schweiz gegen die Covid-19-Epidemie. Sie stünden in keinem Verhältnis zu den Verlusten für die Wirtschaft.
Die Gotthard Raststätte A2 Uri AG kann auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Auch das Geschäftsjahr 2020 begann sehr vielversprechend – bis das Coronavirus auftauchte. Beat Walker und sein Partner Marco Helbling beschliessen, ihr Gasthaus im Feld in Gurtnellen trotz der angekündigten Lockerungsmassnahmen für die Gastronomie zu schliessen. Insgesamt 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern müssen sie die Kündigung mitteilen.

Das Vokabular erweitert sich um «Contact Tracing»
Die Kantone beginnen das Contact Tracing, alle Fälle zu isolieren, alle Kontaktpersonen aufzusuchen und diese in Quarantäne zu stellen.
Die Auto AG Uri (AAGU) fährt das Angebot wieder hoch. Das ursprüngliche Fahrplanangebot wird wieder hergestellt. Ausnahmen sind der Nachtbus Uri sowie die späten Tellbus-Abendverbindungen am Wochenende.
Gemeindeversammlungen können wieder durchgeführt werden. Das generelle Besuchsverbot im Kantonsspital Uri und in den Heimen ist aufgehoben.

Urner Landrat tagt nach über 100 Tagen
Der Urner Landrat tagt mit Abstand im «Uristier»-Saal. Es sind 110 Tage her, seit das Urner Kantonsparlament letztmals zusammengekommen ist, das war am 29. Januar. Entsprechend reichhaltig präsentiert sich die Traktandenliste. Landrätliches Lob fürs Kantonsspital. An der Landratssession werden die Leistungen des Urner Gesundheitswesens nochmals hervorgehoben.
Die Mitglieder des Korporationsrats bleiben länger im Amt. Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf die Ratsgeschäfte der Korporation Uri. Die Legislaturperiode 2016–2020 wird bis zum 31. Oktober verlängert.

Bauteil aus Uri hilft Leben retten
Beatmungsgeräte für Menschen, die schwer an Covid-19 erkrankt sind, haben rund um den Globus seit Wochen Hochkonjunktur. Mit der Tepros GmbH spielt im Herstellungsprozess dieser lebensrettenden Maschinen auch ein kleines Unternehmen aus dem Kanton Uri eine Schlüsselrolle. Das in der Industriezone Schächenwald in Altdorf angesiedelte KMU stellt eine wichtige Komponente für Beatmungsgeräte her, die in Malaysia zusammengebaut und anschliessend in die ganze Welt exportiert werden. Um die hohe Nachfrage bewältigen zu können, baut Tepros seine Produktionskapazität aus.

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Juni  2020
Man könnte glauben, es sei überstanden
  


Es geht in den vierten Monat der Corona-Pandemie. Die Situation ist trügerisch. In Uri gibt es seit Wochen keine neuen Corona-Erkrankungen mehr. Man könnte glauben, es sei überstanden, doch Experten warnen vor der zweiten Welle. Sie werden recht behalten!

Der grosse Öffnungsschritt
Am 6. Juni holt die Normalität einen grossen Teil des Alltags zurück. Alle noch geschlossenen Betriebe dürfen die Tore wieder öffnen, sofern sie ein Schutzkonzept vorweisen können. Dies betrifft Bergbahnen, Campingplätze und andere touristische Angebote wie Schwimmbäder, Discos, Kinos oder Theater. Zudem müssen die Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Wo es zu engen Kontakten kommt, muss eine Rückverfolgung möglich sein. Es müssen Kontaktlisten geführt werden.
Der Bundesrat gewährt auch weitere Lockerungen für Restaurants. Es dürfen wieder mehr als vier Personen an einem Tisch sitzen. Weiterhin darf nur sitzend konsumiert werden, alle Lokale müssen um Mitternacht schliessen. Dies gilt auch für Discos und Nachtclubs. Es fällt die Fünfer-Regel. Der Bundesrat lässt auch Veranstaltungen bis 300 Personen wieder zu. Das können Familienanlässe, Messen, Konzerte, Theatervorstellungen oder Kundgebungen sein. Grössere Veranstaltungen insbesondere Sportveranstaltungen sind jedoch noch nicht erlaubt.

Einsatz des Kantonalen Führungsstabes ist beendet
Der Bundesrat gibt wieder Macht ab und hebt die «ausserordentliche Lage» gemäss Epidemiengesetz auf. Es gilt die «besondere Lage», bei der auch die Kantone wieder ein Wort mitzureden haben.
Angesichts der aktuellen Corona-Situation beschliesst der Regierungsrat den Einsatz des Kantonalen Führungsstabs (Kafur) mit Chef Ignaz Zopp zu beenden. Die verbleibenden Arbeiten im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Coronavirus werden durch den Sonderstab COVID-19 EXIT zu Ende geführt, der unter der Führung von Stefan Simmen von der Kantonspolizei Uri steht. Im Zentrum der Arbeit stehen die aufmerksame Verfolgung der Lageentwicklung und die Begleitung der weiteren Lockerungsschritte im Kanton Uri.

Vollwertiges Schuljahr
Im Juni endet vielerorts das Schuljahr, es erfolgen die Lehrabschluss- und die Maturaprüfungen. Das Schuljahr 2019/20 wird in allen Kantonen als vollwertig anerkannt. Als Grundlage für das Zeugnis dienen die Noten des ersten Semesters. Diese können verbessert, jedoch nicht verschlechtert werden. Die Zeugnisse enthalten zudem einen Vermerk, wonach der Präsenzunterricht während der Zeit der Coronapandemie ausgesetzt wurde.
Angehende Berufsleute können ihr Fähigkeitszeugnis trotz Krise erwerben. Die schulischen Abschlussprüfungen werden ausgesetzt, stattdessen gilt die Erfahrungsnote, die sich aus den bisher abgelegten Prüfungen zusammensetzt. Für die praktische Prüfung trifft jede Branche eine eigene, schweizweit verbindliche Lösung.
Für Maturandinnen und Maturanden der Kantonalen Mittelschule Uri entfallen die mündlichen Prüfungen; es finden heuer nur schriftliche Prüfungen statt.

Das Coronavirus kehrt zurück
Ende Monat macht sich das Coronavirus auch in Uri wieder bemerkbar. Es wird eine Person positiv getestet. Für die Oberstufe in Seedorf endet das Schuljahr früher als geplant. Andernorts erfolgt der Schulabschluss mit Abstand und Blick auf den Bildschirm. In der Kreisschule Ursern gibt es digitale Ansprachen und einen Abschlussfilm für die Klassen. Die Kantonale Mittelschule muss auf den festlichen Rahmen im Theater Uri verzichten und zieht in die eigene Turnhalle. Auch die angehenden Berufsleute werden Ende August ihren Lehrabschluss auf Distanz im «Uristier»-Saal entgegennehmen. Umfrage deutet auf langsame wirtschaftliche Erholung hin
Noch lange nicht überstanden ist die Corona-Pandemie für die Wirtschaft. Der Regierungsrat stellt zur Abfederung der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie für Personen der betroffenen Branchen 1,1 Millionen Franken aus dem Wirtschaftsförderungsfonds zur Verfügung. Über die definitive Vergabe von Beiträgen entscheidet der Regierungsrat. Pro Unternehmen werden maximal 40’000 Franken ausbezahlt.
Wirtschaft Uri ermittelt in einer Mitgliederumfrage ein aktuelles Stimmungsbild der Urner Wirtschaft. Es nehmen 243 Unternehmerinnen und Unternehmer teil. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Situation in diversen Bereichen langsam erholt.

Behörden empfehlen Download der Covid-App
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes kann heruntergeladen werden. Sie soll helfen, Infektionsketten zu unterbrechen. Mit der Swiss-Covid-App für Mobiltelefone werden Benutzer gewarnt, falls sie engen Kontakt mit einer infizierten Person hatten.

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Juli  2020
Neowise und Superspreader
  
Früher glaubte der abergläubische Teil der Menschheit, dass Kometen Unglück bringen. Nun steht da was am Himmel und leuchtet so hell wie zuletzt der Komet Hale-Bopp im Jahre 1997. Die wissenschaftliche Betrachtung hat sich jedoch im Lauf der Jahrhunderte durchgesetzt und diese besagt, dass der Komet Neowise im Juli der Erde mit 103 Millionen Kilometern am nächsten kommt.
Mit dem Zurückgehen der Ansteckungen kommt ein neues Wort in die Zeitungsschlagzeilen. Ein «Superspreader» ist ein Infizierter, der sehr viele weitere Personen ansteckt. Anfang Juli hat der Industriekonzern Dätwyler in der Abteilung in Schattdorf fünf Corona-Fälle zu verzeichnen.
Der Bundesrat ordnet die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr an. Er reagiert damit auf die steigenden Corona-Fallzahlen. Es brauche eine neue Balance zwischen Vorschriften und Lockerheit. In der Statistik erscheint eine neue Kennzahl für Personen, die sich in Quarantäne befinden.
Während des coronabedingten Shutdowns ist allgemein befürchtet worden, dass es zu mehr Gewalt gegen Frauen kommen könnte. Dies war offenbar nicht der Fall. Bei der Opferberatungsstelle Uri und Schwyz sind jedoch innerhalb von zwei Monaten sieben Fälle Opfer häuslicher Gewalt und sechs Fälle Opfer von Sexualdelikten eingegangen. Schon jetzt ist klar, dass sich die Anzahl Fälle pro Jahr mehr als verdoppelt haben.

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August  2020
Schule und Maske
  
Im Laufe des Monats beginnt die Zahl an Covid-19-Erkrankten auch in Uri wieder leicht anzusteigen. Zwei Gastrobetriebe in Andermatt werden geschlossen. Der vermeintliche Todesfall eines Covid-19-Patienten in der Altersgruppe 20 bis 30 Jahre sorgt für Besorgnis. Es wäre dies der erste Covid-Tote dieser Altersgruppe in der Schweiz. Die Meldung erweist sich jedoch als falsch.
Die Schulen im Kanton Uri – von der Primarstufe bis zu den Sekundarstufen I und II – starten im normalen Ganzklassenunterricht ins neue Schuljahr. Eine generelle Maskentragpflicht gibt es vorderhand nicht. Das Kollegi führt hingegen eine solche ein. Der Unterricht selber ist davon nicht betroffen. Um Italienisch als Fremdsprache noch weiter zu fördern, wird das neue Lehrmittel «A Spasso Con Noi» für die 5. und 6. Primarklassen eingeführt.

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September  2020
Tell und die Maskengegner
  
88,1 Prozent der befragten Urnerinnen und Urner beurteilen gemäss Gesundheitsbericht ihren Gesundheitszustand als «gut» oder «sehr gut». Diese Zahl ist tendenziell etwas höher als im gesamtschweizerischen Durchschnitt. In Uri sind 21 Prozent der Bevölkerung durch ein Gesundheitsproblem eingeschränkt. Zugenommen haben in Uri Fälle von Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel und Diabetes.
Anfang des Monats steht die Covid-Ampel aufgrund der tiefen Fallzahlen in Uri auf «grün». In Altdorf kommt es denn zu einer bewilligten Kundgebung gegen die Corona-Maskentragpflicht. Rund 350 Teilnehmende versammeln sich in Flüelen beim Bahnhof und ziehen via die Flüelerstrasse nach Altdorf zu Tell und auf das Unterlehn. Der Grossteil der Teilnehmenden trägt keine Gesichtsmasken und auch die Mindestabstände werden nicht eingehalten.
Daniel Koch, der ehemalige Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit, eröffnet nach der Sommerpause das Theater Uri wieder: als Gast der Veranstaltungsreihe «Greedi üüsä». Sämtliche zur Verfügung stehenden Plätze sind besetzt – jede zweite Sitzreihe. Die Corona-Pandemie ist Schwerpunkt des Gespräches mit Moderator Heinz Keller.
Der Regierungsrat beschliesst eine befristete Senkung der Abgaben an Kanton und Gemeinden für Gastrobetriebe. Für gastgewerbliche Dienstleistungen wird ein Abschlag von 25 Prozent gewährt. Dem Kanton Uri (Anteil von zwei Dritteln) und den Gemeinden (Anteil ein Drittel) entgehen damit Einnahmen in der Höhe von rund 35'000 Franken.
131 Gäste eines Hochzeitsfests in Schattdorf (davon 77 in Uri wohnhaft) werden auf Anordnung des Kantonsarztes für zehn Tage in Quarantäne gesetzt. Dies, weil einer der Hochzeitsgäste positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

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Oktober  2020
Die Maske erobert den Alltag
  
 

/> Der Oktober beginnt mit der Hoffnung auf Normalität. Der Bundesrat ermöglicht wieder die Durchführung von Veranstaltungen mit mehr als 1’000 Personen. Dazu sind strenge Schutzmassnahmen und eine Bewilligung des Kantons nötig. Für jede Veranstaltung muss ein Schutzkonzept vorliegen. Die Lockerung währt jedoch nicht lange!
Die zweite Welle der Corona-Pandemie brandet nach Uri. Es gibt doppelt so viele Ansteckungen (281) wie in den sieben Monaten zuvor (142). Am Ende des Monats fordert Covid-19 das achte Todesopfer in Uri. Die neue BAG-Direktorin Anne Lévy zeigt sich beunruhigt und leitet nach Blau die Phase Orange der Corona-Kampagne des Bundes ein. Monatelang sah man Masken fast nur in Zügen und Bussen. Nun kommt sie im Schweizer und Urner Alltag an: Bundesweit gilt eine Maskenpflicht, die erweitert wird. Die Maske ist nun immer dabei und wird auch zum modischen Accessoire.

Uri wird Riskogebiet
Für mehrere Hundert Besucherinnen und Besucher der Altdorfer Nachtlokale «Londoner» und «Tellen-Bar» wird durch den Kantonsarzt und das Contact-Tracing-Team eine zehntägige Quarantäne verfügt. Zwei mit dem Coronavirus infizierte Personen haben sich in den beiden Lokalen aufgehalten. Die Kontaktangaben der Gäste sind zum Teil unvollständig. Das Contact Tracing Team Uri ist stark gefordert. Total 16 Personen stehen diesbezüglich im Einsatz.
Die hohen Zahlen in Uri bleiben nicht ohne Folgen: Das deutsche Auswärtige Amt setzt neben Genf und der Waadt acht weitere Kantone auf die Liste der Risikogebiete – darunter auch Uri.

«Slowdown» statt «Lockdown»
Angesichts der stark steigenden Zahlen erlässt der Bundesrat mehrere, schweizweit gültige Massnahmen. Im öffentlichen Raum sind spontane Menschenansammlungen von mehr als 15 Personen verboten. In öffentlich zugänglichen Innenräumen muss eine Maske getragen werden.
Da die Corona-Zahlen im Laufe des Minats unbeirrt weiter steigen, beschliesst der Bundesrat weitere nationale Massnahmen. Es kommt zum «Slowdown» statt «Lochdown». Das Verbot von Veranstaltungen und Versammlungen umfasst: Nicht mehr als 10 Personen im Freundes- und Familienkreis; keine Veranstaltungen mit mehr als 50 Personen. Die Regeln für Sport und Kultur besagen: Verbot sportlicher und kultureller Aktivitäten mit mehr als 15 Personen. Ausnahmen bilden Trainings und Proben von unter 16-Jährigen und im Profi-Bereich. In Bars und Restaurants sind nur vier sitzende Personen pro Tisch erlaubt. Es müssen weiterhin die Kontaktdaten erhoben werden. Die Plakate wechseln von Orange auf Rot.

Landeswallfahrt im Zeichen von Corona
Der Landesheilige Bruder Klaus wird – früher mehr als heute – von den Gläubigen in der Not im Gebet angerufen. Die Urner Landeswallfahrt nach Sachseln zur Wirkungsstätte von Bruder Klaus in Flüeli-Ranft steht ebenfalls im Zeichen von Corona. Der Anlass findet nur im kleinen Rahmen statt. Das Bedürfnis zur Teilnahme wäre bei den Gläubigen gerade dieses Jahr wohl grösser gewesen: Not lehrt bekanntlich beten!

Corona beeinflusst Budget nicht
Gemäss Kantonsbudget 2021 steht in Uri im kommenden Jahr wegen Corona keine finanzielle Talfahrt bevor. Sogar die Vorgaben der Defizitbeschränkung (Schuldenbremse) können klar eingehalten werden, sodass sich vorläufig kein Spar- und Massnahmenpaket aufdrängt. Trotzdem ist die Corona- Pandemie eine von drei prägenden Einflüssen auf das Budget 2021, das ein Defizit von 7,9 Millionen Franken vorsieht. Die beiden anderen Haupteinflüsse sind die sinkenden Beiträge aus dem nationalen Finanzausgleich und die Vierfachauszahlung der Nationalbank.

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November  2020
Jeder von uns hat es in der Hand
  
Der Urner Kantonsarzt, Dr. med. Jürg Bollhalder, ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie an vorderster Front im Einsatz im stetigen Kampf gegen steigende Fallzahlen. In der Videobotschaft des Kantons dankt er auch den Urnerinnen und Urnern für das Verständnis und die gelebte Solidarität. – «Es wird uns nur mit allen im Boot gelingen, die Situation zu überstehen. Jeder Einzelne von uns hat es in der Hand, die empfohlenen Massnahmen umzusetzen und damit einen wichtigen Beitrag zu leisten.»

Sechs Plätze in der Intensivpflegestation
Im November schwebt das Horrorszenario vor, dass in den Spitälern alle Betten auf Intensivstationen ausgelastet sein könnten. Das Kantonsspital Uri (KSU) verfügt über sechs Plätze in der Intensivpflegestation, davon sind drei mit der Möglichkeit zur Beatmung ausgestattet. Maximal sind im November zehn Covid-19-Patienten hospitalisiert, wenige müssen beamtet werden.
Im Landrat sorgt der Nachtragskredit von 886'000 Franken zur Erhöhung des Kredits zur Vergütung der gemeinwirtschaftlichen Leistungen des Kantonsspitals Uri für die erbrachten Vorhalte- und Infrastrukturleistungen für Diskussionen, namentlich Kosten zur Aufrechterhaltung der Spitalkapazitäten aus regionalpolitischen Gründen.
Gesundheitsdirektor Christian Arnold erklärt, dass als diese Abgeltung in der Höhe von 4,9 Millionen Franken bewilligt worden sei, man noch nichts von der Coronavirus-Pandemie gewusst habe. Deshalb werde dieser Betrag nun aufgestockt. Der Nachtragskredit wird letztlich klar angenommen.

Jetzt wird schneller getestet
Die Testkapazität liegt im KSU bei bis zu 150 Tests pro Tag. Es werden täglich 40 bis 60 Tests durchgeführt. Neu werden auch Schnelltests eingesetzt. Alle Tests werden nun im eigenen Labor des Kantonsspitals Uri (KSU) ausgewertet. Dadurch entfällt der bisherige Versand an ein externes Labor, und die Resultate stehen schneller zur Verfügung. Dies ermöglicht eine raschere Kommunikation sowie eine raschere Information ans Contact Tracing des Kantons.

Contact-Tracing durch Lungenliga Uri
Die Lungenliga Uri der GSUD ist mit der Aufgabe des Contact Tracing beauftragt. Täglich sind sechs bis acht Personen im Einsatz, insgesamt sind aber 28 Personen auf Abruf verfügbar.
Zur Einhaltung der Schutzkonzepte werden von der Kantonspolizei zwischen 40 bis 60 Kontrollen pro Woche durchgeführt.

Regierungsrat erlässt Reglement zur Corona-Bekämpfung
Der Regierungsrat verabschiedet in Ergänzung zur Bundesgesetzgebung ein Reglement zur Bekämpfung der Verbreitung des Coronavirus. Der Regierungsrat beschliesst, die maximale Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen von 50 auf 30 Personen zu senken. Zudem wird eine Registrierungspflicht mittels eines geeigneten Systems für Gäste von Gastronomiebetrieben und Veranstaltungen eingeführt.

«Rosenberg» ist massiv von Covid-19 betroffen
Nach der Alterspension Seerose wird nun auch das Alters- und Pflegezentrum Rosenberg in Altdorf von einer Häufung von Corona-Fällen betroffen. 85 der 120 Bewohner und 50 der 178 Mitarbeiter wurden mit Covid-19 angesteckt. Da zusätzlich auch noch viele Mitarbeiter in Quarantäne sind, stellt dies den «Rosenberg» vor eine schwierige Situation.
Die Pandemie fordert nun vermehrt ihren Tribut. Im November sterben mit acht Personen mehr als während der gesamten ersten Welle im Frühjahr (7).

Emotionen-Alphabet
Das «Urner Wochenblatt» unterstützt die Kampagne der Gesundheitsförderung Uri, die psychische Gesundheit der Bevölkerung zu stärken und veröffentlicht in 26 Zeitungsausgaben das Emotionen-Alphabet. Mit «A wie "ausgebrannt"!» ist die erste Folge betitelt. «Sprich über Gefühle», lautet ein Tipp zur psychischen Gesundheit während der aktuellen Corona-Pandemie.

Diskutieren statt handeln
Ein «Aktionsbündnis Urkantone für eine vernünftige Corona-Politik» will eine Podiumsdiskussion. Der Regierungsrat und die Vertreterinnen und Vertreter des Sonderstabs Covid-19 verzichten jedoch auf die Teilnahme. Weder das eingereichte Schutzkonzept noch die zu diskutierenden Themen erfüllen nach Ansicht des Regierungsrates die erforderlichen Kriterien.

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Dezember  2020
Auch der Samichlaus kommt per Video
  
Im Dezember ist immer noch alles anders. Das trifft auch auf den Samichlaus und seine Schmutzli zu. Doch ganz auf einen Besuch von ihnen müssen Kinder und Erwachsene nicht verzichten. Die Nächstenliebe Altdorf, die normalerweise den Altdorfer Samichlaus-Einzug und die Verteilung der «Samichlaus-Säckli» organisiert, muss den Einzug in diesem Jahr absagen. Stattdessen wird ein originelles Video gedreht. Und so lädt der Samichlaus zu Abwechslung einmal zu sich nach Hause ein, wo es für die Schmutzli viel zu tun gibt. Andere Samichläuse besuchen die Kinder im Freien.

Sonderstab wird der Gesundheitsdirektion unterstellt
Der Regierungsrat hat eine Neuorganisation des Sonderstabs Covid-19 beschlossen. Der Sonderstab wird aufgrund der primär gesundheitspolitischen Herausforderungen Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektor Christian Arnold unterstellt. Die Leitung des Sonderstabs liegt neu bei Dr. Emil Kälin, der diese Aufgabe nach seiner Frühpensionierung als Generalsekretär der Volkswirtschaftsdirektion übernimmt.

Systemrelevant
Die Pandemie dominiert auch die Wahl zum Deutschschweizer Wort des Jahres. «Systemrelevant» macht das Rennen vor «Maskensünder» und «stosslüften». In seiner ersten Karriere, während der Finanzkrise um 2008, bezog sich das Wort auf Grossbanken. Diesen Frühling erhielten wegen der Corona-Pandemie urplötzlich Pflegepersonal und Verkäuferinnen die Auszeichnung der Systemrelevanz.

Der Re-Wert erhält Interesse
Der Bundesrat verstärkt die Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Für Restaurants und Bars, Läden und Märkte, Museen und Bibliotheken sowie Sport- und Freizeitanlagen gilt eine Sperrstunde ab 19 Uhr. Sie müssen mit Ausnahme von Restaurants und Bars auch an Sonn- und Feiertagen geschlossen bleiben. Eine Woche später legt der Bundesrat noch zu. Ab dem 22. Dezember müssen Restaurants, Sportbetriebe sowie Kultur- und Freizeiteinrichtungen schliessen. Die Einkaufsläden dürfen mit beschränkter Kundenzahl noch offenhalten.
Kantone mit günstiger epidemiologischer Entwicklung können Erleichterungen beschliessen, etwa das Öffnen von Restaurants und Sporteinrichtungen. Massgebend sind insbesondere die Reproduktionszahl, die unter 1, sowie eine 7-Tages-Inzidenz, die unter dem schweizerischen Durchschnitt liegen muss. Uri liegt wie die meisten Kantone über der Re-Wert-Norm.

Skigebiete – erst Schutzkonzept, dann Schliessung
Der Bund überlässt die Bewilligung zum Offenhalten der Skigebiete den Kantonen. Die neun Urner Skigebiete haben dem Sonderstab COVID-19 termingerecht entsprechende Schutzkonzepte für den Skibetrieb eingereicht. Diese werden geprüft und als bewilligungsfähig beurteilt. So beschränkt die Skiarena Andermatt-Sedrun die Zahl der Gäste im Skigebiet auf 8’000 Personen. Dazu wird das am Gemsstock bereits erfolgreich eingeführte Reservationssystem auch auf den Gütsch ausgeweitet.
In Absprache mit den Zentralschweizer Kantonen entscheidet der Kanton Uri jedoch, den Skigebieten vom 22. bis am 29. Dezember keine Bewilligung für das Betreiben von Skianlagen zu erteilen. Die Gefahr von Unfällen und somit einer noch stärkeren Belastung des Gesundheitswesens soll damit gesenkt werden. Gegen eine Bewilligung sprechen auch die herrschende epidemiologische Lage und die verfügbaren Spitalkapazitäten. Die Bahnen können geöffnet bleiben. Spazierwege und Langlaufloipen sollen der Bevölkerung für Bewegung im Freien weiterhin zur Verfügung stehen.

Frisch eröffnet und gleich wieder geschlossen
Neun Monate hat der Um- und Neubau des Gastronomiebetriebs an der einstigen Bahnhaltestelle Nätschen gedauert. Nun wird die Eröffnung gefeiert. Die neue «Alp-Hittä» ist bereit für die Wintersaison. Einladende Plätze wären genug vorhanden. Die Freude währt nur kurz. Nicht einmal eine Woche später verkündet der Bundesrat, dass die Gastro-Betriebe auch in den Skigebieten geschlossen werden müssen.
Eigentlich hätte auch Rockstar James Blunt in Andermatt im «La Vache» zur Eröffnung anwesend sein sollen. «La Vache», das im «Bergidyll» Spitzengastronomie, Après-Ski, Bar und Hotel in einem sein wird, das Konzerte auch von James Blunt bieten will. Doch auch hier wird alles auf später verschoben.

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COVID-19-PANDEMIE

Spanische Grippe (1918)
COVID 19
Covid-Jahr 2020 im Rückblick
Weitere Epidemien und Krankheiten

KENNZAHLEN 2020



Aktive Covid-19-Fälle in Uri

Rekordwert: 02./03. November 2020

232

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Anzahl Covid-19-Erkrankungen
Gesamttotal 2020

1381


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7-Tages-Wert Uri
Rekordwert: 20./21. November 2020

484,8

Berechnung URIkon (ohne Gewähr)
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Hospitalisierungen
Höchststand: 16. Dezember 2020

12

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Verstorbene
Gesamttotal 2020

32

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Anzahl Covid-19-Erkrankungen
Gesamttotal 2020

456'404

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7-Tages-Wert CH
Rekordwert: 17. November 2020

783,9

Berechnung URIkon (ohne Gewähr)
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Hospitalisierungen
Gesamttotal 2020

19'239

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Verstorbene
Gesamttotal 2020

7'082

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GESUNDHEIT

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Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 19.01.2021