Der Rotfuchs in Uri
Familie: Hunde
lateinischer Name:
Vulpes vulpes
anderer Name:
Reinecke (Fabel)
Urner Dialekt:
Fux, Rotreckler
Bestand:
Auftreten: war in Uri immer heimisch
Schutz:---
Schonzeit: vom 1. März bis 15. Juni
Jagd: Hochwild-, Niederwild- und Dussjagd
Abschussprämie: 30 Franken
In der Schweiz, bzw. in Mitteleuropa, ist der Rotfuchs der einzige Vertreter der Füchse und wird deshalb oft als «der Fuchs» bezeichnet.
Sein Fell ist auf der Oberseite rötlich, auf der Unterseite weiss gefärbt. Sein Farbton kann allerdings je nach Verbreitungsgebiet variieren. Die Hinterseite der Ohren, sowie die unteren Teile der Beine sind meist dunkel bis schwarz. Jährlich macht der Fuchs zwei Fellwechsel durch, so beginnt er im Frühjahr ab Anfang April das dichte Winterfell zu verlieren und es bildet sich das lichte Sommerfell. Der Fellwechsel beansprucht den ganzen Sommer und ist erst im September vollständig abgeschlossen. Bereits im Oktober beginnt sich dann wieder das Winterfell zu bilden. Im ausgewachsenen Zustand misst ein Fuchs eine Kopf-Rumpf-Länge von 50-90 cm, sein Schwanz ist 30-60 cm lang und sein Gewicht beträgt 4-10 kg.
Der Rotfuchs gilt als nicht sehr wählerisch was seinen Lebensraum angeht. Er bewohnt Wälder, Grasland, Äcker und immer öfters auch Siedlungsgebiete. Früher wurde er fälschlicherweise für einen Einzelgänger gehalten, bis in den 1970er-Jahren britische Wissenschaftler entdeckten, dass Füchse in günstigen Lebensräumen in Familiengruppen leben. Dies konnte später auch in der Stadt Zürich beobachtet werden. Allerdings gehen Füchse alleine auf die Jagd und Nahrungssuche, doch sie nutzen mit ihren Familienmitgliedern ein gemeinsames Territorium.
Die Paarungszeit der Rotfüchse findet im Januar oder Februar statt. In diesen Monaten sind die weiblichen Füchse, die sogenannten Fähen, für lediglich zwei bis drei Tage befruchtungsfähig. Nach anschliessender Tragzeit, welche 50-60 Tage dauert, kommen im März oder April 3-5 Junge zur Welt. Die jungen Füchse werden blind in Erdbauen geboren und halten sich die ersten 3-4 Wochen darin auf. Im Herbst sind die Jungtiere dann ausgewachsen und die jungen Männchen, sogenannte Rüden, verlassen dann das Territorium der Eltern und suchen sich ein eigenes Gebiet.
Füchse ernähren sich hauptsächlich von kleinen Nagetieren wie Mäusen, daneben Fressen sie auch gerne Wildkaninchen, Jungwild und Vögel. Insekten, Beeren, Obst und besonders bei nasser Witterung Regenwürme vervollständigen ihren Speiseplan. Da der Fuchs dämmerungs- und nachtaktiv ist braucht er scharfe Sinne und eine schnelle Reaktionsfähigkeit. So hört der Fuchs beispielsweise Mäuse unter dicken Schneedecken rascheln. Die Territoriumsgrösse der Füchse ist durch das Nahrungsangebot bestimmt und beträgt in der Schweiz zwischen 0,3 und 2 km2.
Da Füchse äusserst lernfähig sind, wenn es darum geht, Neues zu erkunden bekam er den Ruf sehr schlau und listig zu sein. Dies führte dazu, dass Füchse heute als Kulturfolger auch in Städten leben und sich dort ohne Probleme vermehren können.
Autor: Raphael Gisler (www.urikon.ch); Literatur: https://de.wikipedia.org; www.tierpark.ch; www.kora.ch; https://wildenachbarn.ch (2019). Foto: (c) Tony Gnos-Lötscher, Schattdorf > www.lifepowernatur.ch
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WEITERES ZU REINECKE FUCHS
Der Geist, das Ungeheuer (Tier)
Wurde ein Frevel getan, konnte ein Ungeheuer auftreten. Die Sage will dies oft nicht näher umschreiben oder die vage Beschreibung bietet dem Vorstellungsvermögen freien Lauf. Der Geist tritt dann in der Tierform auf, hat jedoch etwas Besonderes an sich wie der Glasscheiben-Hund. Die Ungeheuer erhalten vom Volk oft auch einen Namen, wie das «Greiss» auf Surenen oder der «Elbst» im Seelisbergersee. Der Geist muss nicht immer böse sein, doch immerhin etwas «ungeheuer». Unheimlich konnte auch der Fuchs sein - nicht zuletzt wegen der roten Farbe seines Fells. Glaubt der Jäger einen «Rotreckler» erlegt, blieb ihm nur ein Rocksaum oder ein roten Haarzopf. Im Fuchs steckte auch oft eine Hexe.
Das Ungeheuer erschien in der Urner Sage jedoch niemals in der Gestalt eines Schafes (Agnus Dei) oder einer Taube (Friedenstaube).
Quellen: Müller Josef, Sagen aus Uri.
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Die magische Kraft des Essens
Das Essen war im Aberglauben eine Art Opferhandlung. Man glaubte, dass die Nahrung die Menschen veränderte und beeinflusste. Wer Gleiches ass, so meinte man, der wurde auch gleich. Darum benutzte man das Essen als etwas Verbindendes, als Mittel zur Versöhnung. Es galt der Grundsatz: «Was man isst, das ist man.» Die Menschen stellten sich vor, dass man sich mit der Nahrung die Eigenschaften der betreffenden Tiere oder Pflanzen aneignete: Fleisch von starken Tieren machte mutig und stark, Fleisch von schnellen Tieren machte schnell, und Fuchsfleisch machte listig. Ein gekochtes Lerchenei gab man den Kindern, um gute Sänger aus ihnen zu machen. Kinder, die nicht viel redeten, sollten keine Fische essen, sonst wurden sie stumm. Diese Vorstellung führte zu weiteren Möglichkeiten. Der Essende und Trinkende konnte auch die magische Kraft von Zauberformeln in sich aufnehmen. Man schrieb auf Zettel, Äpfel, Butterbrot oder Karfreitagseier und ass damit die Meldung. So konnte man sich zum Beispiel das ABC aneignen oder Krankheiten abwehren.
Das Vergeuden von Essen galt als grosser Frevel, der nicht selten mit dem Tod bestraft wurde.
Autor: Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 165 ff. Literatur: Niederberger Hanspeter, Hirtler Christof; Geister, Bann und Herrgottswinkel, S. 162.
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Jagdfrevel und Blutkugeln
Jagen an einem Sonn-, Feier- oder Fronfastentag galt als Frevel und brachte dem Jäger kein Jagdglück, ebenso wenig demjenigen, der wegen der Jagd seine Sonntagspflicht vernachlässigte. Seltene Tiere wie eine weisse Gemse wurden durch die Moral der Sage geschützt.
Blutkugeln nannte man die Bleikugeln, die gewisse Jäger in der Nacht des Sankt Johanns-Tages (23./24. Juni) um zwölf bis ein Uhr gossen. Sie verfehlten ihr Ziel nie. Wenn aber ein Jäger starb, solange er solche Kugeln besass, war er dem Bösen verfallen.
Literatur: Muheim-Büeler Josef, Domus S. 235; Bär-Vetsch Walter, Aus einer anderen Welt, S. 167 f. Literatur: Müller Josef, Aberglaube aus Uri, S. 66.
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DER ROTFUCHS IM VOLKSGLAUBEN UND IN DER SAGE
Der Geist, das Ungeheuer (Tier)
Wurde ein Frevel getan, konnte ein Ungeheuer auftreten. Die Sage will dies oft nicht näher umschreiben oder die vage Beschreibung bietet dem Vorstellungsvermögen freien Lauf. Der Geist tritt dann in der Tierform auf, hat jedoch etwas Besonderes an sich wie der Glasscheiben-Hund. Die Ungeheuer erhalten vom Volk oft auch einen Namen, wie das «Greiss» auf Surenen oder der «Elbst» im Seelisbergersee. Der Geist muss nicht immer böse sein, doch immerhin etwas «ungeheuer». Unheimlich konnte auch der Fuchs sein - nicht zuletzt wegen der roten Farbe seines Fells. Glaubt der Jäger einen «Rotreckler» erlegt, blieb ihm nur ein Rocksaum oder ein roten Haarzopf. Im Fuchs steckte auch oft eine Hexe.
Das Ungeheuer erschien in der Urner Sage jedoch niemals in der Gestalt eines Schafes (Agnus Dei) oder einer Taube (Friedenstaube).
Quellen: Müller Josef, Sagen aus Uri.
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Anstelle des Fuchses findet sich nur «Handbräntli» (Holzgefäss)
«Später besann er sich doch wieder und ging zurück zu jener Stelle, um wenigstens seinen Sack zu holen, denn er hatte im Sinne, ihn auch in Zukunft zu brauchen. Aber statt dessen, was fand er? „Äs alts verhytts Handbräntli syg dert am Bodä g'lägä!»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 226 a.
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Anstelle eines Fuchsschwanzes ein Rocksaum («Bleegi»)um den Hut
«Disä heig der Schwanz gnu und heig-ä-n-ummä Hüet ummä 'pundä. „Da ha-n-i etz ä scheenä Hüetbändel,“ heig er gmacht. Am Morged heig-ärä wellä der Fräuw zeigä. Und darnah, was meined-er, was isch düe um-mä Hüet ummägsy? – Äs Bleegi vomm-änä Wyberrock!»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 225.
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Das Vieh läutet vor dem Fuchs mit den Schellen
«Es war aber ein ganz unheimliches Tier; wo es an einem Stalle vorbei ging, da läutete alles Vieh im Stalle mit den Schellen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 218.
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Der Fuchs in Holzschuhen
«Auf einmal hörten sie jemand in Holzschuhen über die Steine daherkommen, und, wie sie aufschauten, war es ein leibhaftiger Fuchs, der so durch das Geröll trabte.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 213.
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Der Fuchs mit dem roten Rock
«Im Walde begegnete ihm ein Fuchs in einem roten Weiberröcklein. „Ha,“ sagte der Jäger bei sich selber, „das Röcklein sollst du nicht mehr lange tragen, das will ich dir schon abnehmen,“ und schoss. Aber im gleichen Augenblick lag er schon bewusstlos am Boden, mit zerschmettertem Arm.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 217.
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Der gebannte Geist im Fuchs
«Da stürzt plötzlich ein wilder, brennend roter Fuchs hervor, dem Kuttenmann zwischen den Beinen hindurch und über die Wiese einem steilen Rübital zu. Dorthin bannte jetzt der Pater den Geist.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 231.
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Ein Fuchs so gross wie ein Rind
«Aber das (Fuchs) war ein sonderbarer Kerl; so gross wie eine Sau! „Das isch neiwä-n-ä grossä Fux,“ dachte Kempf, „da schiässisch dü nitt!“ ... Aber bald erschien ein zweiter, so gross wie ein Rind! ... als von der nämlichen Seite ein drittes einherstolzierte, nicht kleiner als ein gefüllter Bettsack. Da fing der Hansi an, zu beten.»
«Aber wie erstaunte und erschrak er, als ein Fuchs daher kam, so gross wie ein Rind! In der Angst versprach der Jäger, ein Helgenstöckli zu errichten, wenn er mit heiler Haut davonkomme.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 210 1-2.
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Fehlschuss auf Fuchs
«Der Jäger schoss. Aber es erschütterte ihn, der Schuss zerging, der Fuchs schüttelte sich und lief davon.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 221.
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Fuchs als Hexe auf Sewli
«... droben auf Sewli sich (das Füchslein) als die Katharina Wyrsch entpuppte, die schon lange im Verdachte der Hexerei gestanden.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 230.
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Fuchs bewacht einen Schatz
«Im Judsfad ob der Rotgand in Meien ist seit der Franzosenzeit ein Schatz verborgen, der von einem Fuchs bewacht wird.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 385 3.
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Fuchs bewacht einen Schatz
«Im Judsfad ob der Rotgand in Meien ist seit der Franzosenzeit ein Schatz verborgen, der von einem Fuchs bewacht wird.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 385 3.
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Fuchs klettert auf das Stalldach
«Nein, er kam bis zum Stalle und – es ist fast nicht zu glauben – kletterte die Stallwand hinauf bis auf das Dach.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 212.
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Fuchs lacht den Jäger aus
«Ein Jäger erlebte, dass Meister Rotpelz ganz nahe herbeikam, ihm den Hintern zuwandte und diesen mit der rechten Vorderpfote tätschelte, wie es manchmal Menschen tun, die einen recht auslachen, tratzen wollen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1425.
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Fuchs schaut in die Stube
«Als der dritte Schuss knallte, ging der Fuchs von der Lockspeise weg, stellte sich vor dem Fenster auf, legte beide Pratzen auf dem Fenstergesims auf und schaute so ganz gemütlich in die Stube hinein.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 211.
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Fuchs trägt Trachten-Käppli
«Nach einer Weile kam einer (ein Fuchs) dahergeschlichen. Den aber schoss der Mary nicht. Der trug, bei Gott!, auf dem Kopfe „Hübä-n- und Chäppli“, die damals übliche Urner Frauenkopftracht.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1426.
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Fuchs und Rucksack bleiben verschwunden
«Da warf aber der Jäger seinen Rucksack weg und lief davon. Als er später sich vom Schrecken erholt hatte und jene Stelle wieder aufsuchte, fand er weder vom Füchslein noch vom Rucksack irgend eine Spur.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 228.
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Fuchs war eine Hexe
«Er diente als Knecht bei einem Bauer, und am nächsten Morgen vernahm er, dass seines Meisters Tochter krank zu Bette liege. Es war ihr über Nacht eine Hand abgeschossen worden. Jetzt lag es sonnenklar am Tage, dass sie eine alte Hexe war und als Fuchs ihn genarrt hatte. Hätte der Jäger statt auf den Schatten auf das Wild selber gezielt, so hätte er die Tochter tödlich getroffen.“
«Da schoss er einmal, (nachdem er Gesegnetes unter das Pulver gemischt), auf den Fuchs und traf ihn am Fuss ... Da kam er bis vor ein Haus und fragte ein Kind, ob niemand da sei. Da sagt das Kind, doch, die Mutter sei da, aber sie sei im Bett. Was sie habe? Sie habe es am Fuss. Die Frau war nämlich eine alte Hexe.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 229 1-2.
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Fuchsspur verwandelt sich in Gemsenspur
«Sie (die Jäger) sahen auch einen Fuchs und gingen der Spur nach; diese verwandelte sich urplötzlich in eine Gemsenspur.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 721 1 b.
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Geschossener Fuchs ist eine Nachtmütze
«Aber welch sonderbare Erscheinung! Einer (Fuchs) trug den andern auf dem Rücken! Dem Jäger graute ob diesem seltsamen Auftritt, und er wagte nicht, auf die beiden Tiere zu schiessen ... Mehrere Tage fühlte sich unser Jäger unwohl, und von Hinter-Obergaden ging seitdem keiner mehr auf die Fuchsjagd.»
«Doch hier war der zurückgebliebene Jäger frecher und schoss. Und da syg äso äs G'schych üff-g'gangä. Als er das Tier holen wollte, fand er nur eine – Nachtmütze.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 209 a, b.
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Heirat mit dem erlösten Fuchs
«Er erzählte alles, und sie sagte: „Das Füchslein war ich. Ich war verurteilt, in Fuchsgestalt zu leben, bis jemand den Namen Gottes über mich ausspreche. Du hast mich errettet. Ich bin in guten Verhältnissen, wenn du willst, kannst du mich zur Frau haben.“ Und sie heirateten einander wirklich.»
«Es war gut, dass ihr nicht geschossen habt, sonst würde ich jetzt nicht mehr leben. Ich musste da mals als Fuchs wandeln und bin an jenem Abend von Bann und Zauber befreit worden.»
«“Ich war das Füchslein, das ihr an jenem Abend geschont habt. Meine Mutter hatte mich in Fuchsgestalt verwandelt und an jenen Ort verbannt.“ Jäger und Wirtstochter heirateten einander.“
«Er (der Jäger) habe ihr das Leben gerettet, sagte sie (die Wirtin); denn jenes Füchslein, dem er geschont, sei sie gewesen.»
«Doch der Jäger erklärte, das Füchslein sei und bleibe sein. Am folgenden Morgen war es ein schönes Meitli.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 234, 235 a und b, 236, 237.
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Jäger findet nur Stiefel mit Blut
«Bloss einen Stiefel mit etwas Blut darin fand ein Jäger, als er sich den von ihm erlegten Fuchs aneignen wollte.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1427.
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Jäger lässt den Fuchs laufen
«Aber jetzt liess er (der Jäger) den Sack (mit dem Fuchs) fallen und lief davon, was er mochte. Er wurde krank und musste mehrere Tage mit geschwollenem Kopf das Bett hüten.»
«Da rief es wieder aus dem Walde und fragte, ob-ärä well la gah, susch cheem-er und tiäg-ä feischlä. Da liess der Jäger mit schwerem Herzen sein Füchslein laufen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 227 a, b.
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Jäger lässt vom Fuchs ab
«Da begann der Fuchs zu reden und rief: „Tuä du nitt schiässä, dä bisch au mängisch zuä-mmer z'Dorf chu.“ Darauf machte er sich davon, ohne vom Bauer beschossen zu werden, und liess sich nie mehr merken.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 232.
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Jäger schiesst nicht auf Fuchs
«Aber der fuhr schön zurück, als er plötzlich des Fuchses kalte Nase an seiner eigenen Nase fühlte. An jenem Abend ging der Hof-Kaspar ohne zu schiessen nach Haus.»
«... ein Fuchs den buschigen Schweif durch die Lücke hineinstreckte, so dass er nicht zum Schiessen kam.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 208 1-2.
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Nächtlicher Besuch des Fuchses
«Er lud das Gewehr, und, als der Fuchs kam, schlug er an und schoss, im Bett liegend, auf ihn. Doch der Schuss zersprengte ihm das Gewehr und schlug ihm einen Fuss ab. Der Fuchs ging und kam am andern Abend in der Nacht wieder.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 216.
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Roter Haarzopf anstelle des Fuchses
«Am Morgen wollte die Gattin den erlegten Rotröckler auch sehen, und der Mann beeilte sich, ihren Wunsch zu erfüllen. Er hob den Sack vom Boden auf, langte hinein und zog – einen prächtigen roten Haarzopf heraus.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 224.
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Schütze auf Fuchs verschwindet
«Doch der Padrone konnte sich nicht enthalten, ergriff nach einigen Tagen das Gewehr und schoss auf den Fuchs. Aber das kam nicht gut heraus! Die Waffe flog in hundert Stücke auseinander, und den Schützen warf es mehrere Schritte rückwärts zu Boden, wo er einige Minuten besinnungslos liegen blieb.»
«Aber der neue Senn konnte sich nicht bemeistern und wollte den Fuchs eines Tages abklopfen. „Aber sit dem Äugäblick isch der Sänn fortchu, mä weiss nitt wiä, und isch-ä niämmer meh z'gseh chu.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 219 1-2.
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Sieben Füchse im Kreise
«In kurzer Zeit kamen bigoschthindärä! sieben Füchse auf einmal daher und stellten sich schön im Kreise um den Baum herum auf, und alle sieben kehrten dem Grossvater – den Hintern zu.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 214.
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Teufel holt sich die in Fuchs verwandelte Hexe
«Wo der Fuchs gestanden, da loht ein heller Schein auf und zuckt, von schrillem Wehklagen und Geschrei begleitet, durch die Flühe hinan. Das war der Teufel, der die Hexe holte, da sie ihm durch ihren Tod in der Tiergestalt verfallen war. Vom Fuchs keine Spur mehr.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 1428.
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Über den Kirchweg soll man nicht schiessen
«Aber der Fuchs schnitt ihm (dem Vater) nur Grimassen und lachte ihn eigentlich nur aus. Das kam vielleicht daher, weil ein öffentlicher Kilchweg zwischen dem Häuschen und der Beize lag. Über einen Kilchweg soll man, ausser in einer gewissen Höhe, nicht schiessen.»
«Der Fuchs zeigte sich und lachte, und auch ihnen (den Jägern) fiel der Mut in die Hosen.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 215 1-2.
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Verbrannte Hexe wird zum Füchslein
«Unterdessen gab sich die hübsche Tochter zu erkennen: „Ich bin das Füchslein, das ihr da oben auf der Alp losgebunden und in Freiheit gesetzt habt. Ich bin euch grossen Dank schuldig, denn ihr habt mir das Leben gerettet. Meine Mutter war eine alte Hexe und hat mich, ehe sie lebendig verbrannt worden, in ein Füchslein verwandelt und in das einsame Alptälchen verbannt.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 233 a.
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Vom Fuchs bleibt nur der Göller (Teil der Frauentracht)
«Wie sie das Tier holen wollten, fanden sie an der Stelle, wo es gestanden, nichts als eine Nachtkappe!»
«Die zwei Jäger nahmen den Fuchs heim und liessen ihn in der Küche liegen, in der Absicht, ihn am folgenden Morgen auszuweiden. Fanden nur mehr ein rotes Göller. Das war amm-änä z'altä Mittwuchä.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sagen 223 1-2.
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Vom Fuchs bleibt nur ein Moosbüschel
«Aber er fand weder Fuchs noch Haar und, als er am hellen Tage noch einmal nachsah, auch nicht einmal das geringste Gspor von einem Fuchs; nur ein unschuldiges Büschelchen Moos lag da regungslos auf dem glänzend weissen Schnee.»
Müller Josef, Sagen aus Uri, Sage 222.
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FUXIGE EREIGNISSE
1906
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Samstag, 15. Dezember 1906
Hubertus-Jagd des Urnerischen Jagd- und Wildschutzverein
Im Schattdorfer Schächenwald findet die erste Hubertus-Jagd des Urnerischen Jagd- und Wildschutzvereins statt. Die Strecke ist 5 Hasen, 1 Fuchs und 1 seltenes Reh. Dieses erlegte Tier gibt dann auch in Jägerkreisen noch viel zu reden.
Gerig Georg; Hundert Jahre Urner Jägerverein, S. 41 f.
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1929
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Donnerstag, 31. Januar 1929
Erster Urner Pelzfellmarkt
Im Zeichensaal der Turnhalle Winkel findet der erste Urner Pelzfellmarkt statt. Für ein schönes Fuchsfell wird durchschnittlich 75 Franken bezahlt.
UW 3, 19.1.1929; 5, 2.2.1929
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1999
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Samstag, 6. März 1999
Pelzfellmarkt - geringe Kauflust
Etwa 1’000 Personen besuchen den Pelzfellmarkt und die Trophäenschau des Urner Jägervereins. in der Halle Stille Reuss in Schattdorf. Weit über 500 Trophäen der vergangenen Jagdsaison werden den Interessierten präsentiert. Ein eigentlicher Auffuhrrekord wird bei den Fuchsbälgen erzielt, werden doch fast 400 Fuchsfelle den nicht sehr zahlreich erschienen Fellhändlern angeboten. "Märchten" bringt nichts. Mehr als 5 Franken für einen Fuchsbalg liegt nicht drin.
UW 18, 10.3.1999
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2009
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Samstag, 14. März 2009
Pelzfellmarkt - Attraktion mit tiefen Presien
Der traditionelle Pelzfellmarkt in Altdorf ist der Höhepunkt des Urner Jägervereins. Hunderte aus der Region, ja sogar Gäste aus dem Ausland erscheinen. Der Publikumsmarsch ist jedoch kein Indiz für die Fellpreise. Diese sinken in den Keller. Rund 400 Fuchspelze werden aufgeführt. Ein Fuchsfell bring noch 6 bis 8 Franken ein. Bessere Preise werden für spezielle Felle bezahlt, beispielsqweise für seidig glänzende Edelmarderfelle, nämlich um die 20 Franken.
UW 20, 18.3.2009
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2010
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Montag, 15. März 2010
Staupefall im Isenthal
In Isenthal wird ein toter Fuchs aufgefunden, der mit dem Staupevirus infiziert ist. Die Staupe ist eine ansteckende, seuchenartige virale Erkrankung vieler Raubtierarten wie Fuchs, Dachs, Marder und Luchs. Für Menschen ist die Staupe ungefährlich. Haushunde können aber daran erkranken.
UW 20, 17.3.2010
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2012
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Samstag, 17. März 2012
Pelzfellmarkt und Trophäenschau
Weit über 1000 Personen besuchen den Pelzfellmarkt und die Trophäenschau im Altdorfer Winkel. Insgeamt werden 200 Geweihe aufgereiht. Am Pelzfellmarkt bezahlen die Händler für präparierte Fuchs-Felle zwischen 12 und 15 Franken (Vorjahr: 10 bis 12 Franken).
UW 21, 21.3.2012
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ABSCHUSS DER ROTFÜCHSE
1931 | | 144 |
1933 | | 206 |
1934 | | 164 |
1935 | | 136 |
1936 | | 211 |
1937 | | 216 |
1938 | | 147 |
1939 | | 151 |
1940 | | 232 |
1941 | | 257 |
1942 | | 214 |
1943 | | 195 |
1944 | | 256 |
1945 | | 187 |
1946 | | 169 |
1947 | | 139 |
1948 | | 132 |
1949 | | 218 |
1950 | | 181 |
1951 | | 174 |
1952 | | 281 |
1953 | | 194 |
1954 | | 163 |
1955 | | 171 |
1956 | | 184 |
1957 | | 155 |
1958 | | 161 |
1959 | | 171 |
1960 | | 175 |
1961 | | 185 |
1962 | | 149 |
1963 | | 173 |
1964 | | 208 |
1965 | | 193 |
1966 | | 247 |
1967 | | 301 |
1968 | | 289 |
1969 | | 260 |
1970 | | 30 |
1971 | | 268 |
1972 | | 256 |
1973 | | 157 |
1974 | | 221 |
1975 | | 218 |
1976 | | 320 |
1977 | | 265 |
1978 | | 309 |
1979 | | 336 |
1980 | | 420 |
1981 | | 378 |
1982 | | 243 |
1983 | | 199 |
1984 | | 219 |
1985 | | 344 |
1986 | | 243 |
1987 | | 349 |
1988 | | 369 |
1989 | | 431 |
1990 | | 429 |
1991 | | 574 |
1992 | | 366 |
1993 | | 480 |
1994 | | 409 |
1995 | | 513 |
1996 | | 329 |
1997 | | 241 |
1998 | | 506 |
1999 | | 570 |
2000 | | 420 |
2001 | | 394 |
2002 | | 394 |
2003 | | 475 |
2004 | | 456 |
2005 | | 444 |
2006 | | 343 |
2007 | | 562 |
2008 | | 418 |
2009 | | 445 |
2010 | | 285 |
2011 | | 282 |
2012 | | 419 |
2013 | | 305 |
2014 | | 343 |
2015 | | 353 |
KRANKHEITEN BEI ROTFÜCHSEN
Fuchsbandwurm
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Tollwut
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|
WILDE SÄUGETIERE
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