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Uri

Die Rückkehr des Steinbocks in Uri



Familie: Paarhufer
lateinischer Name: Capra ibex
anderer Name: ---
Urner Dialekt: Steibock Urner Dialekt:
Bestand: Auftreten seit: 1962; Bestand: ca. 400
Schutz: nur Hegeabschüsse (seit 1995) in der Zeit vom 1. September bis 30. November
Schonzeit: ganzes Jahr

   
Bereits in den 1930er-Jahren wurde der Steinwildaussatz im Kanton Uri diskutiert. 1953 wurde ein erster Versuch gestartet. Die Steinböcke wanderten ab. Weitere Versuche scheiterten. Nach den jedoch erfolglosen Versuchen im Fellital wurden 1962 auf der Musenalp im Isental je drei Steinböcke und Steingeissen ausgesetzt. Die Aktion war erfolgreicher, die Kolonie wanderte jedoch Richtung Ober- und Niederbauen ab. 1976 wurde Steinwild im Oberfeld auf dem Haldi ausgesetzt. Die letzte Aussetzung erfolgte 1991 im Meiental. Zum erfreulichen Bestand von rund 400 Tieren hat auch die Rückwanderung aus Graubünden (Wappentier) ins Maderaner-, Felli- und Urserental beigetragen. Der Steinbock ist bundesrechtlich geschützt. Im Bereich der Hegejagd werden jedoch in der Regel einige Abschüsse pro Jahr erlaubt.
Autor: Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch); Fotos: (c) Tony Gnos-Lötscher, Schattdorf > www.lifepowernatur.ch


WEITERES ZUM STEINBOCK


     
13'000-jähriger Steinbockknochen in einer Höhle am Axen
Höhlen dienen Mensch und Tier seit jeher als Unterschlupf. Manchmal werden sie auch zur Falle und zum Grab. Da Knochen in Höhlen kaum mehr der Verwitterung ausgesetzt sind, bleiben sie lange erhalten und können so Aufschluss über Besiedlung durch Menschen, Tiere und einstiges Klima geben. Findet man beispielsweise ei-nen Steinbock in einer Höhle, so lag die Waldgrenze vermutlich zur Lebzeit des Tieres unterhalb der Höhle, denn Steinböcke fressen fast ausschliesslich Gras und bevorzugen deswegen waldfreie Gebiete. Oder haben sich die Steinböcke früher anders verhalten?
Der Benediktinerpater Franz Xaver Muheim untersuchte um 1934 diverse Urner Höhlen und förderte aus ihnen reiches Knochenmaterial zutage. Seine Berichte gelangten an die Schweizerische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte, die Knochen blieben im Kanton Uri. Seit 2010 werden die Funde genauer untersucht und teilweise deren Alter bestimmt. Dabei kam Erstaunliches an den Tag: In der Gumpischhöhle bei Sisikon fand Muheim die ältesten Steinbockknochen der Schweiz: Dieser Steinbock ist über 13'000 Jahre alt. Zudem gibt es schweizweit keinen Fund von einer noch tiefer gelegenen Stelle (580 m).
In der gleichen Höhle fanden sich auch ein menschliches Schlüsselbein und eine Rippe. Die Altersbestimmung mittels C14 zeigte, dass das Schlüsselbein einer Person gehört haben musste, die etwa um 600 n. Chr. gelebt hatte.

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Die Steinbockzucht des Franz Josef Nager
Talammann Franz Josef Nager, Andermatt, war ein ausgezeichneter Beobachter der Tier- und Vogelwelt der Alpen. Er schrieb eine Abhandlung über «die Steinböcke am Monte Rosa». Er wurde als Naturforscher derart bekannt, dass er viele geschossene Exemplare aus diesem Gebiet erhielt und diese grösstenteils an ausländische Museen abgab. Häufig erhielt er auch lebende Steinböcke. Ein junger Steinbock wurde zwei Jahre lang auf einer kleinen Alp in Ursern gehalten. Derselbe war äusserst zahm, weidete ganz frei und hielt sich den Tag über am liebsten auf dem Dach der Alphütte auf. Im August 1854 hielt Franz Josef Nager in Ursern sogar eine kleine Herde von acht Tieren (5 weibliche und 3 männliche) in einem Steingehege. Die Haltung der Tiere war jedoch mit grossem Aufwand und Unkosten verbunden. Auch wurden die Tiere bald krank - ein Umstand, der Nager der relativ tiefen Lage zuschrieb.
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DER STEINBOCK IN DER SAGE

Der Steinbock war über Jahrhunderte bis in den Ausgang des 20. Jahrhunderts in Uri ausgerottet gewesen. Somit hat er auch nicht Einzug in die Sage gefunden.

STEINBOCK-EREIGNISSE

1583  / Samstag, 31. Dezember 1583
Der letzte Steinbock in Uri
In diesem Jahre soll in Uri der letzte Steinbock geschossen worden sein. Dieser muss den Funden nach früher in Uri stark verbreitet gewesen sein. Spuren davon finden sich in Höhlen an der Axenstrasse, Schardi, Klausenpass und in Ursern.
Schaller-Donauer Alfred, Chronik der Naturereignisse im Urnerland 1000 – 1800, S. 42.
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1953  / Donnerstag, 14. Mai 1953
Aussetzung von Steinböcken
Im Fellital werden die ersten drei Steinböcke freigelassen. Sie wandern jedoch rasch wieder aus.

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2012  / Freitag, 7. September 2012
Erster Steinbock wird von Frau erlegt
Vor 30 Jahren hat die Flüelerin Irmgard Gisler-Merz als erste Frau die Urner Jagdprüfung bestanden. Nun hat sie auf Surenen als erste Urner Jägerin einen Steinbock geschossen. Ihr war der Abschuss eines 11 1/2-jährigen oder älteren Steinbocks in der Kolonie Brisen zugeteilt worden.
UW 73, 19.9.2012
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HEGEABSCHÜSSE DER STEINBÖCKE

1986  
1987  
1988 1
1989 0
1990 2
1991 0
1992 1
1993 0
1994 0
1995 14
1996 4
1997 8
1998 11
1999 11
2000 7
2001 12
2002 12
2003 14
2004 12
2005 11
2006 9
2007 11
2008 15
2009 18
2010 22
2011 29
2012 36
2013 27
2014 36
2015 41

KRANKHEITEN BEI STEINBÖCKEN

Gämsblindheit

 
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Mäuse und Ratten
      
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Hasen
      
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Spitzmäuse
      
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Glatt- und Hufeisennasen

 

 

 

Texte und Angaben: Quellenverweise und Rolf Gisler-Jauch / Angaben ohne Gewähr / Impressum / Letzte Aktualisierung: 01.11.2019