Urner Beziehungen zu den Kantonen
Appenzell Innerrhoden
Was für Uri die Fraumünsterabtei Zürich, das bedeutete für (das damals noch ungeteilte Land) Appenzell das Kloster St. Gallen. Wie die Fraumünsterabtei errichtete das Kloster in Appenzell eine ausgedehnte Grund- und Lehensherrschaft. Der Name «Appenzell» bedeutet Zelle des Abtes.
Uri war sich an die Frauenherrschaft somit schon früh gewöhnt. Ist dies wohl der Grund, dass Uri (1972) das Frauenstimmrecht auf Kantonsebene 18 Jahre vor Appenzell-Innerrhoden (1990) hatte?
Appenzell Inner- und Ausserrhoden
Appenzell Inner- und Ausserrhoden sind zwei Halbkantone. Eine Rhode ist eine Verwaltungseinheit. Die Organisation des Landes Appenzell in Rhoden geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Ursprünglich vom Abt ernannt, später von den Bewohnern gewählt, sorgten Rhodhauptleute für die Verwaltung der Rhoden (primär Steuern und Militärwesen). Bald schon erzwangen die Bewohner eine Art genossenschaftliche Selbstverwaltung. Im Spätmittelalter waren die Ämter Trogen und Appenzell in je sechs Rhoden aufgeteilt.
Im Unterschied zu Uri geschah die Ablösung des Landes von der Grundherrschaft des Klosters nicht friedlich (Loskauf), sondern kriegerisch (Burgenbruch). Appenzell hat auf diese Weise Anfang des 15. Jahrhunderts seine Freiheitskriege bestanden und ist zur Unabhängigkeit gelangt, unterstützt unter anderen von den eidgenössischen Ständen der Urschweiz. Appenzell wurde als letztes vollwertiges Glied der alten Eidgenossenschaft 1513 in diesen Bund aufgenommen.
Die konfessionellen Konflikte in der Gegenreformation führten dazu, dass sich der Kanton 1597 in das reformierte Ausserrhoden und das katholische Innerrhoden teilte. In Uri entfaltete sich die protestantische Konfession erst im Zuge des Bahnbaus mit den Eisenbahnern sowie in Ursern mit dem Personal der Festungsbauten. Heute gibt es in Uri drei protestantische Kirchen: Altdorf, Erstfeld und Andermatt.
Die Landsgemeinde ist in Appenzell Innerhoden gang und gäbe. In Uri wurde sie bereits in 1928 durch Urnenabstimmung abgeschafft.
Ueli Rotach
Wie die Urner den Tell haben die Appenzeller den Ueli Rotach als «Nationalhelden». Seine Heldentat am Stoss 1405 ist seit den Arbeiten der kritischen Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts ebenso umstritten wie diejenige Tells - oder Winkelrieds. Versuche, den Ueli Rotach als Sagengestalt zu erledigen, haben Ende des 19. Jahrhunderts in Innerrhoden zu ebenso heftigen Pressefehden geführt wie etwas früher in Uri die Angriffe gegen den Schützen Tell. In der Erhebung eines mit Namen genannten Einzelkämpfers zum Symbol des Freiheitskampfes eines ganzen Volkes liegt eine deutliche Parallele zur urschweizerischen - speziell urnerischen Befreiungsgeschichte vor.
Im reorganisierten eidgenössischen Militärwesen nach 1815 bildete Uri zusammen mit den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Zug ein gemeinsames Bataillon in der eidgenössischen Armee.
Den Bär im Wappen
Das Appenzeller Wappen zeigt einen schwarzen, aufrecht gehenden Bären auf weissem Grund. Das Wappentier wurde von der Stadt und Fürstabtei St. Gallen übernommen. Dieses Wappen ähnelt demjenigen der Gemeinde Wassen mit der gleichen Tingierung (Farbgebung). Nur hat dieser Bär noch einen Baumstamm zu tragen. Der Hospentaler Bär trägt zweibeinig in Gelb ein Kreuz. Beim Wappen der Talschaft Wassen und beim Gemeindewappen von Andermatt geht der Bär auf allen Vieren.
Der Säntis bietet Blick nach Uri
Appenzell Innerhoden misst eine Fläche von 173 km² und ist somit nach Basel-Stadt der zweitkleinste Kanton der Schweiz. Im Vergleich zu Uri mit 1077 km2 misst Appenzell Innerhoden etwa ein Sechstel der Urner Fläche. Mit 16'000 Einwohnern gehört man auch da zu den kleinsten Kantonen. Gegenüber Uri mit 36'000 ist das sogar weniger als die Hälfte. Auch geht es im Kanton Uri höher hinauf. Der Dammastock mit 3'630 m überragt den Säntis mit 2'502 m deutlich um 1100 m. Zudem liegt der Säntis auch nicht vollständig in Appenzell Innerhoden. Man teilt sich die Bergspitze mit Ausserhoden und St. Gallen. Der Berg mit Übernachtungsmöglichkeit bietet ein herrliches Bergpanorma. Es sind dabei auch Berge des Schächentals (Clariden) und Isenthals (Urirotstock) zu erkennen.
Innerhoden zählt sechs Bezirke, welche auch als Gemeinden aufgefasst werden können (UR 20).
Der Hauptort des Kantons ist der gleichnamige Ort Appenzell. Er zählt eine Bevölkerung von 5’751 Einwohnern, also fast 3'500 weniger als der Urner Hauptort Altdorf (9’203).
Keine SBB und keine Nationalstrassen
Auch wenn das Appenzeller Land im Gegensatz zu Uri kein Pass- und Durchgangsland ist, wurde dem Binnenverkehr in dem unwegsamen Gelände auf hervorragende Weise Rechnung getragen: Das Land ist von einem guten Eisenbahn- (Appenzeller-Bahn) und
Strassennetz durchzogen, das die Unebenheiten des Geländes wettmacht und das abgelegene Land auch von aussen her, von Gossau und St.Gallen und vom Rheintal her, erschliesst. Die Appenzeller können stolz sein auf ihre Strassen; zählen sie doch zu den ersten, die nach dem Ersten Weltkrieg ihre Strassen durch Betonierung und Asphaltierung staubfrei gemacht haben!
Im Gegensatz zu Uri blieben aber die Appenzeller von Bundesbahnen und Nationalstrassen «verschont», Dank der Natur ihres Landes!
In Uri befindet sich das Portal zum längsten Eisenbahntunnel der Welt.
«Appenzeller» und «Quöllfrisch»
Einen «Appenzeller» kann man auch trinken. Ein gebürtiger Urner war in der Geschäftsleitung und kennt das Geheimnis der 42 Kräuter im Alpenbitter. Das Appenzeller Bier ist als «Quöllfrisch» bis nach Uri bekannt. Die Urner Biertrinker haben nun jedoch einen Gewissenskonflikt, denn gibt es in Uri nämlich auch einheimisches «Stiär-Biär».
Eine – vor allem wegen seiner guten Werbung - berühmte Spezialität aus Appenzell ist der Appenzeller Käse. «Appenzeller» ist als Käse ein Begriff. Beim «Urner» muss der Alpkäse noch hintenangesetzt werden. Die Käsebezeichnungen sind detaillierter: «Seelisberger», «Sittlisalper» und so weiter.
Volksmusik mit Geige
Im Gegensatz zur Appenzeller Volksmusik ist die Geige aus den Urner Volksmusikformationen spätestens in den 1920er-Jahren verschwunden; das Hackbrett war in der Urner Volksmusik wohl nie vertreten, es kam allerdings bei der Tellspielaufführung 2008 (Regisseur Volker Hesse) Dank dem Hackbrettspieler Töbi Tobler zu Ehren.
Die Appenzeller gestalten ihren Alpaufzug traditioneller. Dazu trägt auch die Tracht mit gelben Hosen und rotem Gilet bei. Nebst Kühen und weissen Ziegen ist auch der «Appenzeller», der Sennenhund, dabei. In Uri wurde diese Tradition als Alpabfahrt erst in den letzten Jahren in Wassen wieder aufgenommen.
Autoren: Marius Gisler und Rolf Gisler-Jauch (www.urikon.ch)
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«URNER» EREIGNISSE AN AUSSERKANTONALEN ORTEN
1967
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Sonntag, 30. April 1967
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Appenzell
Urner Regierung an der Appenzeller Landsgemeinde
Die Urner Regierung wird von ihren Appenzeller Ratskollegen zur Landsgemeinde eingeladen.
Quellen:
www.urikon.ch
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2010
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Samstag, 13. November 2010
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Appenzell
Blauzungenkrankheit - Bundesgericht bestätigt Busse für Landwirte
Das Bundesgericht bestätigt die Verurteilung zweier Impfverweigerer aus dem Kanton Appenzell Innerrhoden. Diese wurden 2009 mit einer bedingten Geldstrafe von 600 Franken beziehungsweise 400 Franken sowie einer Busse von je 200 Franken bestraft. In seinen Ausführungen hält das Bundesgericht fest, dass an der Strafe festzuhalten sei, obwohl die Impfung nicht mehr zwingend obligatorisch ist. Kein Gehör fanden beim Bundesgericht die Argumente, dass der Impfstoff schwere Schäden verursacht habe, gentechnisch veränderte Organismen enthalte oder dass durch die Impfung Giftstoffe in die Lebensmittel gelangen könnten. Für diese Aussagen gebe es keine stichhaltigen Hinweise.
Auch im Kanton Uri sind Verfahren gegen Impfverweigerer eingeleitet worden. Die noch hängigen 37 Fälle wurden allerdings im September 2010 eingestellt. Da die Impfung nicht mehr zwingend für alle obligatorisch ist, wurde unter Anwendung des neuen, milderen Rechts und des Grundsatzes «Lex Mitior» zugunsten der Angeklagten gehandelt.
Quellen:
UW 89, 13.11.2010
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PERSONEN MIT BEZIEHUNGEN ZWISCHEN DEN ZWEI KANTONEN
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Zürich
Bern (Januar 2024)
Luzern (Dezember 2023)
Schwyz (November 2023)
Obwalden (Oktober 2023)
Nidwalden (September 2023)
Glarus
Zug
Freiburg / Fribourg (Mai 2023)
Solothurn
Basel-Stadt
Basel-Landschaft
Schaffhausen (Juni 2024)
Appenzell A. Rh.
Appenzell I. Rh.
Sankt Gallen (August 2024)
Graubünden (August 2023)
Aargau (September 2024)
Thurgau
Tessin / Ticino (in Arbeit)
Waadt / Vaud (Oktober 2024)
Wallis / Valais (Februar 2024)
Neuenburg / Neuchâtel (April 2023)
Genf / Genève (April 2024)
Jura (November 2024)
Die Beziehungen zwischen Uri und den restlichen Kantonen (schwarz) befinden
sich in Arbeit. In Klammern befindet sich das voraussichtliche
Aufschaltdatum.
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